Wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Lockdowns in der Gastronomie verzeichnete Pernod Ricard (WKN: 853373 / ISIN: FR0000120693) im Geschäftsjahr 2019/2020 einen scharfen Gewinneinbruch. Doch wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen, scheint die Krise beim französischen Spirituosen-Hersteller inzwischen abgehakt zu sein.
Vorkrisenniveau getoppt
Das Unternehmen konnte den Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020/2021 (per Ende Juni) auf Jahressicht um 4,5 Prozent auf 8,8 Mrd. Euro steigern, wobei Zuwächse in allen Regionen verbucht werden konnten. Bereinigt um negative Wechselkurseffekte lag der Anstieg sogar bei 9,7 Prozent. Damit konnte bei der Erlösentwicklung das Vorkrisenniveau getoppt werden.
Unter dem Strich wurde im Geschäftsjahr 2020/2021 ein Nettogewinn von 1,3 Mrd. Euro verzeichnet, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum (329 Mio. Euro) ein Plus von 297 Prozent bedeutete. Das Vorjahr wurde allerdings belastet durch hohe Abschreibungen in Höhe von einer Mrd. Euro.
Positiver Ausblick
Auch der weitere Ausblick fällt sehr positiv aus. Der Pernod-Vorstandsvorsitzende Alexandre Ricard erwartet, dass sich das starke Umsatzwachstum auch im neuen Geschäftsjahr 2021/2022 fortsetzen wird. Vor allem im laufenden ersten Quartal (Juli bis September) soll die Erlösentwicklung sehr dynamisch ausfallen. Die neuesten Geschäftszahlen belegen einmal mehr, dass es Pernod Ricard immer wieder schafft, gestärkt aus zwischenzeitlichen Krisen hervorzugehen.
Zahlreiche starke Marken
Der Konzern verfügt über zahlreiche starke Spirituosenmarken wie unter anderem Havana Club-Rum, Absolut-Wodka, Jameson (Irish Whiskey) und G. H. Mumm (Champagner). Auch wenn die Umsätze in schwierigen Marktphasen hier zwischenzeitlich zurücksetzen können, ist die Markentreue der Kunden im Vergleich zu Produkten aus anderen Branchen wie beispielsweise dem Automobil- oder Elektronikbereich hier erfahrungsgemäß hoch. Das bedeutet, die meisten Kunden greifen im Supermarkt immer wieder auf die gleichen Produkte desselben Herstellers zurück, was auch einen wichtigen Schutzwall vor neuen Konkurrenten darstellt.
Hohe defensive Stärke
Aus diesem Grund zeichnen sich viele Aktien der großen Markenhersteller aus dem Lebensmittel- und Getränkebereich in der Regel durch eine hohe defensive Stärke in Krisenzeiten aus. Kursrücksetzer fallen dementsprechend vergleichsweise unterdurchschnittlich aus. Deshalb können diese Werte in den anschließenden Erholungsphasen meistens schnell wieder an die vorangegangenen Rekordkursmarken anknüpfen.
Kursgewinn: plus zwölf Prozent pro Jahr
Genau zu diesen Defensiv-Aktien gehört auch Pernod Ricard, wie die langfristige Kursentwicklung zeigt. Die im französischen Leitindex CAC 40 notierte Aktie notiert bereits seit dem Jahr 2000 in einem übergeordneten Aufwärtstrend, wobei in diesem Zeitraum Kursgewinne von im Schnitt zwölf Prozent pro Jahr zu Buche stehen. Abgesehen von wenigen Jahren, wie 2008 (Finanzkrise) und 2020 (Corona-Einbruch), entwickelte sich der Kurs über die meisten Jahre hinweg sehr stabil, was die Aktie auch für konservative Anleger interessant macht.
Hier liegt das nächste Kursziel
Die Pernod-Ricard-Aktie markierte zuletzt im Juni dieses Jahres ein neues Rekordhoch bei 189 Euro. Nach einem Rücksetzer bis zum August auf 173 Euro konnten die Notierungen wieder auf zwischenzeitlich 183 Euro zulegen. Die Chancen stehen deshalb gut, dass hier in Kürze weitere Allzeithochs erreicht werden. In diesem Fall liegt das nächste Kursziel bei 200 Euro.
Anleger, die von einer Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei der Pernod-Ricard-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA3E20 / ISIN: DE000MA3E209) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.
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