Wacker Chemie bestätigt positiven Trend

Bildquelle: Pressefoto Wacker Chemie AG

Wacker Chemie (WKN: WCH888 / ISIN: DE000WCH8881) bleibt auf Erfolgskurs. Dafür sorgen die anhaltend hohen Polysiliciumpreise sowie die starke Nachfrage in den Chemiebereichen.

CureVac meldet geringeren Bedarf an

Der Konzern wollte ursprünglich im ersten Halbjahr 2021 am Standort Amsterdam, an dem seit mehr als 20 Jahren Impfstoffe im Auftrag von Kunden hergestellt werden, mit der Produktion der mRNA-Wirkstoffsubstanz für CVnCoV, den Corona-Impfstoffkandidaten von CureVac (WKN: A2P71U / ISIN: NL0015436031), beginnen. Doch daraus wird nichts.

CureVac hat auf Grund eines geringeren Bedarfs an Produktionskapazitäten für seinen mRNA-Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 den Vertrag mit Wacker Chemie gekündigt. Während die Enttäuschungen rund um den Corona-Impfstoffkandidaten bei CureVac noch etwas anhalten könnten, sieht Wacker Chemie in dem geplatzten Deal für sich kein Problem.

Wacker Chemie will freiwerdende Kapazitäten nutzen

Das Unternehmen teilte mit, dass dies für den Geschäftsbereich Wacker Biosolutions 2021 keinen wesentlichen Einfluss auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung hätte. „Das ändert ebenfalls nichts an den mittelfristigen Zielen für den Geschäftsbereich Biosolutions“, sagte Geschäftsbereichsleiterin Dr. Susanne Leonhartsberger.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir die freiwerdenden Kapazitäten in Zukunft für andere Kunden zur Produktion ihrer mRNA- oder anderen Moleküle zur Verfügung stellen können“, so Leonhartsberger weiter. Wie wenig Wacker Chemie der geplatzte Deal mit CureVac mitnimmt, zeigte sich auch an der nun angehobenen Prognose.

Höhere Rohstoffpreise & negative Währungseffekte

Im laufenden Jahr sollen die konzernweiten Umsatzerlöse bei rund 6 Mrd. Euro liegen, nach 4,69 Mrd. Euro im Vorjahr. Zuvor hatte sich der MDAX-Konzern lediglich einen Wert in der Größenordnung von 5,5 Mrd. Euro zugetraut.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird von Managementseite bei 1,2 bis 1,4 Mrd. Euro gesehen (bisherige Prognose: 900 Mio. Euro bis 1,1 Mrd. Euro). Für das laufende dritte Quartal 2021 rechnet Wacker mit einem Umsatz in der Größenordnung von 1,6 Mrd. Euro bei einem EBITDA von etwa 400 Mio. Euro.

Die anhaltend hohen Polysiliciumpreise, insbesondere dank des starken Geschäfts mit hocheffizienten Solarzellen und der Halbleiterindustrie, sowie die auch in den Sommermonaten sehr starke Nachfrage in den Chemiebereichen sind die Gründe für die höheren Geschäftserwartungen im weiteren Jahresverlauf.

Gleichzeitig belasten jedoch im laufenden Jahr höhere Rohstoffpreise und negative Währungseffekte das EBITDA. Allerdings nicht so sehr, dass keine Prognoseerhöhung möglich gewesen wäre.

Eine Kostenfrage

Die Analysten bei der UBS wiesen insbesondere auf das über den Markterwartungen liegende für das dritte Quartal prognostizierte EBITDA. So reichte es im Fall der Wacker-Chemie-Aktie für eine Bestätigung des “Buy”-Ratings und des Kursziels von 190,00 Euro.

Die Marktexperten bei der Baader Bank (Rating: “Buy”; Kursziel: 165,00 Euro) sehen es zudem positiv, dass selbst das erneut angehobene operative Ergebnisziel Spielraum nach oben lassen würde.

Im Gegensatz dazu verweisen die Analysten bei Berenberg auf knappe Rohstoffe und steigende Kosten. Daher haben sie im Fall der Wacker-Chemie-Aktie trotz Prognoseanhebung das “Hold”-Rating bei einem Kursziel von 135,00 Euro bestätigt.

FAZIT

Im Vergleich zu ihrem Corona-bedingten Tief bei rund 30 Euro aus dem März 2020 hat die Wacker-Chemie-Aktie ihren Wert mehr als verfünffacht. Seit Anfang 2021 steht ein Kursplus von rund 34 Prozent zu Buche. Zudem ist die 200-Tage-Linie (126 Euro) derzeit weit weg, sodass Anleger den positiven Trend, so lange er anhält, mitnehmen könnten. Zumal Konzernchef Christian Hartel unlängst darauf hingewiesen hatte, dass 2021 “ein ausgezeichnetes Jahr für Wacker” werden können.

Anleger, die mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends bei der Wacker-Chemie-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA5K2N / ISIN: DE000MA5K2N1) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Wacker Chemie AG