Manz: Ärger in China, aber starker Ausblick

Bildquelle: Pressefoto Manz AG

Der Hightech-Maschinenbauer Manz (WKN: A0JQ5U / ISIN: DE000A0JQ5U3) gab Mitte März die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 bekannt, die wegen Streitigkeiten mit einem chinesischen Kunden eher schwach ausfielen, während der weitere Ausblick und die 2022er-Prognose positiv überraschen konnten.

Laut der Firmenmitteilung lag der Umsatz 2021 mit 227,6 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (236,8 Mio. Euro). Wie das in Reutlingen ansässige Unternehmen, das neben Auto- und Industrieelektronik unter anderem auch Solarmodule, Displays, Lithium-Ionen-Batterien und Kondensatoren fertigt, erklärte, war der Rückgang wesentlich geprägt durch Umsatzausfälle im Solarbereich.

Ärger mit einem chinesischen Kunden

Denn hier soll sich eine Einigung mit dem chinesischen Kunden Chongqing Shenhua Thin Film Solar Technology über den Abschluss des Projekts CIGSfab vor Aufstellung des Konzernabschluss 2021 nicht abgezeichnet haben. Deshalb lag auch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 18,9 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert (19,4 Mio. Euro).

Laut Manz wurden wegen der ungewissen Fortführung der Geschäftsbeziehungen mit dem chinesischen Vertragspartner im Jahr 2021 nicht zahlungswirksame Sonderabschreibungen von 21,6 Mio. Euro auf Geschäfts- oder Firmenwerte sowie auf einen Markennamen vorgenommen. Dieser Einmaleffekt führte zu einem operativen Verlust (EBIT) in Höhe von 15,5 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein positives EBIT von 7,2 Mio. Euro zu Buche stand.

Beim Hightech-Maschinenbauer Manz haben Streitigkeiten mit einem chinesischen Kunden zu Umsatz- und Gewinneinbußen im Jahr 2021 geführt. Nichtsdestotrotz fällt der weitere Ausblick optimistisch aus. Auch wegen der hohen Nachfrage aus der E-Auto-Branche rechnet Manz für das laufende Jahr 2022 mit einem Umsatzsprung. (Bildquelle: Pressefoto Manz AG)

Zunehmende Dynamik im E-Mobilität-Markt

Abgesehen von dieser Sonderbelastung entwickelten sich die Geschäfte aber weiterhin gut. Laut Manz verzeichnete das Unternehmen im Jahr 2021 eine zunehmende Dynamik im Elektromobilitäts-Markt. Demnach konnte Manz dieses Momentum für sich nutzen und zahlreiche namhafte, internationale Kunden mit der jahrelangen Erfahrung in der Entwicklung innovativer Produktionskonzepte und -lösungen überzeugen.

Wie der Manz-CEO Martin Drasch erklärte, wurden wesentliche Fortschritte bei der Positionierung als Hightech-Maschinenbauer im E-Mobility-Markt erzielt. Dazu gehörten unter anderem die strategische Partnerschaft mit Grob-Werke und die europäischen IPCEI-Fördermittel zur Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterietechnologie.

Dem Vorstandsvorsitzenden zufolge hat Manz in diesem Bereich im zweiten Halbjahr 2021 eine sehr dynamische Auftragsentwicklung erfahren. Dabei soll gleichzeitig durch die Sonderabschreibungen im Solar-Bereich Unsicherheit abgebaut worden sein.

Umsatzsprung für 2022 erwartet

Der weitere Ausblick fällt sehr optimistisch aus. Wegen der insgesamt positiven Branchenaussichten in den relevanten Ländern und Märkten rechnet der Vorstand damit, dass Manz im laufenden Jahr wieder profitabel wachsen wird. Prognostiziert wird eine signifikante Steigerung des Umsatzes im mittleren zweistelligen Prozentbereich gegenüber 2021, eine EBITDA-Marge im mittleren bis oberen positiven einstelligen Prozentbereich und eine EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren positiven einstelligen Prozentbereich.

Die Prognose könnte aber später noch angehoben werden, da laut Manz eine mögliche Einigung mit dem chinesischen Vertragspartner über den Abschluss des Projekts CIGSfab in der Schätzung noch nicht enthalten ist.

Berg-und-Tal-Fahrt an der Börse

An der Börse verzeichnete Manz in den vergangenen Jahren eine Berg-und-Tal-Fahrt. Nach dem März-2020-Tief bei 10 Euro hatte sich der Kurs bis zum Juni 2021 mehr als versiebenfacht, wobei ein Fünf-Jahreshoch bei 71,80 Euro markiert wurde.

Gewinnmitnahmen, die Korrektur bei den Technologiewerten und zuletzt der Ukraine-Krieg sorgten in den folgenden Monaten für eine scharfe Kurskorrektur, im Zuge der die Manz-Aktie bis Mitte März zeitweise die 40er-Marke unterschritt.

Aktie bleibt perspektivisch aussichtsreich

Aktuell notiert die Aktie in deutlichem Abstand unter der 200-Tage-Linie (51 Euro), womit die Trendpfeile hier vorerst nach unten zeigen. Mittel- und langfristig betrachtet bleibt die Aktie aber aussichtsreich.

Nach dem durch Sonderabschreibungen belasteten Jahr 2021 sollte 2022 umso besser ausfallen. Dafür spricht auch die hohe Nachfrage aus dem E-Mobilität-Markt und der bei Manz erwartete Umsatzsprung. Dementsprechend dürfte es sich lohnen, Manz weiterhin auf dem Radar zu behalten.

Anleger, die mit einer neuen Aufholbewegung bei der Manz-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA2SMG / ISIN: DE000MA2SMG3) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Manz AG