Deutsche Post und das Timing

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Post

Ähnlich wie der Gesamtmarkt hat die Aktie der Deutschen Post (WKN: 555200 / ISIN: DE0005552004) zuletzt einen Rücksetzer erlebt. Allerdings bietet sich damit auch eine günstige Einstiegsgelegenheit.

Deutsche Post bleibt viel beschäftigt

Gegenüber ihrem Ende August bei rund 61 Euro verzeichneten Hoch hat die Aktie der Deutschen Post rund 12 Prozent an Wert eingebüßt. Trotzdem bleibt der Logistikdienstleister mit einem Kursplus von etwa 33 Prozent auf Jahressicht einer der Top-Performer in der ersten deutschen Börsenliga. Auch im Vorjahr hatte das Papier stark performt. Schließlich gehörte die Deutsche Post zu den Profiteuren des infolge der Corona-Pandemie verstärkten Paket-Booms gehört.

Zumal die Deutsche Post selbst im Kampf gegen Corona vertreten ist. Mitte September verkündete der Konzern, dass DHL seit Dezember letzten Jahres über eine Milliarde COVID-19-Impfdosen sicher an mehr als 160 Länder geliefert hätte. Und nun wartet noch das so wichtige Weihnachtsgeschäft. Dabei dürfte man aus den Vorjahren gelernt haben, als ein hohes Paketaufkommen schwer bewältigt werden konnte und sich dies negativ auf die Profitabilität ausgewirkt hatte.

Attraktive Bewertung

Es ist davon auszugehen, dass das Thema E-Commerce in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen sollte. Daher sehen zum Beispiel die Analysten bei JPMorgan ein strukturelles Gewinnwachstum bei der Deutschen Post. Zwar haben sie nun das Kursziel für die Anteilsscheine des Konzerns leicht von 76,10 auf 73,44 nach unten gefahren, das “Overweight”-Rating jedoch bestätigt. Aus Analystensicht bietet der Titel unter den Branchenkonkurrenten die größten Chancen. Zudem wird auf eine attraktive Bewertung verwiesen.

Auch bei Barclays wird darauf verwiesen, dass die Aktie der Deutschen Post im historischen Vergleich eher niedrig bewertet ist. Die Briten führen die Deutsche Post-Aktie mit einem “Overweight”-Rating und einem Kursziel von 72,00 Euro. Zusätzliches Potenzial wird von Analystenseite insbesondere im Bereich der Cashflow-Entwicklung gesehen. Diese würde durch den Aktienkurs noch nicht ausreichend abgebildet.

Gute Aussichten

Dass die Deutsche Post nicht nur kurzfristig von Auftragsspitzen im Zuge der Corona-Pandemie profitieren möchte, zeigt unter anderem der optimistische mittelfristige Ausblick. 2023 soll das EBIT auf mehr als 7,4 Mrd. Euro steigen. Für das laufende Geschäftsjahr 2021 prognostiziert der Konzern ein Rekordergebnis von mehr als 7,0 Mrd. Euro. Zu den Ergebnisverbesserungen sollen in Zukunft mehr Sendungen und eine verbesserte Effizienz beitragen.

Auch höhere Preise sind Teil der Strategie. So erhöht DHL Paket ab dem 1. Januar 2022 die Preise für seine Geschäftskunden. Zudem sollen zum 1. Januar 2022 die Briefpreise steigen. damit dürften die Probleme beim Briefgeschäft etwas gelindert werden. Allerdings sind diese nicht neu und dürften durch den florierenden Paket-Bereich weiterhin überkompensiert werden.

FAZIT

Mit Wirkung zum 20. September 2021 wurde die Aktie der Deutschen Post in den europäischen Blue-Chip-Aktienindex STOXX Europe 50 aufgenommen. Ein weiterer wichtiger Meilenstein. Es dürfte nicht der letzte gewesen sein. Schließlich profitiert das Unternehmen von einigen wichtigen Trends, insbesondere im E-Commerce-Bereich. Das 2022er-KGV von unter 14 dürfte auch deshalb alles andere als überteuert sein.

Anleger, die von einer Kurs-Rallye bei der Deutsche-Post-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: VQ5VHP / ISIN: DE000VQ5VHP2) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

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