Immer neue Stolpersteine für Nvidia

Bildquelle: Pressefoto NVIDIA

Es soll die größte Übernahme in der Halbleiterindustrie aller Zeiten werden. Zum Kaufpreis von 54 Mrd. US-Dollar will der US-Grafikkartenhersteller Nvidia (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) den britischen Chip-Designer ARM schlucken. Doch die geplante Mega-Transaktion stößt immer wieder auf neue Widerstände.

Handelsbehörde FTC reicht Klage ein

Neuen Gegenwind gibt es nun von der US-Regierung, der die Übernahme offenbar ein Dorn im Auge ist. Wie jetzt bekannt wurde, reichte die amerikanische Handelsbehörde FTC eine Klage gegen die Transaktion ein und begründete diese damit, dass dadurch Innovationen gebremst werden könnten.

Laut der Behörde könnte die Übernahme Nvidia in die Position versetzen, Mittwettbewerber auf unfaire Weise zu benachteiligen. Gefahrenpotenzial erkennt die FTC unter anderem bei Fahrzeug-Assistenzsystemen und bei Prozessoren für Cloud-Dienste. Demnach würde Nvidia durch den Kauf von ARM außerdem Zugang zu vertraulichen Informationen einiger der Konkurrenten bekommen, die ebenfalls zum Kundenkreis von ARM gehören. Die FTC befürchtet zudem höhere Preise und schlechtere Produkte für die Verbraucher.

Nvidia will den britischen Chip-Designer ARM zum Kaufpreis von 54 Mrd. US-Dollar übernehmen. Doch der geplante Mega-Deal scheint noch immer nicht in trockene Tücher gebracht zu sein. (Bildquelle: Pressefoto NVIDIA)

Kann Nvidia die Bedenken ausräumen?

Bereits Mitte November erklärte Nvidia, dass es mit der FTC Gespräche darüber gibt, wie die Bedenken der Behörde gegen die Übernahme ausgeräumt werden könnten. Nachdem die FTC nun eine Klage eingereicht hat, erklärte Nvidia, dass der US-Konzern zeigen will, dass der Deal den Wettbewerb sogar stärken dürfte und dass die Branche dementsprechend profitieren sollte.

Übernahme auf wackligen Beinen

Die FTC steht mit ihren Bedenken nicht alleine dar. So wurden von den britischen Wettbewerbsaufsehern und der EU-Kommission bereits tiefergehende Prüfungen der geplanten Transaktion in die Wege geleitet. Da sich nun auch die FTC quer stellt, bleibt es fraglich, ob es tatsächlich zu der Übernahme kommen wird.

Auf der anderen Seite sollen laut Nvidia inzwischen wichtige ARM-Kunden wie Broadcom und MediaTek die geplante Transaktion unterstützen. Die Übernahme, sollte sie denn kommen, könnte aber wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als bisher geplant.

Nvidia ist operativ weiter auf Kurs

Gleichwohl dürfte sich der Erfolgskurs bei Nvidia fortsetzen. Der Konzern verzeichnet schon seit Jahren kontinuierlich steigende Umsätze. Die Corona-Krise sorgte für zusätzlichen Rückenwind, denn wegen der zeitweisen Lockdowns und dem verstärkten Trend zum Homeoffice ist die Nachfrage nach PCs und Notebooks kräftig gestiegen und damit auch der Bedarf nach den entsprechenden Grafikprozessoren und -karten.

Rekordumsatz im dritten Quartal

Auch der durch die Corona-Pandemie nochmals verstärkte Gaming-Boom und die hohe Nachfrage nach leistungsstarken Grafikkarten bei den Minern von Krypto-Währungen wie dem Bitcoin sorgt bei Nvidia für glänzende Geschäfte, wie zuletzt auch das dritte Geschäftsquartal gezeigt hat, in dem der Umsatz auf Jahressicht um 50 Prozent auf 7,1 Mrd. US-Dollar gesteigert wurde, was ein neues Rekordergebnis bedeutete.

Top-Empfehlung aus dem Technologiebereich

Das starke Geschäftswachstum in weiteren wichtigen Bereichen wie Rechenzentren, Künstliche Intelligenz oder dem autonomen Fahren dürfte bei der Nvidia-Aktie auch künftig weiteres Gewinnpotenzial eröffnen. Auf Zehnjahressicht legte der Aktienkurs im Schnitt um 59 Prozent jährlich zu. Nvidia ist deshalb eine Top-Empfehlung aus dem Technologiebereich.

Anleger, die auf eine Fortsetzung des steilen Aufwärtstrends bei der Nvidia-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA9QVX / ISIN: DE000MA9QVX8) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

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