Semperit überrascht mit hoher Dividendenrendite

Bildquelle: Pressefoto Semperit

Der österreichische Gummi- und Kautschuk-Hersteller Semperit (WKN: 870378 / ISIN: AT0000785555) konnte trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit starken Geschäftszahlen aufwarten:

Der Umsatz 2021 legte auf Jahressicht um 27,4 Prozent auf einen Rekordwert von knapp 1,2 Mrd. Euro zu. Der Betriebsgewinn (EBIT) verbesserte sich gegenüber 2020 von 237,8 auf 315,0 Mio. Euro. Es gelang damit, trotz steigender Inflation und einer durchgängig angespannten Situation der weltweiten Lieferketten neue Rekordergebnisse zu erreichen.

Anleger dürfen sich auf schöne Ausschüttung freuen

Zum starken Ergebnis trug 2021 vor allem der Medizin-Sektor mit bei, der von den hohen Preisen für Untersuchungs-Handschuhe profitierte. Wegen der starken Geschäftsentwicklung ist für das vergangene Jahr eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie geplant, womit sich aktuell eine hohe Dividendenrendite von 6,3 Prozent errechnen würde.

Wie der Chief-Operation-Officer (COO) Kristian Brok erklärte, gelingt es dem Unternehmen mit immer größerer Routine, dank der hochflexiblen Zusammenarbeit zwischen einzelnen Konzernbereichen, die mannigfaltigen Herausforderungen im Zusammenhang mit Rohmaterialverfügbarkeit, Lieferkette, Preislandschaft und Kostenanstiegen erfolgreich zu managen.

Der Kautschuk-Hersteller Semperit konnte für 2021 neue Rekordergebnisse vermelden. Die Folgen des Ukaine-Kriegs stellen den österreichischen Traditionskonzern nun aber vor gewaltige Herausforderungen. Für 2022 wird deshalb ein scharfer Gewinneinbruch erwartet. (Bildquelle: Pressefoto Semperit)

Sorgenvoller Ausblick auf 2022

Wegen des Ukraine-Kriegs hält sich Semperit allerdings mit einer Prognose für das laufende Jahr 2022 zurück, da die genauen Auswirkungen noch nicht abschätzbar seien. Laut dem Unternehmen dürfte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) jedoch wesentlich unter den durchschnittlichen Markterwartungen von 100 bis 120 Mio. Euro liegen (2021: 361,8 Mio. Euro, +73,5 Prozent gegenüber 2020).

Demnach wirkten sich der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland in begrenztem Umfang bereits auf die Umsätze aus. Der Pressemitteilung zufolge würde es Semperit hart treffen, wenn wegen des Konflikts Rohstoffe ausblieben. Laut dem Unternehmen würden auch Branchenverbände inzwischen vor rohstoffmangelbedingten Produktionseinschränkungen in der Kautschuk-Industrie warnen.

Demnach seien 2022 Lieferverzögerungen und -einschränkungen möglich. Der Vorstand rechnet außerdem mit höheren Kosten für Rohstoffe und Zwischenprodukte sowie für Energie und Transport.

Ein österreichisches Traditionsunternehmen

Das österreichische Traditionsunternehmen mit Sitz in Wien, das seit 1824 besteht, entwickelt in den Sektoren Industrie und Medizin Produkte aus Kautschuk, die in mehr als 100 Ländern vertrieben werden. Dazu gehören eigenen Angaben nach Hydraulik- und Industrieschläuche, Fördergurte, Rolltreppen-Handläufe, Bauprofile, Seilbahnringe, Produkte für den Eisenbahnoberbau und Untersuchungs- und Operationshandschuhe.

Zum Konzern gehören weltweit 15 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Australien und Amerika. Weltweit sind für Semperit rund 7.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Aktienkurs mit Berg-und-Tal-Fahrt

An der Börse verzeichnete Semperit in den vergangenen Jahren eine Berg-und-Tal-Fahrt. Nach dem März-2020-Tief bei 6,90 Euro ging es für den Kurs bis zum April 2021 auf ein Mehrjahreshoch bei 40,60 Euro steil nach oben. Daraufhin legte die Aktie den Retour-Gang ein und setzte bis Mitte März 2022 zeitweise auf 24 Euro zurück.

Damit zeigen die Trendpfeile für die Semperit-Aktie vorerst abwärts. Im Fall einer Bodenbildung und anschließenden Kurserholung würde dagegen die bei 29,50 Euro verlaufende 200-Tage-Linie in den Fokus rücken. Ein Ausbruch nach oben wäre ein neues Kaufsignal. Wegen der sehr hohen Volatilität ist die Aktie für Langfrist-Anleger aber eher ungeeignet.

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