Der ATX und das Comeback Österreichs

Bildquelle: Pressefoto Börse Wien

Die Corona-Krise versetzte der Weltwirtschaft im vergangenen Jahr einen heftigen Rückschlag und hatte dabei auch nicht vor Österreich Halt gemacht. Das zeigte sich vor allem im zweiten Quartal 2020 mit einem Konjunktureinbruch um 12,8 Prozent. Dies bedeutete das schärfste Quartalsminus in der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Auch der Wirtschaftseinbruch des Gesamtjahres 2020 fiel mit 6,2 Prozent deutlich größer aus als beispielsweise im Finanzkrisenjahr 2009.

Wirtschaftlicher Turnaround

Doch inzwischen hat sich das Blatt für die Alpenrepublik wieder deutlich zum Positiven gewendet. Laut dem Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas ist der österreichischen Wirtschaft im zweiten Quartal dieses Jahres der Turnaround gelungen. In diesem wurde zum ersten Mal seit Beginn der Krise wieder ein Wachstum verzeichnet.

Zwar habe das hohe Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 12,0 Prozent auch mit dem Basiseffekt zu tun, da der Vergleichswert des zweiten Quartals 2020 sehr niedrig ausfiel. Doch gemessen am zweiten Quartal 2019 lag die Wirtschaftsleistung im Zeitraum April bis Juni 2021 schon bei 97,6 Prozent. Thomas zufolge liegt Österreichs Wirtschaft damit schon fast auf Vorkrisenniveau. Dem Statistik-Austria-Generaldirektor zufolge haben viele Wirtschaftsbereiche die Krise bereits hinter sich gelassen.

Demnach haben Handel, Bau, Industrie und Banken das Vorkrisenniveau bereits überschritten, während beispielsweise Gastronomie und Beherbergung mit 47,7 Prozent noch weit davon entfernt seien. Wie aus dem Austrian Recovery Barometer der Statistik Austria hervorgeht, gibt es auch bei den „sonstigen Dienstleistungen“ (u.a. Friseure, Kultur) noch deutliches Aufholpotenzial. Die Krise überwunden hat dagegen auch der österreichische Arbeitsmarkt, in dem die Beschäftigung im Juli bereits 100,4 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht hatte.

Luft nach oben

Das jüngste Wachstum der österreichischen Wirtschaft wäre noch stärker ausgefallen, wenn es in der Industrie keine Lieferengpässe geben würde. Laut Stefan Schiman, dem Autor des aktuellen Konjunkturberichts des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, kommt es als Folge der unerwartet frühen und kräftigen Konjunkturerholung zu starkem Lagerabbau und beträchtlichen Materialengpässen.

Schiman zufolge bremst das die Wucht des Aufschwungs. Ein Beispiel hierfür ist der Halbleitermangel in der Kfz-Branche, wo die Anmeldungen zur Kurzarbeit trotz eines Nachfrage-Booms steigen. Die österreichische Wirtschaft hat dementsprechend noch deutlich Luft nach oben, was auch den Aktienmarkt entsprechend interessant macht.

ATX im Höhenflug

Hier wurde am 2. September dieses Jahres ein runder Geburtstag gefeiert, denn vor 250 Jahren, am 2. September 1771, startete der Wertpapierhandel an der Wiener Börse. Auch wenn dieser im 19. Jahrhundert zeitweise weltgrößte Aktienmarkt von seiner früheren Bedeutung weit entfernt ist, bleiben Austria-Aktien auch für ausländische Anleger spannend und aussichtsreich.

Darauf deutet die Entwicklung des österreichischen Leitindex ATX hin. Seit dem März-2020-Tief bei rund 1.600 Punkten konnte sich der Kurs inzwischen mehr als verdoppeln. Gelingt hier als Nächstes der nachhaltige Ausbruch über das 2018er-Jahreshoch bei 3.700 Zählern, würde sich das nächste Kursziel auf das Rekordhoch aus dem Jahr 2007 bei 4.981 Punkten stellen.

HVB Mini Future Bull auf ATX
WKN HR3P1B
ISIN DE000HR3P1B9
Emittent UniCredit
Auflegungsdatum 27.11.20
Laufzeit endlos
Handelswährung Euro
Produkttyp Hebelzertifikate
Basiswert ATX
Typ Bull
Bezugsverhältnis 0,01

 

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