SNP: Starke Umsatzentwicklung, aber es bleibt ein Problem

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Die Corona-Pandemie hat dem ohnehin seit Jahren anhaltenden Digitalisierungs-Trend einen zusätzlichen Schub verpasst. Einer der großen Profiteure aus dem deutschen Nebenwertebereich ist dabei die SNP Schneider-Neureither & Partner SE (WKN: 720370 / ISIN: DE0007203705).

Seit der Gründung im Jahr 1994 unterstützt SNP Unternehmen weltweit bei der Umsetzung von komplexen Transformationsprojekten. Dabei kommt die selbst entwickelte Transformations-Software zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn in einem Unternehmen verschiedene Systeme zusammengeführt werden müssen oder der Umstieg auf eine andere Software ansteht.

So planen beispielsweise in den nächsten Jahren tausende Unternehmen einen Wechsel auf die SAP-Software S/4 Hana, für den SNP eine automatisierte Lösung mithilfe eigens entwickelter Software bietet. Auch wenn es zum Beispiel darum geht, Daten sicher in Cloud-Umgebungen überzuführen, stellt SNP die passenden Software-Lösungen bereit.

Führend bei der digitalen Transformation

Unter der Führung des Gründers und Vorstandschefs Dr. Andreas Schneider-Neureither, der im November 2020 überraschend verstarb, war das Unternehmen mit Hauptsitz in Heidelberg in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen und stieg zu einem der weltweit führenden Software-Anbietern im Bereich der digitalen Transformation auf. So ist SNP inzwischen an mehr als 30 Standorten in 13 Ländern präsent und beschäftigt rund 1.400 Mitarbeiter.

Kräftiger Umsatzanstieg

Der bisherige Wachstumskurs von SNP ist weiter ungebrochen, wie die jüngsten Geschäftszahlen wieder einmal zeigten. Der Umsatz kletterte in den ersten neun Monaten 2021 auf Jahressicht um 14,5 Prozent auf 121,7 Mio. Euro.

Laut SNP trug dabei vor allem das Segment Service zum Wachstum bei. Wie das Unternehmen erklärte, machten sich darüber hinaus die Übernahmen der beiden Heidelberger Unternehmen EXA AG und Datavard AG positiv bemerkbar.

Immer noch nicht profitabel

Auch bei der Ergebnisentwicklung wurden deutliche Fortschritte erzielt. Der operative Gewinn (EBIT) verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 0,3 auf 1,8 Mio. Euro. SNP zufolge ist die deutliche Verbesserung neben dem gestiegenen Umsatzniveau auch auf ein konsequentes Kosten-Management zurückzuführen. Allerdings musste unter dem Strich wegen nach wie vor hoher Investitionen genau wie im Vorjahreszeitraum ein Verlust in Höhe von 0,6 Mio. Euro ausgewiesen werden.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2021 wurde konkretisiert. Es wird ein Umsatz in der Spanne zwischen 170 und 180 Mio. Euro erwartet (zuvor: 170 bis 190 Mio. Euro). Das EBITDA dürfte der Schätzung nach bei 18 bis 22 Mio. Euro liegen (zuvor: 18 bis 24 Mio. Euro). Der Auftragseingang für das Gesamtjahr 2021 soll weiterhin deutlich über dem Vorjahr liegen.

Aktie weiterhin im Konsolidierungs-Modus

Nachdem die Aktie von SNP im April dieses Jahres ein Zwischenhoch bei 64,60 Euro markierte, wechselten die Notierungen in den Konsolidierungs-Modus, der bis heute anhält (aktuell: 45,80 Euro). Grund für die derzeitige Kursschwäche dürfte nach wie vor sein, dass SNP immer noch mit der Profitabilität zu kämpfen hat, die unter den hohen Wachstumsinvestitionen leidet. Allerdings erwartet SNP hierbei in den kommenden Jahren eine deutliche Verbesserung.

200-Tage-Linie im Fokus

Charttechnisch würden die Trendpfeile für die Aktie wieder nach oben zeigen, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (55 Euro) gelingt. In diesem Fall könnten risikobereite Anleger einen Einstieg in Erwägung ziehen.

Anleger, die auf einen Turnaround bei der SNP-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC7R6C / ISIN: DE000MC7R6C2) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

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