Argentinien Top, Brasilien Flop

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Weltmärkte im Überblick

Für die Mehrheit der Börsianer war die vergangene Handelswoche alles andere als erfreulich. Bis auf Argentinien und Pakistan dominierten rote Vorzeichen die Wochenergebnisse. Mit einem Plus von 6,2 Prozent (in Euro) konnte Argentinien kräftig zulegen. Auch der anhaltende Streit mit Hedgefonds, die per Gericht eine vollständige Rückzählung ihrer Forderungen erwirkten und somit Argentinien nach 13 Jahren erneut in die Staatspleite schickten, konnte den Kurszuwächsen nichts anhaben. Nach den Kursanstiegen der vergangenen Wochen ist das Rückschlagpotential argentinischer Aktien gestiegen, so dass wir diesen Markt nicht auf unserem engeren Radar haben.

Brasilien vor der Veränderung?

Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas, Brasilien, lahmt. Hoffnung setzen viele Brasilianer und ausländische Investoren auf einen möglichen Präsidentenwechsel bei den im Oktober beginnenden Wahlen. In der Vorwoche verlor der brasilianische Index BOVESPA 10,2 Prozent. Charttechnisch hat der Index die untere Begrenzungslinie des Aufwärtstrendkanals erreicht. Sollte diese Unterstützung nicht halten, drohen weitere Verluste an der Börse Sao Paulo. Bei bestehenden Brasilieninvestments sollten Sie deshalb nicht vergessen auf Ihren Stop-Loss-Kurs zu achten.

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Wir rechnen nicht mit einem anhaltenden Marktrückgang, jedoch werden wir uns bei einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung nicht gegen den Markt stellen. Zinspessimisten verderben die Börsenlaune Wie die meisten Häuslebauer längst wissen, offeriert das aktuelle Zinsumfeld eine günstige Möglichkeit der Kreditaufnahme. So auch auf der anderen Seite des Atlantiks. Aufgrund positiver Konjunkturdaten in den USA rechnen Investoren jedoch früher als geplant mit einem Anstieg der Zinsen. Der US-Leitzins (Federal Fund Rate), der Zinssatz zu dem sich Banken untereinander kurzfristig Geld verleihen, liegt derzeit nahezu bei 0 Prozent. Eine Anhebung hätte zur Folge, dass sich auch die Refinanzierung für Unternehmen verteuern würde. Da wir im Falle einer Leitzinsanhebung nicht mit einem „Zinssprung“ von mehreren Prozent rechnen, sondern über eine sukzessive Anhebung, wird unseres Erachtens der Leitzins noch längere Zeit auf einem niedrigen Niveau bleiben.

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Die Börsenentwicklung spiegelt die Unsicherheit der Anleger hinsichtlich der Frage wider, ob früher mit einer Zinsanhebung begonnen wird als geplant. Wir gehören nicht zu den Zinspessimisten und rechnen deshalb auch nicht mit einer anhaltenden Auswirkung eines Zinsanstiegs auf weiter fallende Kurse.

Fazit:

Neben einer möglichen raschen Zinsanhebung in den USA sorgen sich die Börsianer weiterhin um die Spannungen zwischen den USA und der EU gegen Russland. Die Börse ist bekanntlich keine Einbahnstraße. Von einem „Bärenmarkt“ sind wir jedoch entfernt, so dass wir weiterhin optimistisch nach vorne blicken.

Stand: 16.09.2014 – Ein Gastkommentar der Redaktion des Börsendienstes “Der Börsen-Berater”. Mehr Informationen unter www.boersen-berater.de

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