Cloud-Konzern SAP setzt Prioritäten

Bildquelle: Pressefoto © SAP AG / Wolfram Scheible

Die zuletzt akuter gewordenen Zins- und Inflationssorgen schmecken Technologiewerten gar nicht. Auch SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600) bekam dies zu spüren. Doch nun konnte der DAX-Konzern seinerseits kontern.

Schlechtes Umfeld für Tech-Werte

Im Kampf gegen die Inflation will die US-Notenbank Fed die Geldpolitik offenbar schneller straffen als es lange Zeit am Markt angenommen wurde. Die Aussicht auf höhere Zinsen hat Tech-Werte zu Beginn des neuen Börsenjahres gehörig unter Druck geraten lassen. Auch auf dieser Seite des Atlantiks.

Dies hat dazu geführt, dass im Moment Linde plc (WKN: A2DSYC / ISIN: IE00BZ12WP82) und nicht mehr SAP die höchste Marktkapitalisierung im deutschen Leitindex DAX vorzuweisen hat. Doch nun konnte SAP überzeugende Zahlen vorlegen und ein Aktienrückkaufprogramm ankündigen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Walldorfer auf diese Weise dem alles andere als positiven Umfeld für Tech-Werte kurzfristig trotzen können. Langfristig bleiben die Aussichten im Cloud-Geschäft positiv.

Boomendes Cloud-Geschäft

Besonders interessant: SAP verbuchte 2021 über den Erwartungen liegende Steigerungen des Cloudgeschäftes. Zudem zeigte sich das Management gerade in diesem Zukunftsbereich besonders optimistisch für das angelaufene Geschäftsjahr 2022.

Die Geschäftsführung geht davon aus, dass sich das Cloudwachstum weiter beschleunigen wird. Die bereinigten Clouderlöse sollen 2022 um 23 bis 26 Prozent auf einen Wert zwischen 11,55 und 11,85 Mrd. Euro ansteigen. Im Vorjahr wurde ein Zuwachs um 16 Prozent auf 9,42 Mrd. Euro erzielt.

Im Gegensatz dazu fiel die Performance auf der Ergebnisseite deutlich bescheidener aus. Auch die Prognose ist in diesem Fall alles andere als euphorisch. Dies ist aber auch zu erklären, da der Konzern zunächst einmal auf Wachstum in der Cloud setzt und kräftig investiert.

Gewinne erst einmal zurückgestellt

Das Betriebsergebnis fiel 2021 um 1 Prozent auf 8,23 Mrd. Euro, sodass sich die entsprechende Marge um 0,7 Prozentpunkte auf 29,6 Prozent verringerte. Währungsbereinigt ging es immerhin um 1 Prozent auf 8,41 Mrd. Euro und damit in den Bereich des oberen Endes des angepassten Gesamtjahresziels 8,1 bis 8,3 Mrd. Euro.

2022 soll das Betriebsergebnis in einer Spanne zwischen 7,8 und 8,25 Mrd. Euro liegen, was einer Wachstumsrate von stagnierend bis –5 Prozent entspricht. Inzwischen ist es jedoch keine Überraschung mehr, dass SAP die Ergebnisseite etwas zugunsten der Sicherung von Marktanteilen vernachlässigt. In etwa so wie es fast jeder große US-Tech-Konzern, der etwas aus sich hält, tut.

Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Dieses sieht zwischen 1. Februar und 31. Dezember 2022 ein Volumen von bis zu 1 Mrd. Euro vor. Die zurückgekauften Aktien werden in erster Linie dafür verwendet, um zukünftige Zuteilungen aus dem anteilsbasierten Vergütungsprogramm „Move SAP“ zu bedienen, heißt es von Unternehmensseite.

FAZIT

Bei den Ergebnissen läuft es für SAP weiterhin alles andere als rund. Doch dies ist keine Überraschung mehr. Das schwache Umfeld für Tech-Werte sollte zudem nicht ewig anhalten. Zumal SAP mit staken Wachstumsaussichten im Zukunftsfeld Cloud punkten kann.

Anleger, die mit einer Kurs-Rallye bei der SAP-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: VP98UC / ISIN: DE000VP98UC7) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto © SAP AG / Wolfram Scheible