Nike: Kein Grund zur Sorge!

Bildquelle: Nike Inc.

Während in vielen Ländern die Corona-Restriktionen in den vergangenen Monaten heruntergefahren worden sind, gibt es andere, in denen die Wirtschaft durch die Pandemie nach wie vor stark belastet wird. Das betrifft derzeit beispielsweise einige Staaten Asiens wie unter anderem Vietnam.

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie leidet die Wirtschaft hier weiterhin unter Werksschließungen, die sich auch in den neuesten Geschäftszahlen von Nike (WKN: 866993 / ISIN: US6541061031) negativ bemerkbar machten.

Umsatz niedriger als erwartet

Zwar lag der weltweit führende Sport-Artikel-Hersteller im abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal 2021/2022 (per Ende August 2021) mit einem Gewinn je Aktie von 1,16 US-Dollar (auf Jahressicht +22 Prozent) über den Erwartungen der Analysten (im Schnitt: 1,12 US-Dollar). Doch mit Erlösen von 12,2 Mrd. US-Dollar (auf Jahressicht +16 Prozent) wurde die Prognose von Branchenexperten (im Mittel: 12,5 Mrd. US-Dollar) klar verfehlt.

Produktionausfälle in Vietnam

Laut dem Konkurrenten von Adidas (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) wurde die Umsatzentwicklung durch die monatelange Schließung seiner vietnamesischen Werke aufgrund strenger Corona-Maßnahmen belastet. Finanzchef Matt Friend erklärte, dass der Konzern bereits zehn Wochen Produktion verloren hat.

Friend zufolge wurden für einige Werke zwar bereits Pläne zur Wiedereröffnung abgesegnet, allerdings zeigen die bisherigen Pandemie-Erfahrungen, dass es mehrere Monate dauern werde, bis die Produktion das gewöhnliche Niveau erreiche.

Hohe Lieferzeiten wegen der Werksschließungen

Für Nike ist der Produktionsstandort Vietnam von herausragender Bedeutung. Früheren Firmenangaben nach produziert Nike hier etwa die Hälfte seiner Schuhe und 30 Prozent der Sportbekleidung. Laut dem Finanzchef wurde die Produktion wegen den Werksschließungen teilweise bereits in Fabriken in China und Indonesien ausgelagert. Da die weltweiten Lieferketten aber überlastet sind, dauere es derzeit 80 Tage, bis die fertigen Produkte von Asien nach Nordamerika gelangen. In normalen Zeiten wäre die Lieferzeit nur etwa halb so lang.

Wegen Corona-bedingten Produktionsausfällen in Vietnam musste Nike die Prognose für das laufende Geschäftsjahr revidieren. Die Aktie steht deshalb am Freitag zeitweise unter kräftigem Verkaufsdruck. Allerdings bleibt der langfristige Aufwärtstrend weiter intakt. Die wieder niedrigeren Kurse könnten deshalb eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen. (Bildquelle: Nike Inc.)

Schwacher Ausblick für das Gesamtgeschäftsjahr

Wegen dieses Bremsklotzes geht Nike davon aus, dass der Umsatz im laufenden zweiten Geschäftsquartal (per Ende November) nur in Höhe des Vorjahresniveaus ausfallen wird oder sogar leicht rückläufig sein könnte. Auch die Firmenprognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2021/2022 musste deshalb nach unten angepasst werden. Bisher wurde ein prozentual zweistelliger Zuwachs erwartet, nun soll das Plus voraussichtlich nur noch einstellig ausfallen.

Die bisherige Strategie, das Direktgeschäft mit den Kunden auszubauen, scheint aber Früchte zu tragen. Denn im Direktgeschäft wurde Nike zufolge der Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsquartal auf Jahressicht um 28 Prozent gesteigert. Zur positiven Entwicklung soll dabei neben dem Online-Handel auch die Wiedereröffnung der Nike-Stores beigetragen haben.

Aktie unter Druck

An der Börse sorgte der schwache Ausblick für Verkaufsdruck auf die Aktie, die am Freitagvormittag um zeitweise über 3 Prozent zurücksetzte (aktuell: 130,60 Euro) und damit die Konsolidierung der vergangenen Wochen fortsetzte. Allerdings hatte die im Dow Jones notierte Aktie zuvor einen steilen Höhenflug verzeichnet.

Zwischen März 2020 und August 2021 legte der Kurs um 160 Prozent zu, wobei im August ein Rekordhoch bei 148 Euro markiert wurde. Zur aktuellen Korrektur dürften also auch Gewinnmitnahmen beigetragen haben.

Kursgewinn: +23 Prozent pro Jahr

Trotz der derzeitigen Kursschwäche ist der übergeordnete Aufwärtstrend der Nike-Aktie weiterhin intakt. Auf Zehnjahressicht legte der Kurs im Schnitt um 23 Prozent pro Jahr zu. Nike bleibt damit nach wie vor eine Top-Empfehlung aus der Konsumartikelbranche.

Anleger, die auf eine Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei der Nike-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA2FFZ / ISIN: DE000MA2FFZ4) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

Bildquelle: Nike Inc.