Strategieschwenk von Mayr-Melnhof trägt Früchte

Bildquelle: Pressefoto © Mayr-Melnhof Karton AG

Der österreichische Karton- und Papierhersteller Mayr-Melnhof Karton (WKN: 890447 / ISIN: AT0000938204) blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2021 zurück. So legten die Erlöse im Jahresvergleich um 21,4 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro zu.

Beim Betriebsergebnis wurde 2021 ein Plus von 16,5 Prozent auf 269,6 Mio. Euro verbucht. Unter dem Strich wurde dabei ein Gewinn von 190,7 Mio. Euro eingefahren, womit sich gegenüber 2020 ein Anstieg um 17,5 Prozent errechnete.

Preiserhöhungen erfolgreich umgesetzt

Wie das in Wien ansässige Unternehmen mitteilte, waren die Kostensteigerungen im vergangenen Jahr historisch einzigartig. Dazu gehörten höhere Preise für Energie, Altpapier und Zellstoff. Demnach konnte der entsprechende Margen-Druck aber durch Preiserhöhungen, die allerdings nur zeitversetzt durchgeführt werden konnten, kontinuierlich kompensiert werden.

Laut dem österreichischen Karton- und Papierhersteller Mayr-Melnhof Karton waren die Kostensteigerungen bei Rohstoffen im vergangenen Jahr historisch einzigartig. Da die höheren Kosten aber an die Kunden weitergereicht worden sind, konnte der ATX-Konzern den Umsatz und den Gewinn 2021 trotzdem kräftig steigern. (Bildquelle: Pressefoto © Mayr-Melnhof Karton AG)

Zum starken 2021er-Ergebnis trug auch ein Strategieschwenk mit bei. Dazu gehörten der Verkauf von kleineren Kartonwerken und der Erwerb der Karton- und Papierwerke Kwidzyn in Polen und Kotkamills in Finnland. Damit wurde eigenen Angaben nach das Ziel verfolgt, wettbewerbsfähiger zu werden und das Wachstum und die Profitabilität zu stärken.

Kartonlieferungen nach Russland gestoppt

Mayr-Melnhof wird auch mit den Folgen des Ukraine-Kriegs direkt konfrontiert. So entfallen zusammen rund neun Prozent des Betriebsgewinns (EBITDA) auf Russland und die Ukraine. Laut dem Unternehmen wurden in der vergangenen Woche alle Kartonlieferungen nach Russland gestoppt.

Laut Mayr-Melnhof werden in Russland an zwei Standorten, in Sankt Petersburg und in Pskov, Verpackungsprodukte für den lokalen Bedarf bei Konsumgütern des täglichen Lebens produziert. In diesen beiden Werken wird vorerst weiterhin produziert, allerdings muss laut der Pressemitteilung mit einem Stillstand gerechnet werden.

In der Ukraine stellt Mayr-Melnhof in der Landesmitte am Standort Cherkassy Verpackungen her. Hier werde der Versuch unternommen, einen eingeschränkten Betrieb für das Exportgeschäft wieder hochzufahren. Derzeit ist der Betrieb hier stark eingeschränkt.

Dividende soll angehoben werden

Wegen der starken Geschäftsentwicklung im Jahr 2021 soll die Dividende angehoben werden. Nachdem für 2020 eine Dividende von 3,20 Euro je Aktie gezahlt wurde, sind für 2021 nun 3,50 Euro pro Aktie geplant. Damit würde sich eine Dividendenrendite von 2,2 Prozent errechnen.

Für das laufende Jahr 2022 sind wegen der stark steigenden Input-Kosten weitere Preiserhöhungen geplant. Wie es im Ausblick heißt, zeigen sich die Nachfrage und die Auftragslage aber in guter Verfassung.

Hier liegt das nächste Kursziel

An der Börse kletterte die Aktie von Mayr-Melnhof im Januar dieses Jahres auf ein neues Rekordhoch bei 190,60 Euro. Nach einem Rücksetzer knapp unter die 150er-Marke konnte sich der Kurs bis Mitte März wieder auf zeitweise rund 160 Euro erholen. Das nächste Kursziel ist dementsprechend das jüngste Allzeithoch.

Die Chancen für weiter steigende Kurse stehen gut, denn die ATX-Aktie notiert bereits seit 2009 in einem übergeordneten Aufwärtstrend. Seitdem legte der Kurs im Schnitt um rund zehn Prozent pro Jahr zu.

Bildquelle: Pressefoto © Mayr-Melnhof Karton AG