Vonovia: Die letzte Chance

(Bildquelle: Pressefoto Vonovia SE)

Es heißt ja bekanntlich, dass aller guten Dinge drei sind. Nach diesem Motto geht offenbar auch der Immobilienriese Vonovia (WKN: A1ML7J / ISIN: DE000A1ML7J1) vor und versucht mit der Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C / ISIN: DE000A0HN5C6) einen wahrlich riesigen Immobilienkonzern zu schaffen.

Kein weiteres Angebot

Ende Juli scheiterte bereits der zweite Übernahmeversuch. Dabei war dieses Mal sogar das Deutsche-Wohnen-Management für die Schaffung eines europäischen Branchenriesen. Vonovia hatte eine Annahmeschwelle in Höhe von 50 Prozent im Blick. Es wurden am Ende lediglich 47,62 Prozent der Anteile angedient. Nun also ein neuer Versuch.

Statt 52,00 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie soll es nun 53,00 Euro geben. Damit wäre die Deutsche Wohnen 19 Mrd. Euro wert. Die Annahmefrist läuft vom 23. August bis 20. September 2021. Zudem wird kräftig die Werbetrommel gerührt. Gleichzeitig wird dieses Mal mit Nachdruck vonseiten des Vonovia-Managements darauf verwiesen, dass es kein weiteres erhöhtes Angebot geben wird.

Laut Vonovia sind sich beide Unternehmen einig, dass man gemeinsam die großen Herausforderungen am Wohnungsmarkt – Klimaschutz, bezahlbares Wohnen und Neubau – wesentlich kraftvoller bewältigen kann und dass ein Zusammenschluss gleichermaßen von Vorteil für Aktionäre, Mieter und den Wohnungsmarkt ist. Solche Töne klingen natürlich auch mit Blick auf die bald anstehenden Bundestagswahlen sowie Themen wie Klimaschutz und bezahlbares Wohnen schön.

Gemeinsam noch stärker

Auch aus einem anderen Grund würde der Deal Sinn machen. Gemeinsam kann sich der Konzern möglicherweise besser gegen die Widerstände aus der Politik und aus der Bevölkerung zur Wehr setzen. Dabei geht es vor allem um die Debatte über steigende Mieten in deutschen Großstädten und um den knappen Wohnraum. Der Blick richtet sich vor allem auf Berlin, wo die Deutsche Wohnen als größter Privatvermieter etwa 114.000 Wohnungen vermietet.

Die Übernahme würde einen Immobilienriesen mit mehr als einer halben Millionen Wohnungen kreieren. Beide Konzerne rechneten zuletzt damit, dass etwa durch die gemeinsame Verwaltung der Wohnungen und den gemeinsamen Einkauf für Modernisierungen Kosteneinsparungen von mehr als 100 Mio. Euro pro Jahr ermöglicht würden.

Auch am Aktienmarkt sieht man einen möglichen Zusammenschluss zweier DAX-Konzerne positiv. So hat man bei den Analysten bei Berenberg das erneuerte Angebot genutzt, um das Kursziel für die Vonovia-Aktie von 66,00 auf 69,00 Euro anzuheben und die “Buy”-Einschätzung zu bestätigen. Zwar dürfte das Angebot aus Analystensicht für mehr Volatilität sorgen, es wird jedoch auf die günstige Bewertung verwiesen.

FAZIT

Unabhängig vom Erfolg der geplanten Deutsche-Wohnen-Übernahme profitieren beide Konzern seit Jahren von dem anhaltenden Boom am Immobilienmarkt. So konnte Vonovia zuletzt seine Jahresziele 2021 anheben. Ein Ende des Immobilienbooms scheint derzeit nicht in Sicht zu sein.

Anleger, die auf einen Aufwärtstrend bei Vonovia setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC90NW / ISIN: DE000MC90NW4) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Vonovia SE