Roche genießt seine Freiheit

Bildquelle: Pressefoto Roche

In Deutschland erreichen die Corona-Inzidenzen neue Rekordwerte. Die vierte COVID-19-Welle ist in vollem Gange. Es muss nicht nur geimpft, sondern auch wieder verstärkt getestet werden. Und erneut steht Roche (WKN: 855167 / ISIN: CH0012032048) mit seiner Diagnostik-Sparte bereit. Dort werden unter anderem COVID-19-Tests produziert. Doch dies ist nicht alles.

Wichtiger Meilenstein für COVID-19-Mittel Ronapreve

Mit Ronapreve hat der Schweizer Pharmakonzern auch ein Mittel im Angebot, das Patienten mit COVID-19 verabreicht werden kann. Dieses konnte nun einen wichtigen Meilenstein erreichen. Ronapreve wurde von der Europäischen Kommission zur Behandlung von nicht hospitalisierten COVID-19-Patienten und zur Prophylaxe der Krankheit zugelassen.

Laut Roche würden Daten belegen, dass Ronapreve das Risiko eines Krankenhausaufenthalts bei bestimmten Patienten mit leichter bis mittelschwerer Erkrankung und das Risiko symptomatischer COVID-19-Infektionen bei Personen, die dem Virus ausgesetzt waren, verringert. Als nächstes möchte Roche die Zulassung für hospitalisierte Patienten erreichen.

Mit Tests und dem Mittel Ronapreve hat der Schweizer Pharmakonzern einige Trümpfe im Kampf gegen COVID-19. (Bildquelle: Pressefoto Roche)

Schwieriges Umfeld

Solche Erfolge sind derzeit für Roche wichtig. Schließlich hat die weltweite Corona-Pandemie die Geschäfte in anderen Bereichen gestört. Die Schweizer sind vor allem für ihre Krebsmedikamente bekannt. In Zeiten von Lockdowns und Kontaktbeschränkungen haben jedoch viele Patienten auf nicht unmittelbar lebensnotwendige Arztbesuche oder Behandlungen verzichtet.

Viele konnten gar nicht wahrgenommen werden. Schließlich wurde weltweit von Medienseite vor allem rund um COVID-19 ein besonders großes Bedrohungsszenario aufgebaut, sodass andere Krankheiten gewissermaßen in den Hintergrund gerückt sind. Trotz dieses schwierigen Umfeldes konnte Roche in den ersten neun Monaten 2021 stark wachsen und den Ausblick für das Gesamtjahr erhöhen.

Roche traut sich noch mehr zu

Dabei profitierte Roche von der infolge der Verbreitung der Delta-Variante anhaltend hohen Nachfrage nach Corona-Tests. Darüber hätten laut Roche-CEO Severin Schwan auch die neu eingeführten Medikamente und Diagnostika-Plattformen wesentlich zum guten Verkaufswachstum im dritten Quartal beigetragen.

Im Gesamtjahr will Roche die Umsätze im mittleren einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen steigern (bisherige Prognose: im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich). Der Gewinn je Aktie soll ähnlich stark ansteigen. In den ersten neun Monaten lag das Umsatzplus bei 8 Prozent (6 Prozent in CHF) auf 46,7 Mrd. CHF.

Nicht nur Fans

Auch abseits der Geschäftszahlen und des Kampfes gegen COVID-19 konnte Roche zuletzt für Schlagzeilen sorgen. So will der Konzern Novartis (WKN: 904278 / ISIN: CH0012005267) seinen Anteil von rund einem Drittel der Roche-Inhaberaktien (WKN: 851311 / ISIN: CH0012032113) abkaufen, um für eine Entflechtung der beiden Baseler Nachbarn zu sorgen. Während man sich bei Roche über die Zurückerlangung der vollständigen strategischen Flexibilität freut, gibt es nicht nur Fans des Deals.

Der Stimmrechtsberater Ethos ist zwar grundsätzlich für den Novartis-Rückzug, allerdings sei man gegen die geplante Vernichtung der Aktien. Das Vorgehen sei nicht im Interesse der Minderheitsaktionäre, da die Stimmrechte des bisherigen Mehrheitsaktionärs von 45 auf 67,5 Prozent steigen, ohne dass er irgendeine Investition tätigen müsste. Außerdem heißt es:

“Die Transaktion, die aus dem Rückkauf von 53,3 Millionen Aktien und der anschließenden Vernichtung besteht, wird vollständig durch die Emission von Anleihen finanziert. Ethos stellt die Fähigkeit von Roche, weiterhin in die Zukunft zu investieren, insbesondere in Forschung und Entwicklung, nicht in Frage. Dennoch ist Ethos der Ansicht, dass es nicht im Interesse aller Anspruchsgruppen ist, 19 Milliarden Franken Schulden aufzunehmen, nur um Kapital zu vernichten.”

FAZIT

Roche hat zuletzt gezeigt, dass sich der Konzern auch in einem angesichts von COVID-19 schwierigen Umfeld gut behaupten kann. Zudem bleiben die Schweizer in anderen Beriechen wie der Onkologie stark, während Bereiche wie Alzheimer zusätzliches Potenzial versprechen. Die Trennung von Novartis sorgt wiederum für mehr Flexibilität in der Zukunft.

Anleger, die mit einem Aufwärtstrend bei der Roche-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: VQ5NHD / ISIN: DE000VQ5NHD5) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Wer nicht auf einzelne Aktien, sondern auf schweizerischen Aktienmarkt insgesamt setzen möchte, konnte einen Blick auf das Open-End Partizipationszertifikat auf den Vontobel Swiss Research Basket (WKN: VL4JU8 / ISIN: DE000VL4JU82) werfen. Dieser enthält die derzeit mit einer Kaufempfehlung vonseiten der Analysten bei Vontobel versehenen Titel aus der Schweiz.

Bildquelle: Pressefoto Roche