Allianz: Schlimmer geht immer …

(Bildquelle: Pressefoto Allianz)

Vor kurzem ging es an dieser Stelle um die positiven charttechnischen Aussichten für die Allianz-Aktie (WKN: 840400 / ISIN: DE0008404005). An diesen hat sich trotz juristischer Schwierigkeiten in den USA für den Versicherer wenig geändert.

Allianz als Outperformer

Während der deutsche Leitindex DAX im bisherigen Jahresverlauf ein Minus von rund 4 Prozent verzeichnet hat, kann die Allianz-Aktie mit einer Outperformance aufwarten. Die Anteilsscheine des Versicherers legten im noch jungen Börsenjahr 2022 um knapp 6 Prozent an Wert zu. Das Plus war bereits etwas größer, allerdings kamen die gemischt ausgefallenen Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021 nicht gut an.

Zwar verzeichnete die Allianz im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatzanstieg um 5,7 Prozent auf 148,5 Mrd. Euro, während sich das operative Ergebnis um 24,6 Prozent auf 13,4 Mrd. Euro erhöhte, allerdings schrumpfte der Nettogewinn um 2,9 Prozent auf 6,6 Mrd. Euro. Schuld war eine einmalige Rückstellung in Höhe von 3,7 Mrd. Euro.

Diese wurde in Erwartung von Vergleichen mit Großanlegern der AllianzGI U.S. Structured Alpha Fonds und im Hinblick auf die laufenden Gespräche mit den US amerikanischen Regierungsbehörden gebildet. Die juristischen Probleme hatte sich die Allianz angesichts hoher Verluste von US-Pensionsfonds mit Investments in einige AGI-Hedgefonds im Zuge des Corona-bedingten Börsen-Crashs im Frühjahr 2020 eingehandelt.

Halb so wild

Marktteilnehmer zeigten sich angesichts der Rückstellungen enttäuscht und bescherten der Allianz-Aktie am Freitag leichte Kursverluste. Allerdings wiesen die Analysten bei JPMorgan darauf hin, dass eine andere Maßnahme des DAX-Konzerns die Auswirkungen der Rückstellungen etwas relativieren würde. Es wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 1 Mrd. Euro beschlossen.

Laut Anaysteneinschätzung würde dies zeigen, dass die Allianz höhere Kosten stemmen könnte, jetzt und in Zukunft. Zumal der Vorstand der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um 12,5 Prozent auf 10,80 Euro je Aktie vorschlagen möchte. Bei Jefferies führt man zudem an, dass der Rechtsstreit in den USA für die Allianz bei weitem nicht so teuer wie befürchtet ausfällt.

Daher bleibt es im Fall der Allianz-Aktie bei der “Buy”-Einschätzung und dem Kursziel von 265,00 Euro. Dies würde im Moment einem Kurspotenzial von mehr als 20 Prozent entsprechen. Überzeugend fällt auch der Blick auf die Bewertung aus. Das 2022er-KGV liegt aktuell gerade einmal bei rund 10, während die Dividendenrendite mehr als 5 Prozent beträgt.

FAZIT

Die Allianz dürfte angesichts guter Geschäfte in anderen Bereichen die juristischen Schwierigkeiten in den USA überstehen können. Andernfalls hätte man sich bei den Ausschüttungen nicht so großzügig gezeigt. Die Aktie selbst wartet mit attraktiven Bewertungen auf.

Anleger, die von einem Aufwärtstrend bei der Allianz überzeugt sind, könnten mit einem Long-Zertifikat (WKN: MD128D / ISIN: DE000MD128D5) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Allianz