Pernod Ricard macht den nächsten Schritt

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Beim Umsatz hat Pernod Ricard (WKN: 853373 / ISIN: FR0000120693) bereits das Vorkrisenniveau erreicht. Jetzt will der Konzern für neues Wachstumspotenzial sorgen.

Pernod Ricard übertrifft Vorkrisenniveau

Die Wein- und Spirituosenhersteller erlebten im Zuge der Corona-Krise eine schwierige Zeit. Schließlich brach das Geschäft mit der Gastronomie und der Tourismusbranche im Zuge von Lockdowns sowie Kontakt- und Reisebeschränkungen fast vollständig weg. Inzwischen haben jedoch Impfprogramme und die Öffnung der Wirtschaft für eine Erholung gesorgt.

Dies ist ein Grund, warum die Nummer zwei in der Branche, Pernod Ricard, zuletzt starke Geschäftsergebnisse präsentieren konnte. Der Konzern, der mehr als 200 Marken in über 160 Märkten anbietet, erlöste im Fiskaljahr 2020/21 (Ende Juni) 8,8 Mrd. Euro. Ein Anstieg im Vorjahresvergleich um 4,5 Prozent.

Bereinigt um negative Wechselkurseffekte lag der Anstieg sogar bei 9,7 Prozent. Damit konnte das Vorkrisenniveau getoppt werden. Unter dem Strich wurde ein Nettogewinn von 1,3 Mrd. Euro verzeichnet, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum (329 Mio. Euro) ein Plus von 297 Prozent bedeutete. Das Vorjahr wurde allerdings belastet durch hohe Abschreibungen in Höhe von 1 Mrd. Euro.

Schutzwall vor neuen Konkurrenten

Auch der weitere Ausblick fällt sehr positiv aus. Der Pernod-Vorstandsvorsitzende Alexandre Ricard erwartet, dass sich das starke Umsatzwachstum auch im neuen Geschäftsjahr 2021/2022 fortsetzen wird. Vor allem im laufenden ersten Quartal (Juli bis September) soll die Erlösentwicklung sehr dynamisch ausfallen.

Dabei hilft dem Konzern seine breite Aufstellung. Pernod Ricard verfügt über zahlreiche starke Spirituosenmarken wie unter anderem Havana Club-Rum, Absolut-Wodka, Jameson (Irish Whiskey) und G. H. Mumm (Champagner).

Auch wenn die Umsätze in schwierigen Marktphasen zwischenzeitlich zurücksetzen können, ist die Markentreue der Kunden erfahrungsgemäß hoch. Das bedeutet, die meisten Kunden greifen im Supermarkt immer wieder auf die gleichen Produkte desselben Herstellers zurück, was auch einen wichtigen Schutzwall vor neuen Konkurrenten darstellt.

Pernod Ricard stärkt E-Commerce-Bereich

Pernod Ricard will in Zukunft jedoch nicht nur von einer Erholung nach der Corona-Delle und seinen starken Marken profitieren. Gerade in Zeiten von COVID-19 wurde deutlich, wie wichtig das E-Commerce-Geschäft ist. Aus diesem Grund wird nun The Whisky Exchange übernommen. Ein führender Händler für Whisky- und Edelspirituosen, sowohl online als auch im stationären Handel.

The Whisky Exchange mit Sitz in Großbritannien vertreibt auf diese Weise rund 10.000 Produkte und bezeichnet sich selbst als größten und besten Spirituosenhändler im Internet. Laut Pernod Ricard sind auch die erwarteten Synergien im Bereich private Verkäufen und Online-Auktionen von Spirituosen sehr interessant.

FAZIT

Die Aktie von Pernod Ricard markierte am 13. September ihr jüngsten Allzeithoch bei etwas mehr als 190 Euro. Aktuell befindet sich das Papier knapp darunter. Die Erholung der Gastronomie und des Tourismus dürften noch eine Weile für Schwung sorgen, während Trends wie E-Commerce und die starken Marken mittel- bis langfristig für Potenzial sorgen dürften.

Anleger, die von einer Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei der Pernod-Ricard-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA3E20 / ISIN: DE000MA3E209) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

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