Lenzing schafft es schwungvoll aus der Krise

Bildquelle: Pressefoto Lenzing AG; Fotograf: Franz Neumayr

Der österreichische Faser-Hersteller Lenzing (WKN: 852927 / ISIN: AT0000644505) wurde zu Beginn der Corona-Krise schwer belastet, denn die globalen Faser- und Zellstoffmärkte gerieten wegen der Pandemie erheblich unter Druck. Wegen des erhöhten Preis- und Mengendrucks bei Textilfasern musste Lenzing im Jahr 2020 einen kräftigen Umsatzrückgang und unter dem Strich einen Verlust verschmerzen.

Doch die Lage hat sich seitdem wieder deutlich aufgehellt, wie nun die Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 zeigen. Der Umsatz legte auf Jahressicht um 34 Prozent auf knapp 2,2 Mrd. Euro zu.

Zurück in die Gewinnzone

Auch ergebnisseitig gab es Positives zu vermelden. Trotz der höheren Kosten für Energie, Rohstoffe und Logistik hat sich der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Jahr 2021 gegenüber 2020 auf 200,6 Mio. Euro versechsfacht. Dabei wurde ein Jahresüberschuss von 127,7 Mio. Euro eingefahren, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 10,6 Mio. Euro zu Buche stand.

Die starken Ergebnisse erklärte Finanzvorstand Thomas Obendrauf mit den höheren Absatzmengen und den höheren Verkaufspreisen. Demnach hat Lenzing profitiert vom Fokus auf holzbasierte Spezialfasern und dem überwiegend positiven Umfeld.

Der Faser-Hersteller Lenzing konnte mit starken 2021er-Zahlen aufwarten. Trotz der höheren Kosten für Energie, Rohstoffe und Logistik hat sich der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Jahr 2021 gegenüber 2020 auf 200,6 Mio. Euro versechsfacht. (Bildquelle: Pressefoto Lenzing AG; Fotograf: Vogel AV)

Optimismus in der Textil- und Bekleidungsindustrie

Laut Lenzing haben der zunehmende Optimismus in der Textil- und Bekleidungsindustrie durch den Impffortschritt und die anhaltende Erholung im Einzelhandel insbesondere zu Beginn des Berichtsjahres für einen starken Anstieg der Nachfrage und Preise am weltweiten Fasermarkt gesorgt.

Geringere Abhängigkeit von der Energiepreis-Entwicklung

Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr „lässt uns hoffen“, sagte der interimistische Vorstandschef Cord Prinzhorn, auch wenn das Marktumfeld natürlich von den geopolitischen Herausforderungen geprägt sei. Laut Prinzhorn würden die hohen Energiepreise Lenzing nicht in dem Ausmaß wie andere treffen, da es eine hohe Eigenproduktion und damit geringere Abhängigkeit gebe. Ergebnisseitig hat sich Lenzing für 2022 ein höheres EBITDA als 2021 (362,9 Mio. Euro) zum Ziel gesetzt.

Wie der noch bis Ende März amtierende Übergangs-CEO Prinzhorn (Nachfolger: Stephan Sielaff) erklärte, ist Lenzing vom Ukraine-Krieg wirtschaftlich kaum betroffen, da die Geschäftspartner überwiegend in Asien, Europa und den USA ansässig sind, ebenso wie die Kunden.

Hohe Dividendenrendite

Lenzing plant, für 2021 eine Dividende von 4,35 Euro je Aktie auszuschütten, womit sich aktuell eine hohe Dividendenrendite von 4,9 Prozent errechnen würde. In den Jahren 2021 und 2020 wurden keine Dividenden gezahlt.

Neue Aufholbewegung

An der Börse kletterte Lenzing im Januar dieses Jahres auf ein Vierjahreshoch bei 134 Euro. Bis Anfang März brach der Kurs auf 83 Euro ein, konnte sich aber im Anschluss zeitweise wieder in den Bereich der 90er-Marke nach oben arbeiten.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Setzt sich die jüngste Aufholbewegung fort, rückt die 200-Tage-Linie (108 Euro) in den Fokus. Gelingt die Rückeroberung, stellt sich das nächste Kursziel auf das Januar-Top (134 Euro).

Anleger, die auf eine neue Aufwärtsbewegung bei der Lenzing-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA3L6H / ISIN: DE000MA3L6H5) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MD1F44 / ISIN: DE000MD1F447).

Bildquelle: Pressefoto Lenzing AG; Fotograf: Franz Neumayr