Die Kursentwicklung von MorphoSys (WKN: 663200 / ISIN: DE0006632003) sorgte bei den Aktionären in den vergangenen Monaten für eine regelrechte Gefühls-Achterbahn. Zunächst hatte alles noch ganz hoffnungsvoll ausgesehen, denn nach dem Corona-Rückschlag im März 2020 auf 65 Euro legten die Notierungen bis zum vergangenen Juli um über 90 Prozent auf rund 125 Euro zu.
Doch die Hoffnungen auf einen Turnaround der Aktie wurden im Anschluss zerschlagen. Die im MDAX und im TecDAX notierte Aktie ging nämlich danach wieder in den Sinkflug über und brach bis Mitte August dieses Jahres auf zeitweise 43,30 Euro ein. Das bedeutete den tiefsten Stand seit Ende 2016.
Seitdem konnte sich die Aktie zwar auf vorübergehend knapp 50 Euro erholen, bleibt aber charttechnisch weiterhin angeschlagen. Für einen neuen Hoffnungsschimmer für Aktionäre könnte jetzt eine Erfolgsmeldung vom Dienstagabend sorgen.
Wichtige Medikamenten-Zulassung in Kanada gesichert
Wie MorphoSys bekanntgab, konnte sich der US-Entwicklungs- und Vertriebspartner Incyte (WKN: 896133 / ISIN: US45337C1027) eine bedingte Zulassung in Kanada für eine Medikamenten-Kombination mit Minjuvi (Tafasitamab) sichern, die bei der Behandlung einer bestimmten Krebsart bei Erwachsenen eingesetzt wird.
Medikamenten-Kombination zur Krebs-Behandlung
Wie MorphoSys erklärte, geht es bei der Zulassung um eine Kombination mit Lenalidomid. Diese Medikamenten-Kombination kommt zur Anwendung bei Patienten mit bestimmten, diffusen, großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL), bei denen keine Stammzelltransplantationen möglich sind. Tafasitamab ist dabei ein modifizierter, gegen das Oberflächenprotein CD19 gerichteter Antikörper.
Die weltweiten Entwicklungsrechte für Tafasitamab liegen gleichermaßen bei Incyte und MorphoSys. Die exklusiven Vermarktungsrechte für Tafasitamab außerhalb der USA sind aber im Besitz von Incyte. Tafasitamab wird in den Vereinigten Staaten von beiden Unternehmen gemeinsam unter dem Markennamen Monjuvi vertrieben. In Kanada wird Tafasitamab von Incyte unter dem Namen Minjuvi angeboten.
Großer medizinischer Bedarf
Laut MorphoSys gibt es für diese zielgerichtete Immuntherapie einen erheblichen ungedeckten medizinischen Bedarf. Dabei sollen die Forschungen zeigen, dass diese Medikamenten-Kombination potenziell zu einer dauerhaften Remission bei Patienten mit DLBCL führen könnte.
Dementsprechend ist die nun erteilte Zulassung in Kanada ein wichtiger Meilenstein für MorphoSys, der sich langfristig bezahlt machen dürfte. An der Börse sorgte diese Nachricht am Mittwoch aber nur für einen kleinen Kursgewinn bei der MorphoSys-Aktie. Die Papiere liegen zeitweise mit einem Plus von 0,8 Prozent in der Gewinnzone (aktuell: 49,10 Euro).
Aktie weiterhin im Abwärtstrend
Die Aktie notiert damit nach wie vor weit abgeschlagen unter der 200-Tage-Linie (76 Euro), was den übergeordneten Abwärtstrend bedeutet. Trotz der Kursgewinne der vergangenen Handelstage hat sich hier bisher noch kein tragfähiger Kursboden ausgebildet. Die MorphoSys-Aktie bleibt deshalb vorerst aus charttechnischer Sicht ein Short-Kandidat.
Anleger, die mit einer Fortsetzung des übergeordneten Abwärtstrends bei der MorphoSys-Aktie rechnen, können mit einem Short-Zertifikat (WKN: MA81WK / ISIN: DE000MA81WK3) gehebelt von Kursverlusten profitieren. Optimisten haben dagegen Gelegenheit, mit einem entsprechenden Long-Zertifikat (WKN: MA88QK / ISIN: DE000MA88QK0) auf steigende Kurse der Aktie und damit eine Trendwende zu setzen.
Bildquelle: Pressefoto MorphoSys AG
