Verbund: Alles halb so wild?

Bildquelle: Pressefoto © VERBUND

Ein Gewinnrückgang um 86,4 Prozent ist sicherlich kein Grund zum Jubeln. Allerdings lief es für den österreichischen Versorger Verbund (WKN 877738) in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres immerhin nicht ganz so schlimm wie befürchtet, während die Ergebnisse zusätzlich von Einmaleffekten bestimmt wurden.

Dabei hatte das Unternehmen damit zu kämpfen, dass das schwächelnde Wirtschaftswachstum auch den Stromverbrauch negativ beeinflusst und sich Überkapazitäten und Marktverzerrungen durch öffentliche Subventionen unmittelbar auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Während das EBITDA zwischen Januar und September 2014 im Vorjahresvergleich um 42,8 Prozent auf 633,0 Mio. Euro schrumpfte, fiel der Nettogewinn sogar um 86,4 Prozent auf 63,8 Mio. Euro.

Allerdings hatte dies auch damit zu tun, dass das Vorjahresergebnis vom Verkauf der türkischen Aktivitäten an E.ON (WKN ENAG99) und dem gleichzeitigen Zukauf von Wasserkraftwerken in Deutschland positiv beeinflusst wurde. Negativ wirkten darüber hinaus die weiter gesunkenen Absatzpreise für Strom, eine geringere Wasserführung für seine Wasserkraftwerke als im Vorjahr und die Wertberichtigungen der Windparks in Rumänien aus.

Einige Hoffnungsschimmer gab es dennoch. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg gegenüber 2013 um 64,3 Prozent auf 205,7 Mio. Euro. Zudem hat der Konzern zuletzt seine Gesamtjahresziele angehoben. Demnach soll das EBITDA 2014 bei 770 Mio. Euro (zuvor 690 Mio. Euro) liegen, während das Konzernergebnis 85 statt 70 Mio. Euro betragen soll. Als Gründe werden insbesondere die ungewöhnlich gute Wasserführung im dritten Quartal und überraschend gute Fortschritte beim Sparprogramm angegeben.

Quelle: Guidants Aktien-Analysen
Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Zwar könnte dies kurzfristig der Verbund-Aktie weiter auf die Beine helfen. Allerdings sind damit die übergeordneten Probleme der europäischen Versorger wie die Auswirkungen der Energiewende oder die schwächelnde Konjunktur noch nicht aus der Welt, so dass das Kurspotenzial beschrenkt bleiben dürfte.

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