Barry Callebaut, Dufry, Lindt & Sprüngli: Schokolade: Die Versuchung ist groß

Bildquelle: © Barry Callebaut

Schokolade – ein Lebensmittel, dass manches Herz höher schlagen lässt. Mittlerweile in allen möglichen Formen und Kombinationen angeboten, erfreut sich Schokolade weltweiter Beliebtheit. Der weltweit führende Anbieter von Kakao- und Schokoladeprodukten, Barry Callebaut, wurde von der Pandemie ausgebremst, befindet sich jedoch wieder auf Wachstumskurs.

Mit über 175-jähriger Geschichte im Geschäft, ist Barry Callebaut (WKN: 914661 / ISIN: CH0009002962) ein essenzieller Bestandteil der Schokoladenindustrie. Das Unternehmen ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette vertreten; von der Rohstoffbeschaffung bis zur Schokoladenherstellung. Der wichtigste Rohstoff, die Kakaobohnen, werden direkt von lokalen Anbietern bezogen, um dann von Barry Callebaut weiterverarbeitet und schließlich an die Kunden gebracht zu werden.

Gesamte Wertschöpfungskette

Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf drei Produktgruppen: Industrielle Produkte, Kakaoprodukte und Gourmet- & Spezialitätenprodukte. Im Segment Industrielle Produkte werden die Zutaten für andere Lebensmittelhersteller hergestellt. Wichtige Abnehmer sind beispielsweise Mondelez und Hershey. Gourmet- & Spezialitätenprodukte umfasst Premium Produkte für die professionelle Kundschaft wie Chocolatiers und Restaurants. In Tonnen gemessen wird 68 Prozent des Umsatzes mit der industriellen Produktion, 22 Prozent mit Kakaoprodukten und 10 Prozent mit Gourmet- & Spezialitätenprodukten erzielt.

Bildquelle: © Barry Callebaut

Unter der Pandemie hat im vergangenen Jahr auch der weltweite Schokolade-Absatz gelitten. Besonders das Premiumsegment mit hohen Margen hat für Barry Callebaut nachgelassen. Nichtdestotrotz hat der Konzern die Krise gut überstanden und könnte nun, um von der allmählichen weltweiten Öffnung profitieren. Weiter werden steigende Rohstoffpreise größtenteils an die Kunden weitergegeben.

Starke Positionierung

Barry Callebaut profitiert von einer starken Marktpositionierung. Bei der Kakao-Mahlkapazität und Produktion industrieller Schokolade ist das Unternehmen Marktführer, bei letzterer sogar mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz. Über einen Zeitraum von fünf Jahren beträgt das jährliche Umsatzwachstum 0.8 Prozent, was jedoch auch von der Pandemie gebremst wurde. Im gleichen Zeitraum wuchs der Nettoerlös jährlich um 9.2 Prozent. Für die Periode bis 2023 kommuniziert das Unternehmen ein Volumenwachstum von 5-7 Prozent und erwartet stärker steigende Erlöse.

Klare Strategie

Die Unternehmensstrategie basiert auf vier Bausteinen: Expansion, Innovation, Kostenführerschaft und Nachhaltigkeit. Unter dem Punkt Expansion verbirgt sich das Wachstum weiterer Märkte. Neben den Kernmärkten Westeuropa und Nordamerika wird die Präsenz in wachstumsstarken Schwellenländern ausgebaut. Mit 4.1 Mrd. Konsumenten erhofft man sich von den Schwellenländern großes Potenzial. Dies spürt Barry Callebaut besonders in Indien und Indonesien, wo das Wachstum in den letzten fünf Jahren überdurchschnittlich hoch war.

Mittlerweile hält das Unternehmen Produktionsstätten auf fünf Kontinenten. Mit ergänzenden Akquisitionen fasst das Unternehmen in diesen Regionen Fuß. Weiter sind strategische Partnerschaften und Outsourcing mit globalen und lokalen Nahrungsmittelherstellern ein wichtiger Bestandteil. Außerdem soll die Positionierung im Bereich Gourmet- & Spezialitäten verstärkt werden. Innovation wird weltweit an einer Vielzahl an Standorten praktiziert. Rezepte werden angepasst, neue Produkte kreiert und neue Verarbeitungsmethoden ausprobiert.

In Zusammenarbeit mit Nahrungsmittelherstellern resultiert daraus eine Pipeline mit vielen Produkten. Ein weiteres Beispiel ist die personalisierte Schokolade aus dem 3D-Drucker, welches für den Bereich Gourmet & Spezialitäten aufgesetzt wird. Die Bedürfnisse der Kunden werden in Application Centers betreut. Mit neuen Technologien und effizienten Prozessen werden Kosten optimiert. Dies ist auch ein strategischer Vorteil, da viele Kunden ihre Produktion aufgrund der Wettbewerbsfähigkeit an Barry Callebaut auslagern.

Nachhaltigkeit

Entlang der Wertschöpfungskette hat die Schokoladenindustrie auch strukturelle Probleme. Da die Kakaobauern eine enorm wichtige Rolle einnehmen, müssen die Rahmenbedingungen auch langfristig verbessert werden. Das Programm «Forever Chocolate» enthält Klima- und Nachhaltigkeitsziele, die bis 2025 erreicht werden sollen. Da Armut weit verbreitet ist, soll unter anderem durch Produktivitätsverbesserungen und Unterstützungsinitiativen 500’000 Kakaobauern aus der Armut geholfen werden. Desweiteren soll keine Kinderarbeit mehr in die Wertschöpfungskette einfließen. Der Konzern will außerdem klimaneutral werden – mithilfe erneuerbarer Energien und Verbesserungen beim Anbau und Produktion von Kakao. Schließlich sollen alle Zutaten zu 100 Prozent nachhaltig sein…

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