EVN: Der ATX-Geheimtipp prescht weiter voran

(Bildquelle: Pressefoto © EVN / Wurnig)

Die Aktie des niederösterreichischen Energieversorgers EVN (WKN: 878279 / ISIN: AT0000741053) gehörte in den vergangenen Monaten zu den Überfliegern an der Wiener Börse. Seit dem Corona-bedingten Einbruch im März 2020 auf elf Euro konnte sich der Kurs zeitweise mehr als verdoppeln, wobei jüngst ein neues charttechnisches Kaufsignal generiert wurde.

Dass es für die Aktie zuletzt so steil nach oben ging, hat gleich mehrere Gründe. Einer davon dürfte die Aufnahme in den österreichischen Leitindex ATX im März dieses Jahres sein. Denn dadurch müssen seitdem börsengehandelte Indexfonds auf den ATX (ATX-ETFs) die EVN-Aktien in ihre Portfolios halten. Außerdem ist die Aktie damit auch verstärkt in den Fokus internationaler Investoren gerückt, was für zusätzlichen Kaufdruck auf die Papiere gesorgt haben dürfte.

Starker Umsatzanstieg

Doch neben dem ATX-Ritterschlag wurde EVN auch wegen der starken operativen Entwicklung für Anleger immer interessanter. So verbesserten sich die Erlöse in den ersten drei Geschäftsquartalen (per Ende Juni) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,0 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro. Der Gewinn legte dabei um 6,6 Prozent auf 224,6 Mio. Euro zu.

EVN erklärte den starken Zuwachs mit dem internationalen Projektgeschäft und hier vor allem auf das im Sommer 2000 gestartete Abwasserprojekt in Kuwait. Positiv wirkte sich auch das starke Geschäft in Bulgarien und im Netzbetrieb aus. Letzteres wurde gestärkt durch höhere Netznutzungsentgelte.

Krisenrobustes Geschäftsmodell

Laut EVN war der Energiebedarf in den drei Kernmärkten Österreich, Bulgarien und Nordmazedonien witterungsbedingt insgesamt höher. Der Presseerklärung nach hatte die Corona-Pandemie wegen des integrierten Geschäftsmodells und der breiten Kunden-Diversifikation bisher nur punktuelle Auswirkungen auf die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung des Konzerns.

Vorreiter in der nachhaltigen Stromerzeugung

EVN möchte den Wachstumskurs fortsetzen und plant dazu für die kommenden Jahre ein umfassendes Investitionsprogramm mit jährlichen Investitionen von bis zu 450 Mio. Euro. Davon sollen etwa drei Viertel auf Niederösterreich entfallen. Das Programm umfasst EVN zufolge umfangreiche Netzinvestitionen, welche die Versorgungssicherheit und eine CO2-freie Energiezukunft sichern sollen.

Im Fokus steht dabei auch die erneuerbare Erzeugung in den Sparten Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und die Trinkwasserversorgung. Der Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung bei EVN liegt aktuell bei rund 60 Prozent.

Ausblick bestätigt

Wegen der starken Geschäftsentwicklung wurde der bisherige Ausblick für das Geschäftsjahr 2020/2021 (per Ende September) bestätigt. Prognostiziert wird ein Konzernergebnis in der Spanne zwischen 200 und 230 Mio. Euro, nachdem im Geschäftsjahr 2019/2020 ein Gewinn von 199,8 Mio. Euro erzielt wurde.

Allzeithoch im Visier

An der Börse kletterte die EVN-Aktie Anfang September auf zeitweise über 24 Euro und damit auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2006. Ein Ausbruch über das 2006er-Allzeithoch bei 25,20 Euro würde ein weiteres, starkes Kaufsignal bedeuten. Das nächste Kursziel wäre dann die 30er-Marke (Dividendenrendite: 2,0 Prozent).

Bildquelle: Pressefoto EVN / Wurnig