ATX-Überflieger AT&S will noch viel mehr

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Die Aktie von AT&S (WKN: 922230 / ISIN: AT0000969985) gehörte in den vergangenen beiden Jahren zu den Höhenfliegern im österreichischen Leitindex ATX. Seit dem Zwischentief vom März 2020 bei 9 Euro hat sich der Kurs mehr als verfünffacht, wobei vollkommen ungeachtet der laufenden Konsolidierung bei den Technologie-Werten im Februar 2020 neue Rekordhochs markiert worden sind.

Weiter auf Wachstumskurs

Grund für die Kurs-Rallye ist, dass der Leiterplatten-Hersteller zu den großen Profiteuren des weltweiten Booms in der Chip-Industrie gehört. Und das zeigte sich zuletzt wieder einmal in den neuesten Geschäftszahlen. Wie AT&S Anfang Februar verkündete, legten die Erlöse in den ersten drei Quartalen 2021/2022 (per Ende Dezember 2021) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro zu.

Für den Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging es auf Jahressicht um ebenfalls 30 Prozent auf 244 Mio. Euro nach oben. Laut AT&S verbesserte sich die EBITDA-Marge gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 21,1 auf 21,3 Prozent.

Prognose angehoben

Laut dem Vorstandsvorsitzenden Andreas Gerstenmayer konnten Umsatz und Ergebnis in einem herausfordernden Marktumfeld abermals deutlich gesteigert werden, womit bei beiden Kennzahlen ein Rekordquartal verzeichnet wurde. Wie der CEO erklärte, kann das Unternehmen die Umsatzplanung, dank des schneller als erwarteten Hochfahrens des neuen Werks in Chongqing, China, für dieses Geschäftsjahr auf 28 bis 30 Prozent anheben. Außerdem wurde der mittelfristige Ausblick bestätigt, im Geschäftsjahr 2025/2026 Erlöse von rund 3,5 Mrd. Euro zu erreichen.

Hohe Investitionen für die weitere Expansion

Im laufenden Jahr will sich AT&S auf den Produktionsanlauf der neuen Kapazitäten im Werk III in Chongqing konzentrieren, die Investitionsvorhaben in Kulim, Malaysia, und den Ausbau des Firmen-Standorts in Leoben, Österreich, weiter vorantreiben. Außerdem sollen Technologie-Upgrades an anderen Standorten durchgeführt werden. AT&S hält an der bisherigen Planung fest, für neue Kapazitäten und Technologien im laufenden Geschäftsjahr Investitionen im Volumen von bis zu 700 Mio. Euro vorzunehmen.

Bis 2025 will AT&S so zu den drei größten ABF-Substrate-Anbietern weltweit aufsteigen. ABF-Substrate sind die gegenwärtig dominierende Technologie für die Anwendung im Bereich von Hochleistungs-Prozessoren, die unter anderem in den meisten Servern, PCs und 5G-Basisstationen zum Einsatz kommen.

Europäischer Marktführer

AT&S ist im Jahr 1987 aus mehreren österreichischen, verstaatlichten Industrieunternehmen hervorgegangen. Seitdem ist das Unternehmen zu einem der weltweit führenden Leiterplatten-Herstellern und zum europäischen Marktführer in diesem Bereich aufgestiegen, der unter anderem Kunden aus den Branchen Mobilfunk, Automobilelektronik, Industrieelektronik und Medizintechnik beliefert.

Der Konzern verfügt über Produktionsstandorte in Leoben und Fehring in Österreich, Ansan in Südkorea, Nanjangud in Indien sowie Shanghai und Chongqing in China. Außerdem gibt es zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien und in den USA. Dabei sind weltweit rund 10.000 Mitarbeiter für die AT&S Gruppe beschäftigt.

Profiteur von Zukunfts-Trends

AT&S gehört als einer der führenden Leiterplatten-Herstellern schon seit vielen Jahren zu den größten Profiteuren von zukunftsweisenden Trends in der Elektronikindustrie wie beispielsweise der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen, der „Maschine-zu-Maschine“-Kommunikation im Industrie-Segment („Industrie 2.0“) oder der steigenden Nachfrage nach mobilen Anwendungen wie unter anderem Smartwatches.

Hier liegt das nächste Kursziel

An der Börse markierte die Aktie von AT&S im Februar dieses Jahres ein neues Allzeithoch bei 52 Euro, was ein neues Kaufsignal bedeutete (aktuell: 48 Euro). Das nächste Kursziel stellt sich damit auf die 60er-Marke. Anleger sollten bei der AT&S-Aktie aber ein hohes Schwankungsrisiko einkalkulieren, wie die bisherige Kurshistorie belegt.

Fazit

Als Europas führender Leiterplatten-Hersteller profitiert AT&S von Zukunftstrends wie Industrie 2.0 und der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen. Die hohe Nachfrage nach Computer-Chips und damit auch nach Leiterplatten schlägt sich bei AT&S in den jüngsten Geschäftszahlen und im sehr positiven Geschäftsausblick nieder. An der Börse verzeichnete die ATX-Aktie in den vergangenen beiden Jahren einen steilen Höhenflug. Nachdem jetzt wieder einmal ein neues Kaufsignal generiert worden ist, eröffnet sich weiteres, kräftiges Gewinnpotenzial, was den Titel für risikofreudige Anleger interessant macht.

Anleger, die auf eine Fortsetzung des steilen Aufwärtstrends bei der AT&S-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MF3R1P / ISIN: DE000MF3R1P2) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA8B2F / ISIN: DE000MA8B2F5).

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