Während die Aktienmärkte zuletzt wieder kräftig an Fahrt aufnahmen und die großen Indizes Dow Jones, S&P 500 und DAX jüngst auf neue Rekordhochs kletterten, müssen sich Goldanleger weiterhin in Geduld üben. Denn auch wegen der starken Entwicklung an den Aktienmärkten blieb der Goldpreis in den vergangenen Monaten im Konsolidierungs-Modus gefangen.
Goldpreis im Konsolidierungs-Modus
Nachdem der Goldpreis auch wegen der großen Sorgen vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise im August 2020 ein neues Rekordhoch bei 2.071 US-Dollar je Feinunze markierte, wechselten die Notierungen in einen volatilen Seitwärtslauf, der bis heute anhält. Mit Kursen von aktuell rund 1.800 US-Dollar ist das Rekordhoch vom vergangenen Jahr deutlich in die Ferne gerückt.
Scharfer Gewinneinbruch bei Newmont
Die derzeitige Schwäche beim Goldpreis schlug sich zuletzt auch in den Geschäftszahlen von Newmont Mining (WKN: 853823 / ISIN: US6516391066) nieder. Der weltweit größte Goldförderer mit Sitz in Denver, USA, sorgte bei seinen Aktionären für eine herbe Enttäuschung.
So wurde im dritten Quartal 2021 nur ein bereinigter Gewinn von 483 Mio. US-Dollar beziehungsweise 0,60 US-Dollar je Aktie verbucht, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen scharfen Einbruch um 30 Prozent bedeutete.
Begründet wurde der überraschend starke Ergebnisrückgang damit, dass sowohl der Goldpreis als auch der Absatz sanken. Außerdem fiel auch der weitere Ausblick deutlich schwächer aus. Das Jahresproduktionsziel 2021 wurde um eine halbe Million Unzen auf sechs Millionen Unzen gesenkt.
Mehrere Belastungsfaktoren für die Goldförderer
Newmont leidet wie auch andere Minengesellschaften unter anhaltenden Corona-Beschränkungen, während gleichzeitig ein Mangel an Facharbeitern, höhere Fracht- und Energiekosten und Probleme mit den Lieferketten belasten. Laut Newmont musste beispielsweise die Tanami-Mine in Australien wegen Corona-Restriktionen stillgelegt werden.
Außerdem würden in Kanada verschiedene Standorte an Arbeitsausfällen aufgrund der Pandemie und unter einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften leiden, weshalb die Goldproduktion in beiden Ländern gesunken sei. Das schwache Quartalsergebnis und die kassierte Produktionsprognose machen sich auch in der jüngsten Aktienkursentwicklung von Newmont bemerkbar. Die Papiere notieren aktuell rund 20 Prozent unter dem bisherigen 2021er-Jahreshoch vom Mai (61,70 Euro).
Barrick blickt zuversichtlich in die Zukunft
Auch der kanadische Gold-Förderer Barrick Gold (WKN: 870450 / ISIN: CA0679011084) geriet wegen Produktionseinschränkungen und dem gesunkenen Goldpreis unter Druck. Unter dem Strich wurde im dritten Quartal 2021 ein Nettogewinn von 347 Mio. US-Dollar (0,24 US-Dollar je Aktie) erzielt, was auf Jahressicht ein Minus von 61 Prozent bedeutete. Allerdings hatten Analysten nur mit einem Gewinn je Aktie von im Schnitt 0,23 US-Dollar gerechnet, womit die Erwartungen sogar leicht übertroffen worden sind.
Hoffnungsvoll stimmt bei Barrick Gold außerdem der positive Ausblick. Da im dritten Quartal insbesondere die Minen in Afrika und in Lateinamerika wieder starke Produktionsergebnisse erzielen konnten und auch die größte nordamerikanische Goldmine auf Carlin in Nevada, die als Joint Venture gemeinsam mit Newmont betrieben wird, nach einer Reparatur wieder mit voller Auslastung produziert, rechnet Barrick Gold mit einem starken Schlussquartal. Erwartet wird, dass das obere Ende der 2021er-Prognose erreicht wird.
An der Börse notiert die Barrick-Gold-Aktie (aktuell: 17 Euro) trotz der jüngsten Zugewinne noch weit abgeschlagen unter dem 2020er-Jahreshoch bei 26,70 Euro. Wegen des positiven Ausblicks könnte sich bei den Papieren aber jetzt eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen.
Fazit
Newmont und Barrick Gold wurden zuletzt durch Produktionsausfälle und den vergleichsweise niedrigen Goldpreis belastet. Gut möglich ist aber, dass Gold vor dem Hintergrund der zuletzt hohen Inflationsraten wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rücken wird. Im Falle steigender Goldnotierungen dürften die Gewinne großer Goldförderer schon bald wieder kräftig anziehen. Das macht Aktien aus diesem Bereich perspektivisch aussichtsreich.
Wer auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die im Gold-Sektor engagiert sind, kann sich einmal das folgende Long-Zertifikat (WKN: MA7TEX / ISIN: DE000MA7TEX2) auf den Best of Gold Miners Index anschauen. In diesem Index sind neben Newmont und Barrick Gold noch neun weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen unter anderem Kinross Gold und Yamana Gold.
Bildquelle: Pressefoto Barrick Gold
