Adobe: Kein Grund zur Panik!

Bildquelle: Pressefoto Adobe Systems

Während einige Technologie-Giganten wie Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) und Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) immer wieder im Rampenlicht der Berichterstattung stehen, gibt es andere, die eher ein mediales Mauerblümchendasein fristen. Und das, obwohl diese Unternehmen sowohl operativ als auch an der Börse locker mit den großen Tech-Stars mithalten können. Ein Beispiel hierfür ist Adobe (WKN: 871981 / ISIN: US00724F1012).

Starkes Umsatzwachstum

Der US-Konzern, der für seine Programme wie unter anderem den PDF-Datei-Reader „Adobe Reader“, den Medien-Player „Adobe Flash Player“, die Foto-Bearbeitungs-Software „Adobe Photoshop“ oder das Satz- und Text-Layout-Programm „Adobe InDesign“ weltweit bekannt ist, verzeichnet schon seit vielen Jahren ein starkes Wachstum. So legten die Erlöse in den zurückliegenden Jahren im Schnitt um rund 20 Prozent jährlich zu.

Dieses starke Wachstum schlägt sich auch in der Aktienkursentwicklung nieder. Auf Zehnjahressicht ging es für den Adobe-Kurs um durchschnittlich 36 Prozent jährlich nach oben. Dabei wurde zuletzt im November dieses Jahres ein Rekordhoch bei 621 Euro markiert, woraufhin allerdings eine ungewöhnlich starke Kurskorrektur bis Mitte Dezember um zeitweise über 20 Prozent folgte (aktuell: 488 Euro).

Adobe-Prognose enttäuscht

Neben der aktuellen Konsolidierung bei vielen amerikanischen Technologie-Aktien sorgte bei Adobe vor allem ein schwächer als erhoffter Ausblick auf das laufende erste Geschäftsquartal 2021/2022 (per Ende Februar 2022) für Verkaufsdruck auf die Aktie.

Der Software-Spezialist peilt hierfür Erlöse von 4,23 Mrd. US-Dollar (Q1 2021: 3,90 Mrd. US-Dollar) und einen Gewinn von 2,63 US-Dollar je Aktie an (Q1 2021: 2,61 US-Dollar). Analysten rechneten hingegen mit einem Umsatz von im Schnitt 4,34 Mrd. US-Dollar und mit einem Gewinn von im Mittel 3,38 US-Dollar je Aktie.

Obwohl der Umsatzausblick zeigt, dass Adobe weiterhin auf dem Wachstumskurs bleiben dürfte, wurde die sehr positive Prognose der Analysten vor allem beim Gewinn verfehlt. Dafür konnten offenbar auch nicht die starken Zahlen zum abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal (per 3. Dezember 2021) entschädigen.

Eine unter den Erwartungen der Analysten liegende Firmenprognose schickte die Adobe-Aktie zuletzt auf Talfahrt. Die wieder niedrigeren Kurse könnten aber eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen, denn der Software-Konzern bleibt weiterhin auf dem Wachstumskurs. (Bildquelle: Pressefoto Adobe Systems)

Wachstum ungebrochen

So legte der Umsatz auf Jahressicht um 21 Prozent auf 4,1 Mrd. US-Dollar zu, was einen Rekord-Quartalsumsatz bedeutete. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 2,57 US-Dollar, nach 4,64 US-Dollar im Vorjahreszeitraum.

Der Gewinneinbruch resultierte laut Adobe allerdings vor allem aus einer Steuergutschrift im Vorjahreszeitraum in Höhe von 1,05 Mrd. US-Dollar, womit das Vorjahres-Gewinn-Niveau ungewöhnlich hoch ausfiel.

Die jüngste, starke Kurskorrektur bei Adobe zeigt, wie empfindlich Anleger gerade bei den besonders wachstumsstarken Tech-Unternehmen immer wieder auf Firmenprognosen reagieren, wenn diese unter den Erwartungen der Analysten liegen.

Aktie seit 2013 im Aufwärtstrend

Auf der anderen Seite dürften bei Adobe aber auch Gewinnmitnahmen eine große Rolle gespielt haben, schließlich ging dem jüngsten Rücksetzer auch eine beeindruckende Kurs-Rallye voraus. Zwischen Januar und November (Allzeithoch: 621 Euro) verbuchte die Adobe-Aktie einen steilen Kursanstieg um 52 Prozent.

Mit Blick auf das große Chart-Bild der Adobe-Aktie dürfte es sich beim jüngsten Kurseinbruch wieder einmal nur um eine Delle im langfristigen Aufwärtstrend handeln. Dieser startete bereits 2013 und damit in dem Jahr, in welchem das Unternehmen den Strategiewechsel vom reinen Software-Verkauf hin zu Abo-Modellen vollzog.

Erfolgsfaktor Abo-Modelle

Dieser Schwenk erwies sich als maßgeblicher Erfolgsfaktor, denn in den folgenden Jahren verzeichnete Adobe ein starkes Umsatzwachstum und konnte die Profitabilität weiter ausbauen. Heute machen die wiederkehrenden Umsätze über 90 Prozent der Gesamterlöse aus, womit sich die Berechenbarkeit und Planbarkeit bei Adobe stark verbessert haben.

Der aktuelle Rückschlag der Adobe-Aktie könnte eine neue, günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen. Sobald der Kurs wieder den Vorwärtsgang einlegt, stellt sich das nächste Kursziel auf das November-Allzeithoch (621 Euro). Oberhalb würde dann die 700er-Marke in den Fokus rücken.

 

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Adobe vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von amerikanischen und europäischen Unternehmen setzen möchte, kann sich einmal das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AAT / ISIN: DE000DA0AAT4) auf den Titan 20 Index anschauen. In diesem Index sind 20 Unternehmen enthalten, die sich an der Börse in den vergangenen Jahren besonders stark entwickelt haben und die auch von den Analysten positiv bewertet werden. Dazu zählen neben Adobe unter anderem auch Nvidia, Microsoft und der Insulin-Weltmarktführer Novo Nordisk.

Bildquelle: Pressefoto Adobe Systems