Was für Zalando wirklich wichtig ist

Bildquelle: Pressefoto Zalando

Die Aktie von Zalando (WKN: ZAL111 / ISIN: DE000ZAL1111) geriet am Mittwochvormittag unter Druck. Der Online-Modehändler musste im dritten Quartal 2021 einen kleinen Verlust hinnehmen. Zudem wurde die Gesamtjahresprognose “nur” bestätigt.

Darauf kommt es bei Zalando an

Die ersten Marktreaktionen auf die jüngsten Zalando-Geschäftszahlen fielen negativ aus. Bei den Analysten bei der RBC blieb man im Fall des DAX-Konzerns trotzdem bei der “Outperform”-Einschätzung und dem Kursziel von 119,00 Euro. Damit trauen die Marktexperten der Zalando-Aktie ein Kursplus von knapp 50 Prozent zu.

Aus Analystensicht hätte Zalando auch im September-Quartal gerade bei den für ein solches Wachstumsunternehmen besonders wichtigen Kennzahlen überzeugt. Zu diesen Kennzahlen werden zum Beispiel das Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV), die Umsatzerlöse und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gezählt. Und genau diese Kennzahlen seien besser als erwartet ausgefallen.

Starkes Wachstum

Nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Nettogewinn von 58,5 Mio. Euro zu Buche gestanden hatte, wurde nun ein Minus von 8,4 Mio. Euro ausgewiesen. Erfreulicher fiel der Blick auf die restlichen Kennzahlen aus.

Im ersten Quartal ohne tiefgreifende Lockdown-Maßnahmen stieg das Bruttowarenvolumen im Vorjahresvergleich um 25,3 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Die Umsätze kletterten um 23,4 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro, während das bereinigte EBIT bei 9,8 Mio. Euro lag. Allerdings war dies ein deutlicher Rückgang gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert von 118,2 Mio. Euro.

Ähnlich wie im Fall einiger großer US-Tech-Werte will man sich aber auch bei Zalando derzeit nicht mit so etwas für ein Wachstumsunternehmen nebensächlichem wie Gewinnen aufhalten. Vielmehr liegt der Fokus auf Wachstumsinvestitionen.

Prognose bestätigt

Das Management hob vor allem die konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie hervor. Insbesondere beim Auf- und Ausbau der Kundenbeziehungen, der Transformation zur Plattform sowie den Nachhaltigkeitsambitionen hätte Zalando wesentliche Fortschritte erzielen können.

Außerdem kamen im zweiten und dritten Quartal sechs neue Märkte hinzu, während die internationale Expansion des Mitgliederprogramms Zalando Plus ebenfalls vorangetrieben wurde. Schließlich denkt man auf Managementseite langfristig.

Bis 2025 ist ein Bruttowarenvolumen von mindestens 30 Mrd. Euro angedacht. Im laufenden Jahr wird ein GMV-Wachstum in Höhe von 31 bis 36 Prozent angepeilt. Die Umsätze sollen um 26 bis 31 Prozent zulegen, während das bereinigte EBIT die obere Hälfte der Spanne von 400 bis 475 Mio. Euro erreichen soll.

FAZIT

Die Zalando-Aktie ist noch immer ein ganzes Stück von ihrem Juli-Allzeithoch bei 105,90 Euro entfernt. Nach der jüngsten Zahlenbekanntgabe ist der DAX-Titel sogar ein weiteres Stück günstiger geworden. Allerdings überzeugt der Online-Modehändler weiterhin mit positiven mittel- bis langfristigen Aussichten.

Anleger, die mit neuen Rekordhochs bei der Zalando-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA9HBH / ISIN: DE000MA9HBH2) gehebelt profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Zalando