Heftiger Gegenwind für den Bauzulieferer Sto

(Bildquelle: Pressfoto Sto)

Die Aktie des Bauzulieferers Sto SE & Co. KGaA (WKN: 727413 / ISIN: DE0007274136) hatte in den vergangenen Monaten einen beeindruckenden Lauf. Nach dem März-2020-Tief bei 68 Euro konnte sich der Kurs bis zum August dieses Jahres zeitweise verdreieinhalbfachen, wobei ein neues Rekordhoch bei 236,50 Euro markiert wurde.

Nach dem extrem steilen Anstieg setzte die Sto-Aktie bis zum Oktober auf 187 Euro zurück, konnte sich bis Mitte November aber auf zwischenzeitlich 214 Euro nach oben arbeiten, sodass in Kürze wieder neue Allzeithochs folgen könnten. Die Chancen dafür stehen gut, denn der Wachstumskurs ist ungebrochen, obwohl es zuletzt Gegenwind für den Spezialisten für Gebäudebeschichtungen gab.

Wachstumsdynamik schwächt sich ab

Wie Sto am Freitag bekanntgab, wurden die Erlöse in den ersten neun Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro gesteigert. Sto erklärte, dass sich das Umsatzwachstum im dritten Quartal wie prognostiziert aber nur mit abgeschwächter Dynamik fortsetzte.

Der Spezialist für Gebäudebeschichtungen Sto bleibt weiterhin auf dem Wachstumskurs, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen. Wegen Lieferengpässen bei Rohstoffen und damit verbundenen Projekt-Verschiebungen hat die Umsatzdynamik zuletzt aber deutlich nachgelassen. (Bildquelle: Pressfoto Sto)

Lieferengpässe belasten

Laut der Firmenmitteilung kam es vor allem ab der Jahresmitte infolge von Lieferengpässen und der beschränkten Verfügbarkeit von Rohstoffen und Zukaufprodukten zunehmend in anderen Gewerken zu Störungen auf den Baustellen, weshalb sich Projekte teilweise nicht wie geplant ausführen ließen.

Energetischen Gebäudesanierung auf dem Vormarsch

Allerdings gab es auch positive Effekte. Dem Unternehmen zufolge machten sich in einzelnen ausländischen Märkten, die im Vorjahr hohe Einbußen wegen der Corona-Pandemie verzeichnet hatten, teilweise noch Nachholeffekte bemerkbar. Außerdem sollen mehrere Länder von staatlichen Fördermaßnahmen zur Unterstützung der energetischen Gebäudesanierung profitiert haben. Der Auslandsumsatz erhöhte sich deshalb um 18 Prozent auf 679 Mio. Euro (Auslandsanteil am Gesamtumsatz: 56 Prozent).

Laut Sto wurde die im Jahresverlauf zunächst sehr positive Ertragslage zunehmend von den Lieferengpässen sowie den außergewöhnlich stark steigenden Preisen in der Beschaffung und im Transportsektor belastet, die bisher nicht ausreichend an die Kunden weitergegeben werden konnten.

Ergebnis über Vorjahr

Trotzdem lag das Ergebnis in den ersten neun Monaten wegen des sehr guten Geschäftsverlaufs im ersten Halbjahr und eingeleiteter Ergebnissicherungs-Maßnahmen über dem Wert des Vorjahreszeitraums, erklärte Sto.

Prognose bestätigt

Der Konzern rechnet für das letzte Quartal 2021 wegen der schwierigen Rahmenbedingungen mit einer weiteren Abschwächung des Wachstums auf das bereits in der Berichterstattung zum Halbjahr 2021 prognostizierte Niveau. Dementsprechend wird für das Gesamtjahr 2021 unverändert ein Anstieg des Umsatzes um zehn Prozent auf 1,6 Mrd. Euro erwartet (2020: 1,4 Mrd. Euro).

Der Betriebsgewinn (EBIT) wird auf eine Spanne zwischen 98 und 113 Mio. Euro (2020: 121 Mio. Euro) und das Vorsteuerergebnis (EBT) auf eine Bandbreite zwischen 95 und 110 Mio. Euro (2020: 119 Mio. Euro) geschätzt.

Marktführerschaft

Die Sto SE & Co. KGaA, deren Firmenname ein Apronym der Gründerfamilie Stotmeister ist, zu den international bedeutenden Herstellern von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen. Eigenen Angaben nach ist das Unternehmen führend im Geschäftsfeld Wärmedämm-Verbundsysteme.

Zum Kernsortiment gehören außerdem hochwertige Fassadenelemente sowie Putze und Farben, die sowohl für den Außenbereich als auch für das Innere von Gebäuden angeboten werden. Weitere Geschäftssäulen sind die Bereiche Betoninstandsetzung und Bodenbeschichtungen sowie Akustik- und vorgehängte Fassadensysteme.

Weltweit vertreten

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Stühlingen, Baden-Württemberg, verfügt über mehr als 90 Standorte in Deutschland, 26 Tochtergesellschaften in Europa, Asien und den USA und kooperiert mit 61 Direktexportpartnern rund um den Globus. Dabei sind über 5.000 Mitarbeiter für den Konzern beschäftigt.

Aktie weiterhin aussichtsreich

Trotz der derzeit schwierigen Rahmenbedingungen bleibt die im Nebenwerte-Index SDAX notierte Sto-Aktie weiterhin aussichtsreich. Mit Kursen von aktuell 214 Euro könnte schon bald das August-Allzeithoch bei 236,50 Euro in Angriff genommen werden. Oberhalb würde sich mittelfristig das nächste große Kursziel auf 300 Euro stellen.

Anleger, die von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends bei der Sto-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA74LP / ISIN: DE000MA74LP0) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

Bildquelle: Pressfoto Sto