Deutsche Telekom nimmt Wachstumsmarkt ins Visier

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Telekom

Der seit Jahren anhaltende Cloud-Boom hat durch die Corona-Pandemie einen zusätzlichen Schub verpasst bekommen. Denn in einer Welt, in der die voranschreitende Digitalisierung von immer größerer Bedeutung wird, bieten Cloud-Lösungen Anwendern den schnellen Zugriff auf Daten, auf die beispielsweise alle Mitarbeiter eines Unternehmens auch von zu Hause aus zugreifen können.

Dass es sich beim Cloud-Bereich um einen schnell wachsenden Milliardenmarkt handelt, zeigt zum Beispiel auch der weltweit führende Online-Versandhändler Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067), dessen Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) inzwischen rund die Hälfte des Konzerngewinns erwirtschaftet.

Aussichtsreiche Zusammenarbeit mit Google

Von dieser Entwicklung wollen natürlich auch deutsche Unternehmen profitieren. Dazu gehört beispielsweise auch die Deutsche Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508). Im Rahmen der Digitalisierungsinitiative Digital X in Köln wurde am Mittwoch bekanntgegeben, dass die Telekom-Tochter T-Systems und der Suchmaschinenbetreiber Google eine strategische Kooperation in Deutschland abgeschlossen haben, die dem öffentlichen Sektor eine rechtlich einwandfreie und sichere Nutzung der Cloud-Dienste von Google ermöglichen soll.

Dazu soll T-Systems eine spezielle Version der Google Cloud betreiben, bei der die Daten „Ende-zu-Ende“ verschlüsselt werden. Dieses neue Angebot soll ab Mitte nächsten Jahres bereitgestellt werden. T-Systems ist dabei für die Verschlüsselung und das Identitäts-Management verantwortlich. Vorgesehen ist, dass die Telekom-Tochter außerdem wichtige Bereiche der deutschen Google-Cloud-Infrastruktur kontrollieren wird.

Mit der Kooperation soll die Hemmschwelle des öffentlichen Sektors deutlich gesenkt werden, Cloud-Lösungen zu integrieren. Die Vorbehalte begründen sich auch damit, dass zum Beispiel US-Geheimdienste in der Vergangenheit auch auf sensible Daten aus Europa zugriffen, ohne dafür vorher Genehmigungen europäischer Gerichte eingeholt zu haben.

Für die Deutsche Telekom könnte sich mit dem neuen Cloud-Projekt ein neuer, großer Wachstumsmarkt erschließen. Schließlich gibt es in Sachen Digitalisierung und Cloud Computing in Deutschland noch großes Aufholpotenzial.

Mehrheitsbeteiligung bei US-Tochter wird ausgebaut

Spannende News von der Deutschen Telekom gab es bereits am Dienstag dieser Woche. Telekom-Chef Timotheus Höttges gab eine sechs Mrd. Euro schwere Transaktion bekannt, durch die der Anteil an der US-Tochtergesellschaft T-Mobile US (WKN: A1T7LU / ISIN: US8725901040) um 5,3 Prozentpunkte auf 48,4 Prozent zulegt.

Der komplexe Deal sieht eine Kapitalerhöhung bei der Telekom und einen Aktientausch mit dem japanischen Technologieinvestor Softbank (WKN: 891624 / ISIN: JP3436100006) vor, der bei T-Mobile US Aktionär ist. Im Zuge der Maßnahme sinkt der Anteil von Softbank an T-Mobile US, im Gegenzug bekommt Softbank ein Telekom-Aktienpaket, mit dem der Anteil von Softbank an der Telekom auf 4,5 Prozent des Stammkapitals steigen wird.

T-Mobile US entpuppte sich in den vergangenen Jahren als kräftiges Zugpferd für die Deutsche Telekom. Mit einer neuen Kapitalmaßnahme kommt der DAX-Konzern dem Ziel näher, bei der US-Tochter eine Mehrheitsbeteiligung von über 50 Prozent zu erreichen. (Bildquelle: Pressefoto Deutsche Telekom)

Zugpferd T-Mobile US

Mit der Transaktion kommt die Telekom dem Ziel näher, bei der US-Tochter schon bald eine Aktienmehrheit von über 50 Prozent zu erreichen. T-Mobile US entpuppte sich in den vergangenen Jahren als Zugpferd für die Telekom und trug maßgeblich zu den zuletzt immer stärkeren Geschäftszahlen mit bei.

T-Aktie überwindet Seitwärtslauf

Das machte sich auch in der Aktienkursentwicklung bei der Telekom bemerkbar. Die T-Aktie legte seit März 2020 um rund 70 Prozent zu. Im August wurde sogar zwischenzeitlich der höchste Kursstand seit 2001 erreicht. Das bedeutet, dass die Aktie offenbar inzwischen ihren seit Jahren anhaltenden Seitwärtslauf überwunden hat. Für die Aktie spricht auch die überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite von aktuell geschätzt 3,4 Prozent.

Anleger, die von weiter steigenden Kursen bei der Telekom-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA53AF / ISIN: DE000MA53AF8) gehebelt profitieren.

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