Was Volkswagen mit Tesla verbindet

Bildquelle: Pressefoto Volkswagen

Das Thema Halbleitermangel bleibt in der Automobilbranche allgegenwärtig. Auch Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) bleibt noch eine Weile betroffen.

Selbst Tesla trifft es

Wie sehr die Chip-Krise derzeit die Geschäfte bei den Automobilherstellern beeinträchtigt, zeigte sich unter anderem bei Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014). Der kalifornische Elektrowagenbauer hatte die Lieferengpässe im Branchenvergleich lange Zeit relativ gut meistern können. Doch nun musste Konzernchef Elon Musk bei einer Telefonkonferenz einräumen, dass die negativen Auswirkungen doch ganz schön groß sind. Demnach würden die Lieferengpässe bei vielen Teilen dafür sorgen, dass Tesla in diesem Jahr keine neuen Modelle vorstellen möchte.

Es sei mit Blick auf das knappe Chip-Angebot unmöglich ein neues Modell vorzustellen, ohne dabei eine geringere Zahl an ausgelieferten Autos an Kunden in Kauf nehmen zu müssen. Dabei steht Tesla unter großem Druck, mit seinem Cybertruck in den USA endlich das Elektro-Pickup-Segment zu bedienen. Dort sind Konkurrenten wie Rivian (WKN: A3C47B / ISIN: US76954A1034) und Ford (WKN: 502391 / ISIN: US3453708600) mit seinem vollelektrischen F-150 Lightning Pickup viel weiter. VW bleibt ebenfalls leidtragender der Chip-Krise.

Nachhaltiges Problem

In diesem Jahr dürfte es wohl nichts mit einem Ende der Lieferengpässe im Halbleiterbereich werden. VW-Einkaufsvorstand Murat Aksel sagte gegenüber der Automobilwoche, dass uns die volatile Situation mindestens über das erste Halbjahr hinweg beschäftigen wird.

Er sieht keine nachhaltige Erholung und kann deshalb aktuell auch keine Entwarnung geben. Im zweiten Halbjahr soll es dann eine weitere Verbesserung geben. Allerdings sei das Problem laut Aksel auch struktureller Natur.

“Uns werden die entsprechenden Herausforderungen noch länger beschäftigen”, teilte Aksel mit. Schließlich wächst der Halbleiterbedarf rasant an. In sämtlichen Branchen. Die Digitalisierung dürfte auch in den kommenden Jahren für eine große Nachfrage sorgen.

VW setzt auf E-Mobilität

Volkswagen und andere Automobilhersteller dürften sich noch eine ganze Weile mit den Lieferengpässen im Halbleiterbereich beschäftigen. Zudem ist das Thema Lithium-Versorgung im Zuge des Wandels in Richtung E-Mobilität wichtig. Dieses Problem adressieren die Wolfsburger unlängst mit wichtigen Verträgen. Bereits im September hatte der DAX-Konzern angekündigt, ein Batterie-Werk in Hefei in der chinesischen Provinz Anhui bauen zu wollen.

Jüngst wurde eine strategische Partnerschaften zur Industrialisierung der Batterietechnologie abgeschlossen. Mit Umicore ist ein Joint Venture für die gemeinsame Produktion von Schlüsselmaterialien für Batteriezellen geplant. Eine Beteiligung am Batterie-Start-up 24M soll wiederum den Zugang zu innovativem Trockenbeschichtungsverfahren für die Zellproduktion sichern.

Außerdem wurde ein langfristiger Liefervertrag mit Vulcan Energy Resources Ltd. (WKN: A2PV3A / ISIN: AU0000066086) über die Lieferung von CO2-neutralem Lithium abgeschlossen. Zudem wird VW derzeit häufig genannt, wenn es darum geht, diejenigen Unternehmen zu identifizieren, die Tesla am ehesten herausfordern können.

Die nächste Kursziele

Nachdem die Vorzugs-Aktie von Volkswagen im März 2020 auf 79 Euro zurückgeschlagen wurde, wechselten die Notierungen in einen steilen Höhenflug. Dabei ging es bis zum März 2021 auf ein Sechsjahres-Hoch bei 252 Euro nach oben. Es folgten eine Korrektur bis zum November 2021 auf 160 Euro und eine Erholung bis Anfang Februar 2022 in den Bereich der 180er-Marke. Ein neues Kaufsignal würde es geben, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (198 Euro) gelingt. Die nächsten Kursziele wären dann das 2021er-Jahreshoch bei 252 Euro und das 2015er-Allzeithoch bei 262 Euro.

Wegen der zeitweisen, scharfen Kurseinbrüche war die VW-Aktie in den zurückliegenden Jahren ein volatiler Seitwärtsläufer. Deshalb legte der Kurs auf Zehnjahressicht auch nur im Schnitt um knapp 3 Prozent jährlich zu, während der DAX im selben Zeitraum einen Kursgewinn von im Mittel 8 Prozent pro Jahr verbuchte. Investoren sollte zusätzlich die Dividendenrendite von aktuell geschätzt 2,8 Prozent beachten.

Anleger, die mit einem Aufwärtstrend bei der VW-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: VQ2H4R / ISIN: DE000VQ2H4R3) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Volkswagen