Bitcoin-Crash: Warum der Krypto-Pionier trotzdem aussichtsreich bleibt

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Der Bitcoin gehörte auch im vergangenen Jahr zu den wichtigsten Investment-Themen, die von Anlegern mit Spannung verfolgt wurden. Mittlerweile hat sich die älteste und nach Marktwert größte Kryptowährung fest in der Finanzwelt etabliert.

Das gilt auch für einige andere Cyber-Devisen wie unter anderem Bitcoin Cash, Ether, Ripple und Litecoin, was sich beispielsweise daran zeigt, dass diese neuen, digitalen Währungen auch von immer mehr traditionellen Finanzdienstleistern wie zum Beispiel dem US-Kreditkartenbetreiber Visa (WKN: A0NC7B / ISIN: US92826C8394) als Zahlungsmittel anerkannt werden.

Extreme Volatilität bleibt ein Risiko

Selbst viele Kleinanleger, die nicht technikaffin sind, haben inzwischen erste Erfahrungen im Krypto-Handel gesammelt. Diese Erfahrungen dürften dabei aber sehr gemischt ausfallen, wie die immer wieder extrem starken Kursausschläge sowohl nach oben als auch nach unten nahelegen.

Das Paradebeispiel für die hohe Volatilität der Kryptos lieferte in den vergangenen Jahren wieder einmal der Bitcoin. Nachdem die Cyber-Devise im Sog des Corona-Börsen-Crashs im März 2020 kurzfristig auf 4.000 US-Dollar zurückgeschlagen wurde, wechselte der Kurs in einen beeindruckenden Höhenflug. Dabei konnte sich der Kurs in den folgenden 13 Monaten versechzehnfachen und erreichte im April 2021 ein neues Rekordhoch bei rund 64.800 US-Dollar.

Achterbahnfahrt beim Bitcoin

Die weitere Entwicklung glich einer wahren Achterbahnfahrt. Nach einem tiefen Fall bis zum Juni 2021 bis knapp über die 29.000er-Marke folgte auch schon die nächste Kurs-Rallye, im Zuge der es bis zum November 2021 auf ein neues Allzeithoch bei 68.958 US-Dollar nach oben ging. Gleich im Anschluss legte der Bitcoin abermals den Retour-Gang ein und stürzte bis zum Januar des neuen Jahres 2022 zeitweise bis auf die 42.000er-Marke ab, womit der Bitcoin seit dem jüngsten historischen Top rund 40 Prozent an Wert verlor.

Auch andere Kryptowährungen gerieten zuletzt unter erheblichen Verkaufsdruck. Ether brach das erste Mal seit Anfang Oktober unter die 3.000-Dollar-Marke ein. Die gesamte Marktkapitalisierung des Krypto-Markts verringerte sich Schätzungen zufolge um bis zu 125 Mrd. US-Dollar respektive sechs Prozent.

Geldpolitische Wende und die Folgen

Ein Grund für die jüngste Talfahrt könnte sein, dass die US-Notenbank Fed die geldpolitische Trendwende eingeläutet hat. Die Fed dürfte die Zinsen im neuen Jahr voraussichtlich drei oder sogar vier Mal erhöhen und damit beginnen, ihre Bilanzsumme herunterzufahren. Damit würde dem Finanzmarkt Liquidität entzogen, die dann nicht mehr für Krypto-Investments zur Verfügung stehen würde.

Außerdem dürften die Zinsen am Rentenmarkt deutlich ansteigen. Bei vielen Anlegern würden damit auch wieder verstärkt US-Anleihen in den Fokus rücken, während die Kryptos an Attraktivität verlieren dürften.

Eine andere Erklärung für den jüngsten Crash am Krypto-Markt könnten auch Gewinnmitnahmen sein. Viele Krypto-Anleger sind eher kurzfristig ausgerichtet. Beim Bitcoin beispielsweise könnten die extrem hohen Kurse vom November dazu genutzt worden sein, Gewinne über Verkäufe zu realisieren.

Der Bitcoin brach in den vergangenen Monaten kräftig ein, bleibt aber weiterhin aussichtsreich. Für wieder steigende Kurse sprechen unter anderem die zunehmende Digitalisierung und die steigende Akzeptanz bei großen Konzernen, die in den Krypto-Währungen großes Potenzial im Bereich des Marken-Marketings erkennen. (Bildquelle: Pixabay / MichaelWuensch)

Profiteur der Digitalisierung

Der jüngste Absturz zeigt, dass Anleger bei den Krypto-Währungen stets eine sehr hohe Volatilität einkalkulieren sollten und dass es sich hier empfiehlt, den Kapitaleinsatz zu begrenzen. Nichtsdestotrotz dürfte auch das Gewinnpotenzial weiter groß bleiben. Der Bitcoin sollte auch weiterhin von der zunehmenden Digitalisierung profitieren und dürfte auch als Inflationsschutz verstärkt in den Fokus der Anleger rücken.

Coinbase bleibt sehr optimistisch

Auch die Krypto-Plattform Coinbase bleibt sehr optimistisch, was die weitere Entwicklung der wichtigsten Krypto-Währungen anbelangt. Laut der jüngst veröffentlichten Analyse von Coinbase dürfte sich die Krypto-Ökonomie mit hoher Dynamik weiterentwickeln.

Laut der Einschätzung von Coinbase liegt das auch daran, dass Institutionen zunehmend daran interessiert sind, an Decentralized Finance (DeFi) zu partizipieren, also an dezentralisierten Finanzdienstleistungen. Diese seien von den überdurchschnittlich hohen Krypto-zinsbasierten Erträgen im Vergleich zu denen traditioneller Finanzprodukte angezogen.

Auch die Kostenreduzierung bei der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen mit Hilfe von DeFi eröffnet Instituten interessante Möglichkeiten, erklärte Coinbase. Coinbase sieht großes Wachstumspotenzial für die Branche. Das begründet Coinbase auch damit, dass es künftig auch immer mehr DeFi-Versicherungen geben wird und dass Krypto-basierte Communities den sozialen Netzwerken des Web 2.0 ernsthafte Konkurrenz machen werden.

Kryptos ideal für das Marken-Marketing

Laut der Einschätzung von Coinbase werden viele bekannte Markenunternehmen beginnen, sich aktiv am Metaversum und an Krypto-Währungen zu beteiligen. Viele große Konzerne haben demnach erkannt, dass die Cyber-Währungen ein großartiges Instrument für Marken-Marketing und Markentreue sind.

Auf diese Bitcoin-Kursmarken kommt es jetzt an

Im Fokus dürfte dabei natürlich weiterhin vor allem der Bitcoin stehen, bei dem sich nach wie vor großes Gewinnpotenzial eröffnet. Kurzfristig ist der Bitcoin nach dem jüngsten Crash aber angeschlagen. Sollte der Kurs unter die 40.000-Dollar-Marke einbrechen, würde das ein neues charttechnisches Verkaufssignal bedeuten. In diesem Fall würde sich weiteres Korrekturpotenzial bis zum Tief vom Juni 2021 bei rund 30.000 US-Dollar eröffnen.

Sollte dagegen die nächste Aufholbewegung starten, gilt es, die bei 48.000 US-Dollar verlaufende 200-Tage-Linie zurückzuerobern, um in den übergeordneten Aufwärtstrend zu wechseln. Das nächste große Kursziel wäre dann wieder das Rekordhoch vom November 2021 bei 68.958 US-Dollar.

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