Shop Apotheke Europe: Das Warten hat ein Ende

Bildquelle: Pressefoto Redcare Pharmacy

Nachdem der im Zuge der Corona-Pandemie erzeugte Hype rund um Shop Apotheke Europe (WKN: A2AR94 / ISIN: NL0012044747) abflachte und deutliche Kursverluste zu beobachten waren, hat sich die Aktie der Online-Apotheke zuletzt wieder stabilisiert.

Rabattverbot für Online-Apotheken

Es bleibt jedoch die Frage, ob die jüngste Stabilisierung des SDAX-Wertes nur der Verbreitung der COVID-19-Delta-Variante und der vierten Corona-Welle geschuldet ist. Schließlich dürfte angesichts der hierzulande dramatisch steigenden Inzidenzen das Thema E-Commerce auch bei der Bestellung von Arzneimitteln wieder verstärkt auf die Tagesordnung der Patienten geraten.

Shop Apotheke selbst hat noch immer mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. So ist das deutsche Verbot für Rabbatte auf rezeptpflichtige Medikamente ein schwerer Schlag gewesen. Auf diese Weise wollte die Bundesregierung die Apotheken vor Ort stärken. Zudem hatte Shop Apotheke lange Zeit mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen. Dafür soll nun endlich das E-Rezept durchstarten.

E-Rezept: Jetzt geht es los

Dieses hat eine lange, unrühmliche Geschichte, soll nun aber endlich ab 1. Januar 2022 eingeführt werden. Aktuell läuft eine Testphase in Berlin-Brandenburg, während eine bundesweite Einführungsphase im Dezember 2021 geplant ist. Daran beteiligt sich auch Shop Apotheke Europe. Am 28. Oktober ging das erste offizielle E-Rezept bei Shop Apotheke Europe ein. Ab 1. Januar ist dann das E-Rezept für alle Verordnungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln für gesetzlich Versicherte in Deutschland verpflichtend.

Patienten können E-Rezepte direkt im Online-Shop oder über die Shop Apotheke App einreichen. Die Bearbeitung eines per Post eingereichten E-Rezepts in Papierform wird ebenfalls möglich sein. Shop Apotheke Europe rechnet damit, dass sich das E-Rezept nach einer Einführungsphase zügig in Deutschland etablieren wird: „Wir erwarten eine schnelle Akzeptanz des E-Rezepts bei unseren KundInnen. Digitale Dienstleistungen gehören heute zur Lebenswirklichkeit in allen Altersgruppen und wir freuen uns, dass wir unseren KundInnen nun endlich auch diesen sicheren und schnellen Weg der Rezeptabwicklung anbieten können“, so Chief Commercial Officer und Firmen-Mitgründer Stephan Weber.

Zurück zum Wachstumskurs

Während man sich bei Shop Apotheke auf die Einführung des E-Rezepts freut, konnte das Unternehmen zum Ende des dritten Quartals 2021 einige Lieferengpässe in den Griff bekommen. Das Unternehmen teilte mit, die Kapazitätsengpässe, mit denen man Mitte des Jahres konfrontiert war, überwunden zu haben und schnell wieder zum bisherigen Wachstumskurs zurückgekehrt zu sein.

Außerdem sei man in das vierte Quartal mit einem stark wachsenden Web-Traffic in allen Märkten gestartet. Darüber hinaus würde ein neues hochmodernes Logistikzentrum es ermöglichen, die ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erhöhte sich der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Prozent auf 772,3 Mio. Euro.

FAZIT

Ähnlich wie bei anderen Titeln, die zu den sogenannten Corona-Profiteuren gehörten, müssen Anleger auch im Fall von Shop Apotheke abwarten, bis sich die Lage beruhigt hat. Mittel- bis langfristig kann das Unternehmen dank des E-Rezepts auf einige Wachstumstrends verweisen. Allerdings schmerzt das deutsche Rabattverbot für Online-Apotheken sehr, da Rabatte in der Vergangenheit ein wichtiger Kundenbringer waren. Auch aus diesem Grund könnten dem Kurspotenzial der Shop-Apotheke-Europe-Aktie Grenzen gesetzt sein.

Anleger, die von einer Kurserholung bei der Shop-Apotheke-Europe-Aktie überzeugt sind, können mit einem Faktor-Zertifikat Long (WKN: MA16W6 / ISIN: DE000MA16W67) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA0YTK / ISIN: DE000MA0YTK2).

Bildquelle: Pressefoto Shop Apotheke Europe