Adidas: Böses Erwachen in China?

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Die Adidas-Aktie (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) startete schwach in die neue Woche, nachdem der Titel bereits in den vergangenen Wochen unter Druck gestanden hatte.

Branchenkonkurrenten haben es ebenfalls schwer

Genauso wie für viele andere Branchen war auch für die Sportartikelhersteller China so etwas wie das gelobte Land. Jahrelang überzeugte das Land mit starkem Wirtschaftswachstum und einer konsumfreudigen Gesellschaft. Zuletzt wurde der chinesische Markt allerdings auch immer mehr zu einem Problem.

In den chinesischen Staatsmedien und den Sozialen Netzwerken wehte  Sportartikelherstellern wie Adidas und Nike (WKN: 866993 / ISIN: US6541061031) sowie Modehändlern wie Hennes & Mauritz (H&M) (WKN: 872318 / ISIN: SE0000106270) angesichts ihrer Einstellung zur politischen Lage in der Region Xinjiang einiges an Gegenwind entgegen. Dies ist jedoch nicht alles.

Kein Selbstläufer

Zuletzt erreichten Investoren einige enttäuschende Konjunkturdaten. Unter anderem im Bereich Einzelhandel. Die chinesische Regierung versucht jeden noch so kleinen Corona-Ausbruch rigoros zu bekämpfen, um eine breite Ansteckung der Bevölkerung zu verhindern. Neue Lockdown-Maßnahmen schaden jedoch der wirtschaftlichen Aktivität.

Zudem beschäftigt derzeit der Fall des in Schieflage geratenen Immobilienentwicklers Evergrande die Märkte. Noch ist nicht abzusehen, welche Ansteckungsgefahren für andere Wirtschaftszweige in einer möglichen Pleite lauern. Selbst das Thema Sport hält für Adidas & Co nicht die erhofften positiven Wirkungen bereits.

Im kommenden Februar finden die olympischen Winterspiele in Peking statt. Zumindest sind im Gegensatz zu den diesjährigen Sommerspielen in Tokio Zuschauer erlaubt. Allerdings dürfen nur heimische Fans ins Stadion. Es bleibt fraglich, wie sich die strengen Corona-Auflagen sonst auf Zuschauer und Sportler auswirken.

Neue Herausforderungen für Adidas

Angesichts dieser Entwicklungen hat die Adidas-Aktie zuletzt deutlich an Wert eingebüßt. Im Vergleich zum August-Hoch bei 336,25 Euro liegt der Kursrückgang inzwischen bei mehr als 20 Prozent. Zu einer Fortsetzung des Rückgangs hat nun eine deutliche Kurszielsenkung vonseiten der Analysten bei der Bank of America gesorgt.

Sie haben das Kursziel der im deutschen Leitindex DAX gelisteten Adidas-Aktie von 340,00 auf 245,00 Euro nach unten gefahren. Das Rating lautet “Underperform”. Als Begründung werden neben den China-Sorgen auch Lieferkettenprobleme und Marktanteilsverluste der Herzogenauracher genannt.

FAZIT

Im ersten Halbjahr lief es für Adidas unter anderem dank der Erholung des China-Geschäfts und des Wachstums im Digitalbereich fast rund. Doch nun muss der Sportartikelhersteller kleinere Brötchen backen. China bleibt als Markt attraktiv, allerdings gilt es abzuwarten, wie lange die jüngsten Unsicherheiten (Evergrande, COVID-19-Delta-Variante, Wirtschaftswachstum, unklare Regulierungen) anhalten.

Anleger, die mit einem Aufwärtstrend bei der Adidas-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA1N4G / ISIN: DE000MA1N4G2) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten könnten dagegen einen Blick auf Short-Zertifikate (WKN: MA8Y7G / ISIN: DE000MA8Y7G5) werfen.

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