Daimler: Trotz Chip-Krise auf Kurs

Bildquelle: Pressefoto Daimler

Im Zuge der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Halbleitern extrem angestiegen, so extrem, dass bis heute ein Mangel herrscht. Dieser macht sich auch in der deutschen Automobilindustrie bemerkbar. In vielen Fabriken werden weniger Fahrzeuge produziert, als möglich wäre.

Auch einer der ganz großen Player der Branche ist davon betroffen, nämlich Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000). Wie der Daimler-Vorstandsvorsitzende Ola Källenius jüngst erklärte, bremst der anhaltende Halbleitermangel den Absatz des DAX-Konzerns.
Wie der CEO gegenüber der „Automobilwoche“ am Donnerstag erklärte, ist die Herausforderung mit den Werkschließungen bei Halbleiterlieferanten in Malaysia und in anderen Ländern nun noch größer geworden.

Absatz des dritten Quartals dürfte belastet werden

Ola Källenius gab deshalb die Warnung, dass der Absatz im dritten Quartal geringer ausfallen dürfte. Demnach sollten die Verkäufe „voraussichtlich spürbar“ unter dem Absatz des zweiten Quartals liegen.

Wegen dem Mangel an wichtigen Teilen für die Montage mussten in den zurückliegenden Monaten bei Daimler immer wieder die Produktionsmengen gedrosselt werden. Trotzdem gibt sich Ola Källenius weiterhin zuversichtlich. Seiner Einschätzung nach dürften sich die Produktionseinschränkungen und die damit verbundenen geringeren Absatzzahlen nicht in gleichem Maße auf die wirtschaftliche Situation des Konzerns auswirken, da Daimler inzwischen deutlich flexibler und wetterfester ist als noch vor zwei oder drei Jahren.

Wegen des Halbleitermangels dürfte der Absatz des dritten Quartals bei Daimler belastet werden. Der DAX-Konzern profitiert aber weiterhin von einer hohen Nachfrage. Auch an der Börse dürfte es für Daimler weiter nach oben gehen. (Pressefoto: Daimler)

Die Nachfrage bleibt groß

Die Unsicherheiten bleiben aber weiter bestehen, weshalb sich Källenius noch zu keiner Prognose traut, wie lange die Halbleiter-Krise die Daimler-Geschäfte noch beeinträchtigen könnte. Laut dem CEO sei es wichtig, dass die Nachfrage nach den Fahrzeugen da ist. Ihm zufolge werde irgendwann auch das Problem der Halbleiter gelöst sein.

Aktuell scheint sich die Situation bei Daimler wieder etwas zu entspannen. Denn nach einem Produktionsstopp in mehreren Mercedes-Werken will der Konzern die Produktion in der nächsten Woche wieder ausbauen. Dazu gehören auch die Mercedes-Standorte in Bremen, Rastatt sowie im ungarischen Kecskemét. Nur am Standort Sindelfingen soll die Produktion nach wie vor teilweise wegen dem Halbleitermangel und einem Mangel bei Elektronikchips stillstehen.

Starkes Wachstum im ersten Halbjahr

Auch wenn die Geschäfte von Daimler durch den Halbleitermangel nach wie vor belastet werden, ist das Unternehmen operativ weiter auf Kurs, wie die jüngsten Geschäftszahlen gezeigt haben. So legte der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 auf Jahressicht um 25 Prozent auf 84,5 Mrd. Euro zu. Unter dem Strich wurde ein Gewinn von 8,1 Mrd. Euro eingefahren, nach einem Verlust von 1,7 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum.

Aktie im Aufwärtstrend

Die Aktienkursentwicklung spiegelt diese starke Entwicklung wider. Seit dem März-2020-Tief bei 21 Euro konnten sich die Notierungen mehr als verdreifachen (aktuell: 70,70 Euro). Trotz der Korrektur der vergangenen Monate ist die Aktie weiterhin klar im Aufwärtstrend. Das nächste Kursziel ist das bisherige Jahreshoch vom Juni bei 80,40 Euro. Oberhalb wäre der Weg frei bis zur runden 100er-Marke.

Überwiegend Kaufempfehlungen

Auch eine Mehrheit der Banken spricht für die Daimler-Aktie Kaufempfehlungen aus. Dazu gehören unter anderem Goldman Sachs (Kursziel: 110 Euro) und Barclays (Kursziel: 110 Euro).

Anleger, die von einer Fortsetzung der vorangegangenen Kurs-Rallye bei der Daimler-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA4B6R / ISIN: DE000MA4B6R5) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Daimler