Biokraftstoff-Pionier Verbio mit Ehrgeiz ohne Ende

Bildquelle: Pressefoto Verbio

Der Bioenergieproduzent Verbio Vereinigte Bioenergie (WKN: A0JL9W / ISIN: DE000A0JL9W6) setzt den bisherigen Wachstumskurs konsequent fort, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen. So konnte der Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/2022 (per Ende Dezember 2021) auf Jahressicht um 69 Prozent auf 809 Mio. Euro gesteigert werden.

Der Nettogewinn machte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen gewaltigen Sprung von 44 auf 120 Mio. Euro nach oben. Verbio erklärte den Umsatzrekord mit einer starken globalen Nachfrageerhöhung vor allem nach fortschrittlichen Biokraftstoffen.

Demnach werden fortschrittliche Biokraftstoffe aus Reststoffen wie beispielsweise Stroh seit dem 1. Januar 2022 unter bestimmten Voraussetzungen doppelt auf die Quotenerfüllung angerechnet und seien deshalb besonders attraktiv. Auch die massiv gestiegenen Verkaufspreise sollen zur starken Geschäftsentwicklung beigetragen haben.

Großes Wachstumspotenzial

Verbio sieht große Wachstumspotenziale in Nordamerika und Indien. Um diese zu nutzen, hat das Unternehmen zum Jahresende 2021 die Stroh-Biomethan-Produktion in Indien und in den USA gestartet.

Laut Firmenmitteilung wird sich Verbio in Indien zunächst auf die vollständige Inbetriebnahme der Produktionsanlage und die Prozess- und Kostenoptimierung konzentrieren, während in den USA bereits mit der Erweiterung der Anlage begonnen wurde.

Neuer Markt: Erneuerbare Chemikalien

Ein neues Wachstumsfeld für Verbio sind erneuerbare Chemikalien für die Chemieindustrie. Der Pressemitteilung nach hatte Verbio im September 2021 als Teil eines umfangreichen Investitionsprogramms bis 2023 die Errichtung einer Ethenolyse-Anlage in Deutschland und einer dazugehörigen Katalysator-Produktion in Ungarn angekündigt.

Verbio erklärte, dass bis zu 30 Prozent des vom Unternehmen produzierten Rapsölmethylesters, der heute als Biodiesel vermarktet wird, in dieser Anlage mittelfristig zu höherwertigen Produkten verarbeitet werden soll. Diese Produkte werden dann als erneuerbare Basischemikalien in der chemischen Industrie verwendet. Dazu sollen etwa 100 Mio. Euro investiert werden.

Synthetische erneuerbare Kraftstoffe

Außerdem plant Verbio, künftig auch den Markt der synthetischen erneuerbaren Kraftstoffe für sich zu erschließen. Demnach verfügt das Unternehmen über große Mengen an grünem CO2, das bei der Herstellung von Bioethanol und Biomethan entsteht. Laut Verbio bleibt dieses grüne CO2 bisher ungenutzt, obwohl es wegen der hohen Reinheit sehr gut zur Herstellung von synthetischem Methan oder zur Produktion chemischer Spezialprodukte zum Einsatz kommen könnte.

Deshalb prüft Verbio die Grundlagen für den mittelfristigen Bau einer Pilotanlage zur Synthetisierung des anfallenden grünen CO2. Erklärtes Ziel ist es, die Bioraffinerien um synthetische Produktionseinheiten zu erweitern, womit CO2 zum nutzbaren Rohstoff werden soll.

Verbio: Großer Profiteur der Energiewende

Der weitere Ausblick fällt sehr positiv aus. Der Pressemitteilung nach wurde die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 (per Ende Juni 2022) erneut erhöht. Angepeilt wird nun ein Betriebsgewinn (EBITDA) von etwa 300 Mio. Euro und ein Nettofinanzvermögen von zirka 130 Mio. Euro.

Wie die neusten Geschäftszahlen und der positive Ausblick zeigen, dürfte Verbio den Wachstumskurs fortsetzen. Das 2006 gegründete Unternehmen gehört eigenen Angaben nach zu den führenden, konzernunabhängigen Bioenergieproduzenten in Europa und ist hier außerdem der einzige großindustrielle Produzent von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan.

Wachstumskurs ungebrochen

Die Nachfrage nach den produzierten Biokraftstoffen von Verbio ist in den zurückliegenden Jahren stark gestiegen, was sich mit den weltweit zugenommenen Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel vor allem im Verkehrsbereich erklärt. Die Erlöse legten bei Verbio im Schnitt um neun Prozent jährlich zu, wobei im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020/2021 ein neuer Umsatzrekord von 1,0 Mrd. Euro erreicht worden ist.

Höhenflieger im deutschen Nebenwerte-Bereich

An der Börse ging es für Verbio in den vergangenen beiden Jahren steil nach oben. Zwischen März 2020 (Tief: 5,90 Euro) und November 2021 hatte sich der Kurs mehr als verzwölffacht, wobei ein neues Rekordhoch bei 74,90 Euro markiert wurde.

Nach einem Rückschlag bis zum Januar dieses Jahres auf 46,50 Euro konnte sich der Kurs zeitweise wieder bis über die 53er-Marke nach oben arbeiten. Setzt sich die Kurserholung fort, stellt sich das nächste Kursziel auf das jüngste Allzeithoch (74,90 Euro).

Anleger, die auf eine Fortsetzung des übergeordneten, steilen Aufwärtstrends bei der Verbio-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA85ZL / ISIN: DE000MA85ZL5) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MD13NW / ISIN: DE000MD13NW4).

Bildquelle: Pressefoto Verbio