Dividendenaristokrat Fresenius unter Druck

Bildquelle: Pressefoto Fresenius SE & Co. KGaA

Fresenius (WKN: 578560 / ISIN: DE0005785604) und Fresenius Medical Care (FMC) (WKN: 578580 / ISIN: DE0005785802) werden den Marktteilnehmern zunächst nicht das geben, was sich diese am meisten für die DAX-Konzerne gewünscht hatten. Stattdessen wird im Rahmen der aktuellen Konzernstrukturen weiter kräftig gespart und umgebaut.

Fresenius setzt Dividendenserie fort

Dividenden haben einen großen Einfluss auf die langfristige Rendite am Aktienmarkt. Entsprechend werden attraktive Dividendenwerte besonders beäugt. Unlängst hat sich der Begriff der Dividendenaristokraten etabliert. Konzerne, die ihre Ausschüttung lange Zeit nicht gesenkt oder sogar in schöner Regelmäßigkeit erhöht haben, gelten als Dividendenstars.

Echte Dividendenaristokraten haben ihre Ausschüttung mindestens 25 Jahre in Folge angehoben. In Europa gibt es deutlich weniger solcher Aristokraten als in den USA. Entsprechend ist Fresenius etwas besonders. Der Gesundheitskonzern hat nun die 29. Dividendenerhöhung in Folge angekündigt. Diese soll um 5 Prozent auf 0,92 Euro je Aktie ansteigen. Und dies, obwohl es in den vergangenen Jahren nicht mehr ganz so rund lief.

Umbau bei Fresenius Medical Care

Sorgen bereitete dem Gesamtkonzern insbesondere die Dialyse-Tochtergesellschaft FMC. Diese hatte mit dem Kampf der US-Regierung gegen die ausufernden Kosten im US-Gesundheitssystem zu kämpfen. Zuletzt kam die Corona-Krise als Belastungsfaktor hinzu. FMC verzeichnete bei seinen Patienten eine sogenannte Übersterblichkeit.

FMC-Vorstandschef Rice Powell sagte nun, dass diese im vierten Quartal 2021 zwar zurückgegangen sei, jedoch die Ergebnisse insgesamt stärker belastete, als es der Konzern zu Beginn des Jahres 2021 erwartet hätte. Trotz COVID-19 und einer Kosteninflation will das Unternehmen 2022 jedoch zum Gewinnwachstum zurückkehren, während das Transformationsprogramm FME25 zu einer verbesserten Profitabilität und wieder beschleunigtem Wachstum führen soll.

Viele Marktteilnehmer hatten jedoch auf eine Abspaltung von FMC gehofft. Schließlich sind diese an den Aktienmärkten in Mode. Eine solche Abspaltung fällt jedoch erst einmal aus. Von Konzernseite hieß es, dass die Vorteile der bewährten Konzernstruktur für alle Stakeholder weiterhin erhalten bleiben sollen. Zu diesen Vorteilen zählt Fresenius neben Stabilität, Diversifikation und Skaleneffekten, auch den Zugang zu attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten sowie steuerliche Vorteile.

FMC-Chart: Börse Stuttgart

Erholung schreitet voran

Obwohl Fresenius-Vorstandschef Stephan Sturm Anlegern mit einer großen Aufspaltung nicht ganz das geben konnte, wonach sich viele gesehnt hatten, stimmte er einige optimistische Töne an. Neben einem Jahresendspurt im Geschäftsjahr 2021 verweist er auf das erwartete weitere profitable Wachstum in 2022. Und dies trotz steigender Inflation und anhaltender Belastungen durch die Pandemie. Außerdem würde der Konzern bei der Umsetzung seines Kostensenkungs- und Effizienzprogramms schneller vorankommen als ursprünglich erwartet.

Auch deswegen könne man die noch vor der Pandemie gesteckten mittelfristigen Wachstumsziele bestätigen und mit Optimismus nach vorne schauen. Für 2022 erwartet Fresenius einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das Ergebnis soll währungsbereinigt im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen.

Für den Zeitraum 2020 bis 2023 erwartet das Unternehmen wiederum ein organisches durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum (CAGR) am unteren Ende bis im mittleren Bereich der Bandbreite von 4 bis 7 Prozent. Das Konzernergebnis soll organisch mit einem CAGR am unteren Ende der Bandbreite von 5 bis 9 Prozent wachsen.

FAZIT

In einem vom Russland/Ukraine-Konflikt gekennzeichneten schwachen Marktumfeld geriet die Fresenius-Aktie am Dienstag besonders stark unter Druck. Unter anderem, weil der Anlegerwunsch nach einer Abspaltung (noch) nicht erfüllt wurde. Dabei gingen einige ermutigende Signale unter. Unter anderem zu den Fortschritten beim Konzernumbau und den Einsparungen.

Anleger, die mit einem Aufwärtstrend bei der Fresenius-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC78LY / ISIN: DE000MC78LY9) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Wer dagegen bei der FMC-Aktie von einer Trendwende nach oben ausgeht, hat ebenfalls passende Long-Zertifikate (WKN: MD0UTV / ISIN: DE000MD0UTV4) zur Auswahl.

Bildquelle: Pressefoto Fresenius SE & Co. KGaA