Nach den scharfen Kurseinbrüchen im Januar, vor allem im Technologie-Bereich, konnten sich die Börsen zuletzt zeitweise wieder stabilisieren. Richtige Kauflaune will bei den Anlegern aber noch nicht aufkommen. Denn wegen den hohen Inflationsraten dürften die Leitzinsen im laufenden Jahr deutlich ansteigen. Das würde auch zu steigenden Zinsen bei Staatsanleihen führen, womit Aktien etwas an Attraktivität verlieren könnten. Nichtsdestotrotz dürfte sich gerade bei vielen Aktien von besonders wachstumsstarken Unternehmen wieder deutliches Aufholpotenzial eröffnen.
OMV
Für die Rohölpreise ging es seit den Tiefstständen von Anfang 2020 immer weiter nach oben. Anfang Februar erreichten die Rohölsorten WTI und Brent neue Mehrjahressochs. Einer der ganz großen Profiteure der Ölpreis-Rallye ist OMV (WKN: 874341 / ISIN: AT0000743059). Der Wiener Erdöl-, Erdgas- und Chemie-Konzern konnte den Umsatz 2021 dank höherer Öl- und Gaspreise und gestiegener Gasverkäufe gegenüber 2020 auf 35,6 Mrd. Euro mehr als verdoppeln.
Dabei wurde ein Gewinn von 2,8 Mrd. Euro erzielt, was beinahe zwei Mal so viel war wie im Jahr 2020. Der teilstaatliche Konzern will wegen der jüngsten EU-Entscheidung zu Erdgas-Investitionen in Zukunft diese fossile Energiequelle verstärkt in den Fokus rücken.
Wie der OMV-Vorstandsvorsitzende Alfred Stern erklärte, wurde mit der Taxonomie-Verordnung der Europäischen Kommission anerkannt, dass mit Gas als Übergangsenergie gegenüber Kohle eine sehr signifikante CO2-Reduzierung erzielt werden kann. Die OMV-Aktie konnte sich seit dem Oktober-2020-Tief bei 19 Euro bis Anfang Februar 2021 auf zeitweise über 55 Euro nach oben arbeiten. Das nächste Kursziel ist die 60er-Marke.
HVB Mini Future Bull auf OMV | |
WKN | HR8V78 |
ISIN | DE000HR8V788 |
Emissionstag | 27. Juli 2021 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | UniCredit |
UBS
Für die Aktie der Schweizer Großbank UBS (WKN: A12DFH / ISIN: CH0244767585) ging es in den vergangenen beiden Jahren steil aufwärts. Seit dem März-2020-Tief bei 7 Euro legte der Kurs auf zwischenzeitlich über 19 Schweizer Franken zu, womit die Papiere so hoch notieren wie zuletzt im Januar 2018. Wegen der starken Geschäftsentwicklung dürfte sich der Höhenflug der Aktie fortsetzen.
Im Gesamtjahr 2021 wurde der Gewinn auf Jahressicht um 14 Prozent auf knapp 7,5 Mrd. US-Dollar gesteigert. Auch der weitere Ausblick fällt sehr positiv aus. Die UBS will die Rendite auf das harte Kernkapital, die zuletzt bei 15 Prozent lag, in Zukunft in einer Spanne zwischen 15 und 18 Prozent einpendeln.
Dabei soll das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag von 73,6 Prozent im Jahr 2021 auf künftig 70 bis 73 Prozent verringert werden. Für weiteren Kursauftrieb der UBS-Aktie dürfte auch ein Aktienrückkauf-Programm sorgen. Das Geldhaus will im laufenden Jahr 2022 eigene Aktien im Volumen von bis zu 5 Mrd. US-Dollar kaufen.
Long Mini Future auf UBS | |
WKN | VQ9S7T |
ISIN | DE000VQ9S7T2 |
Emissionstag | 21. Juli 2021 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Vontobel |
Infineon
Die laufende Konsolidierung bei den Technologie-Aktien schlug sich auch der Kursentwicklung bei Infineon (WKN: 623100 / ISIN: DE0006231004) nieder. Die Aktie des führenden deutschen Halbleiter-Herstellers brach nach dem Mehrjahreshoch vom November 2021 bei rund 44 Euro bis Anfang Februar 2022 auf vorübergehend unter 33 Euro ein.
Neben der allgemeinen Schwäche des Tech-Bereichs dürften hierfür auch Gewinnmitnahmen verantwortlich sein, denn der Kurs hatte sich zwischen März 2020 und November 2021 mehr als vervierfacht. Die wieder niedrigeren Kurse könnten eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen, da Infineon operativ weiterhin auf dem Erfolgskurs ist. Im ersten Geschäftsquartal 2021/2022 (per Ende Dezember 2021) legte der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um fünf Prozent auf 3,2 Mrd. Euro zu.
Das Segmentergebnis (operativer Gewinn) verbesserte sich gegenüber dem Vorquartal um 16 Prozent auf 717 Mio. Euro. Damit wurde die Firmenprognose und die Analysten-Erwartungen getoppt. Für das Geschäftsjahr 2022 hat Infineon die Umsatz-Prognose auf 13,0 Mrd. Euro plus oder minus 500 Mio. Euro angehoben.
Infineon Technologies Mini Long | |
WKN | PF1WAX |
ISIN | DE000PF1WAX9 |
Emissionstag | 1. Oktober 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | BNP Paribas |
Spotify
Der Musik-Streaming-Marktführer Spotify (WKN: A2JEGN / ISIN: LU1778762911) konnte zuletzt wieder einmal mit starken Geschäftszahlen aufwarten. Dank des guten Abo-Geschäfts und hoher Werbeeinnahmen legte der Umsatz im vierten Quartal 2021 auf Jahressicht um 24 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro zu. Der Verlust konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 125 auf 39 Mio. Euro eingegrenzt werden.
Dass die Spotify-Aktie zuletzt trotzdem zeitweise unter kräftigem Verkaufsdruck stand, lag neben der allgemeinen Schwäche des Technologie-Sektors an der Prognose, die unter den Erwartungen der Analysten lag. Spotify erwartet zum Ende des laufenden ersten Quartals 418 Millionen aktive Nutzer, von denen 183 Millionen zahlende Abo-Kunden sein sollen.
Der schwedische Konzern erklärte den etwas schwächeren Ausblick mit der starken Entwicklung im zurückliegenden Quartal, wegen der die erwarteten Zuwächse teilweise schon früher verzeichnet werden konnten. Trotz der verfehlten Erwartungen bleibt Spotify auf dem Wachstumskurs. Gründer und Chef Daniel Ek hält am Ziel fest, perspektivisch eine Milliarde Nutzer zu erreichen.
Mini-Future Long auf Spotify | |
WKN | MC9BU8 |
ISIN | DE000MC9BU83 |
Emissionstag | 5. Mai 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Morgan Stanley |
Bildquelle: Pressefoto © OMV Aktiengesellschaft