Hat Tesla noch genügend Fans?

Bildquelle: Pressefoto Tesla

Nachdem die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) einen eher enttäuschenden Jahresstart hatte, befindet sich das Papier seit dem Frühjahr auf dem aufsteigenden Ast.

Neuer Angriff

Allerdings ist das Kursplus von etwas mehr als 7 Prozent für 2021 alles andere als beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Notierungen für die Anteilsscheine des kalifornischen Elektrowagenbauers 2020 auf Gesamtjahressicht um mehr als 743 Prozent in die Höhe geschossen waren.

Derzeit liegt die Marktkapitalisierung jedoch immer noch bei fast 750 Mrd. US-Dollar. Zudem nähert sich die Tesla-Aktie inzwischen wieder dem Ende Januar dieses Jahres bei etwas mehr als 900 US-Dollar verzeichneten Allzeithoch an.

Damals kletterte auch der Börsenwert Teslas auf eine Rekordwert von etwas mehr als 890 Mrd. US-Dollar. Der jüngste Aufwärtstrend der Tesla-Aktie lässt hoffen, dass dieses Niveau bald wieder erreicht werden sollte. Einfach wird dies jedoch nicht.

Tesla-Fan Cathie Wood nimmt Gewinne mit

Am Markt scheint die Überzeugung nicht allzu groß zu sein, dass Tesla eine ähnliche Kursrallye wie im Vorjahr gelingen sollte. Analysten gehen aktuell sogar von fallenden Kursen aus. Während die Tesla-Aktie derzeit bei rund 757 US-Dollar notiert, liegen die durchschnittlichen Kursziele der Marktexperten bei 703 US-Dollar.

Möglicherweise ein Grund, warum mit Cathie Wood von ARK Invest zuletzt einer der größten Tesla-Fans in großem Stil Tesla-Aktien auf den Markt geworfen und Gewinne mitgenommen hat. Kurzfristig scheint dies jedoch der Tesla-Aktie kaum geschadet zu haben. Offenbar gibt es immer noch genügend Tesla-Fans. Zumal diese nach dem Geschäftsbericht zum zweiten Quartal auch endlich auf Verbesserungen bei der Profitabilität verweisen können.

So lag der Gewinn im zweiten Quartal bei 1,14 Mrd. US-Dollar und damit erstmals in einem Dreimonatszeitraum über der Marke von 1 Mrd. US-Dollar. Besonders interessant: Dieser Meilenstein wurde mehr als in den Vorquartalen mithilfe des Kerngeschäfts Verkauf von Autos erzielt und nicht mit Bitcoin-Handel oder dem Verkauf von Umweltzertifikaten.

Schlechte Nachrichten für Tesla aus China?

Während Tesla Erfolge im Kerngeschäft Verkauf von Elektroautos einfahren konnte, werden die Herausforderungen nicht weniger. Insbesondere die deutschen Autohersteller machen den Kaliforniern Konkurrenz im Bereich Elektromobilität.

Zudem muss sich der Konzern mit neuen Fragen vonseiten der US-Verkehrsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) in Zusammenhang mit seinem “Autopiloten” beschäftigen. Besonders interessant wird jedoch der Blick nach China – dem wichtigsten Automarkt der Welt.

Die chinesische Regierung will eine Konsolidierung am heimischen Elektroautomarkt anstreben, nachdem hohe Subventionen für eine Schar neuer Player gesorgt hatten. Von Regierungsseite dürften chinesische Unternehmen bevorzugt behandelt werden. Zumal wir uns ja immer noch in Zeiten eines Handelsstreits zwischen den USA und China befinden. Schlechte Nachrichten für Tesla also?

FAZIT

Die Tesla-Aktie kommt derzeit mit einem für 2022 geschätzten KGV von mehr als 100 daher. Damit ist das Papier alles andere als günstig. Außerdem ist die Analystenzunft alles andere als begeistert von den Kursaussichten. Und dies während die Herausforderungen für den Konzern nicht weniger werden. Anleger, die das Glück hatten, rechtzeitig einzusteigen, können den Trend mitnehmen so lange er anhält und dabei Stop-Loss-Kurse nachziehen. Für einen Neuanstieg auf Sicherheit bedachter Anleger könnte es allerdings zu spät sein.

Anleger, die mit einer Rallye bei der Tesla-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA3WQQ / ISIN: DE000MA3WQQ3) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Tesla