Vor allem viele Technologieaktien gerieten in den vergangenen Monaten immer wieder unter deutlichen Verkaufsdruck. Ein Grund hierfür ist die von der US-Notenbank Fed eingeläutete geldpolitische Trendwende. Es wird damit gerechnet, dass die Fed die Leitzinsen im neuen Jahr 2022 voraussichtlich drei oder sogar vier Mal erhöhen und ihre Bilanzsumme deutlich herunterfahren wird. Damit würde dem Finanzmarkt Liquidität entzogen, die dann nicht mehr in den besonders wachstumsstarken Tech-Bereich fließen würde. Die jüngste Konsolidierung macht sich auch beim DAX bemerkbar. Allerdings notiert das Barometer weiterhin auf hohem Niveau, sodass hier schon bald neue Kaufsignale folgen könnten.
Delivery Hero
Der in Berlin ansässige Speisen-Lieferdienst Delivery Hero (WKN: A2E4K4 / ISIN: DE000A2E4K43) will den Expansionskurs vorantreiben und dazu einen Mehrheitsanteil am spanischen Mitwettbewerber Glovo übernehmen. Wie der DAX-Konzern kurz vor dem Jahreswechsel bekanntgab, wurde mit einer Reihe von Glovo-Aktionären eine Vereinbarung zur Übernahme von zusätzlichen Anteilen in Höhe von 39,4 Prozent im Tausch gegen Delivery-Hero-Aktien unterzeichnet.
Dadurch würde die bisherige Beteiligung auf über 80 Prozent zulegen. Die geplante Übernahme steht unter Vorbehalt, weil die entsprechenden Wettbewerbsbehörden mehrerer Staaten noch zustimmen müssen. Delivery Hero hofft darauf, dass die Transaktion bis spätestens Juni 2022 abgeschlossen wird.
Die Liefer-App Glovo wird in 25 Ländern in Europa, Zentralasien und Afrika genutzt, um sowohl Restaurant-Bestellungen als auch Waren des täglichen Bedarfs wie beispielsweise Lebensmittel und Drogerieartikel zu bestellen. Wird die Übernahme von Glovo unter Dach und Fach gebracht, dürfte Delivery Hero die Marktposition entscheidend ausbauen, was der Aktie neuen Kursauftrieb bescheren könnte.
| Long Mini Future auf Delivery Hero | |
| WKN | VP6G2N |
| ISIN | DE000VP6G2N5 |
| Emissionstag | 27. Juli 2020 |
| Produkttyp | Hebelzertifikat |
| Emittent | Vontobel |
Siemens Energy
Dieser Vorstoß sorgte zum Jahresauftakt für hitzige Diskussionen: Wie aus einem Papier hervorgeht, das am 31. Dezember 2021 an die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verschickt wurde, will die EU-Kommission künftig Investitionen in Atomkraft und Erdgas als „grün“ beziehungsweise „nachhaltig“ anerkennen.
Dementsprechend sollen neben emissionsfreien Technologien wie Wind und Solar auch Atomkraft und Gas in die sogenannte Taxonomie aufgenommen werden, die den Finanzmärkten einen Kompass geben soll, welche Investitionen umweltfreundlich sind. Sollte der Vorschlag umgesetzt werden, dürfte das die Bedeutung von Kernkraft und Gas als Übergangstechnologien für den Ausstieg aus den fossilen Energiequellen erheblich steigern.
Zu den Profiteuren könnte dabei Siemens Energy (WKN: ENER6Y / ISIN: DE000ENER6Y0) gehören. Denn die ehemalige Siemens-Sparte stellt neben Windkraftanlagenturbinen unter anderem auch Gasturbinen und Kraftwerkstechnik her. Gut möglich ist deshalb, dass der Konzern künftig wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rückt, nachdem die Aktie von Siemens Energy 2021 zu den Schlusslichtern im DAX gehörte.
| Siemens Energy Unlimited Long | |
| WKN | PF3UZU |
| ISIN | DE000PF3UZU2 |
| Emissionstag | 4. November 2020 |
| Produkttyp | Hebelzertifikat |
| Emittent | BNP Paribas |
Volkswagen
Die Aktie von Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) verzeichnete in den vergangenen Jahren eine Berg-und-Tal-Fahrt. Nach einem kräftigen Rückschlag im März 2020 auf 79 Euro legte der Kurs bis zum März 2021 auf rund 252 Euro zu, woraufhin bis zum November 2021 eine erneute scharfe Korrektur auf 160 Euro folgte.
Doch seit diesem Tief konnte sich die DAX-Aktie inzwischen wieder bis zeitweise knapp unter die 190er-Marke nach oben arbeiten. Die Chancen stehen gut, dass sich die jüngste Kurserholung fortsetzt, denn operativ bleibt VW weiter auf der Erfolgsspur. Analysten rechnen damit, dass der Konzern im Gesamtjahr 2021 einen Umsatz von im Schnitt 283 Mrd. Euro erzielte, was im Vergleich zum Vorjahr ein kräftiges Plus von elf Prozent bedeuten würde.
Der Gewinn je Aktie dürfte sogar von 1,90 auf 3,17 Euro zugelegt haben. Um den Wachstumskurs voranzutreiben, will Volkswagen noch stärker in die Elektrifizierung investieren. Demnach soll der Anteil der Zukunftstechnologien an den Gesamtausgaben bis 2026 von bisher geplant 50 Prozent auf nun 56 Prozent steigen. Insgesamt sind für E-Mobilität, Hybridisierung und Digitalisierung rund 89 Mrd. Euro eingeplant.
| Open End Turbo Call Optionsschein auf Volkswagen VZ | |
| WKN | UE5KC1 |
| ISIN | DE000UE5KC12 |
| Emissionstag | 13. Januar 2021 |
| Produkttyp | Hebelzertifikat |
| Emittent | UBS |
Visa
Der US-Kreditkarten-Anbieter Visa (WKN: A0NC7B / ISIN: US92826C8394) will sich neue Wachstumsmärkte erschließen und setzt dazu nun auch immer stärker auf die Krypto-Branche. In einem Interview vom Dezember 2021 mit dem Nachrichtenunternehmen NDTV (New Delhi Television) erklärte der Krypto-Chef von Visa, Cuy Sheffield, dass der Finanzdienstleister die Zahl seiner Krypto-Partnerschaften in den vergangenen 18 Monaten verdoppeln konnte.
Demnach ist Visa inzwischen Partnerschaften mit über 60 Krypto-Plattformen eingegangen. Dazu sollen auch Marktführer der Branche wie unter anderem FTX, BlockFi, Crypto.com, Coinbase und Binance zählen. An der Börse kletterte die Visa-Aktie im Juli 2021 auf ein neues Rekordhoch bei 252 US-Dollar.
Nach einem Rücksetzer bis zum Dezember auf 190 US-Dollar legte der Kurs bis Mitte Januar dieses Jahres wieder auf zwischenzeitlich über 210 US-Dollar zu. Neue Allzeithochs könnten damit schon bald folgen. Dafür spricht auch die langfristige Kursentwicklung. Auf Zehnjahressicht legte die Visa-Aktie im Schnitt um beachtliche 24 Prozent pro Jahr zu.
| Mini-Future Long auf Visa | |
| WKN | MC8XVT |
| ISIN | DE000MC8XVT2 |
| Emissionstag | 29. April 2020 |
| Produkttyp | Hebelzertifikat |
| Emittent | Morgan Stanley |
Bildquelle: Pressefoto Volkswagen
