Biogen, Eli Lilly, Roche: Der Kampf gegen die Krankheit des Vergessens

Bildquelle: Pressefoto Roche

Die Alzheimer Demenz gehört neben der vaskulären Demenz (die Blutgefäße betreffend) zu den häufigsten Formen von Demenz-Erkrankungen. Die meist langsam fortschreitende Hirnerkrankung führt bei betroffenen Personen zu Gedächtnisverlust, Verwirrtheit und Desorientierung. Alzheimer ist aktuell zwar noch nicht heilbar, doch einige Pharmaunternehmen arbeiten bereits an vielversprechenden Wirkstoffen, die einer Linderung der Beschwerden beziehungsweise einer Verlangsamung des Leistungsabbaus des Gehirns dienen könnten.

Warum vergisst der Mensch?

Bevor die Ursachen des Vergessens näher betrachtet werden können, ist es wichtig zu verstehen, dass der Mensch über verschiedene Arten von Gedächtnis verfügt. Persönliche Erinnerungen an einzelne Ereignisse oder Erlebnisse nennen Forscher das episodische Gedächtnis. Charakteristisch für diese Art der Erinnerung sind der klare räumliche und zeitliche Bezug. Beim semantischen Gedächtnis hingegen ist das anders.

Es umfasst das gesamte Faktenwissen, das ein Mensch im Laufe seines Lebens anhäuft. Langzeiterinnerungen werden vor allem in der Großhirnrinde (Cortex) gespeichert. Für die Speicherung neuer episodischer Informationen ist jedoch der Hippocampus von entscheidender Bedeutung. Frische Erinnerungen werden zunächst im Hippocampus abgelegt und dann in konsolidierter Form in den Cortex überschrieben.

Der Mensch vergisst über die Zeit hinweg kontinuierlich, wobei Geschwindigkeit und Umfang des Vergessens von vielen Faktoren abhängig sind, u. a. vom Interesse, von der Emotionalität der Erinnerung und Wichtigkeit der Information. Menschen mit einer Schädigung des Hippocampus hingegen verlieren die Fähigkeit Gedächtnisinhalte in bleibende Erinnerungen zu überführen. Allgemein existieren verschiedene Theorien über die genaue Funktionsweise des Vergessens.

Eine Theorie geht beispielsweise davon aus, dass wir im Laufe der Zeit vor allem die Details der vergangenen Geschehnisse vergessen was nach und nach zu einem Verblassen der eigentlichen Erinnerung führt. Das Verblassen rührt daher, dass unser Gedächtnis auf Netzwerke im Gehirn verteilt ist, die miteinander kommunizieren. Letztlich ist allerdings nicht genau bekannt, wie wir vergessen.

Das Risiko zu Erkranken

Die Alterspyramide des Bundesamts für Bevölkerungsentwicklung zeigt deutlich, dass der Anteil der älteren Personen in Deutschland steigt. Dies aufgrund tiefer Geburtenraten und allgemein steigender Lebenserwartung. Mit einer zunehmend alternden Bevölkerung steigt auch das Risiko an einer Form der Demenz zu erkranken. Die Erkrankung beginnt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, in der Regel jenseits des 60. Lebensjahres.

Aktuell leben nach jüngsten epidemiologischen Schätzungen rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Durchschnittlich treten dabei jeden Tag etwa 900 Neuerkrankungen auf, was sich auf über 300.000 Personen pro Jahr in diesem Land summiert. Das bedeutet, dass fast alle 30 Sekunden zu einer Neuerkrankung kommt. Gemäß der „Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.“ wird ohne medizinischen Durchbruch die Anzahl erkrankter bis Mitte des Jahrhunderts auf bis zu 2,8 Millionen ansteigen.

Hohe Kosten

Mit neurologischen Tests lässt sich eine Demenz zuverlässig von einer normalen Altersgedächtnisstörung unterscheiden. Bei Verdacht auf eine Demenz-Erkrankung wird in der Regel eine Magnetresonanz-tomographie des Hirns durchgeführt. Auf diese Weise kann eine Abnahme des Hirnvolumens festgestellt werden.

Zudem hilft die Untersuchung, eine vaskuläre Demenz von einer Alzheimer Demenz zu unterscheiden. Bis zum Jahr 2030 rechnet die WHO damit, dass weltweit mehr als 65 Millionen Menschen an Demenz erkranken werden. Die WHO-Studie bestätigt ferner, dass die Pflege von Demenzkranken immer höhere Kosten verursacht. Weltweit werden sie bereits auf jährlich 460 Milliarden Euro geschätzt…

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