Ströer hofft auf die Rückkehr der Pendler

Bildquelle: markteinblicke.de

Der Werbekonzern Ströer (WKN: 749399 / ISIN: DE0007493991) kann sich derzeit nur bedingt über die Rückkehr vieler Berufspendler freuen.

Wegfall der Corona-Regeln

Deutschland macht sich bereit, weitgehend zur Normalität zurückzukehren. Die meisten Corona-Regeln fallen weg. Ein Einkaufen ohne Maske können sich Viele schon gar nicht mehr vorstellen. In Zukunft soll auch dies wieder möglich sein.

Zudem ist auch die Homeoffice-Pflicht Geschichte. Dies bedeutet, dass die Angestellten in ihre Büros zurückkehren werden und an den Bahnhöfen oder Bus- und Straßenbahnhaltestellen immer mehr Pendler zu sehen sein dürften. Gute Nachrichten für Ströer.

Als Vermarkter von Online- und Außenwerbung stellt das MDAX-Unternehmen seine Werbeflächen häufig an Verkehrsknotenpunkten wie Bahnhöfen, Straßen, Einkaufszentren sowie U- und S-Bahnsteigen in deutschen Großstädten bereit.

Noch ist das Pendler-Niveau in Deutschland noch nicht auf Vot-Corona-Niveau. Quelle: Pixabay

 

Was machen die Werbebudgets?

Die Rückkehr in die Büros bedeutet, dass diese Flächen nun wieder häufiger gesehen werden. Aufgrund der erhöhten Aufmerksamkeit für ihre Anzeigen dürften die Werbekunden den Geldbeutel wieder etwas lockerer machen. Zumal sich die Wirtschaft aufgrund der Wiedereröffnung erholen sollte.

Der Russland-Ukraine-Krieg hat in dieser Hinsicht aber für unkalkulierbare Risiken gesorgt, sodass möglicherweise doch noch etwas länger an den Werbebudgets gespart werden könnte. Beispielsweise haben die Wirtschaftsweisen ihre Prognose für das diesjährige Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,6 Prozent im November auf nun 1,8 Prozent gesenkt.

 

Erholung macht Fortschritte

Angesichts solcher Aussichten stellt sich im Fall von Ströer wiederum die Frage, wie die Erholung nach der Corona-bedingten Delle weitergeht. 2021 machte diese ordentliche Fortschritte.

Der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich um 12,8 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro, während das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 13,4 Prozent auf 513 Mio. Euro zulegte.

Die EBITDA-Marge betrug damit 31,5 Prozent, nach 31,4 Prozent im Vorjahr. Der bereinigte Nettogewinn wurde zudem von 126 Mio. Euro im Vorjahr auf gut 170 Mio. Euro verbessert. Auch deshalb soll die Dividende um 25 Cent auf 2,25 Euro je Aktie steigen.

Digitale Screens

Im Fall von Ströer ist jedoch nicht nur der Blick auf die Konjunktur interessant. Vielmehr zählt der Wandel in der Werbeindustrie. Diese wird immer digitaler und Ströer damit auch. Die Corona-Krise hat diesen Prozess sogar zusätzlich angeschoben. Entsprechend muss auch kräftig investiert werden.

Beispielsweise will der Konzern die Anzahl der Screens in den kommenden 15 Monaten um weitere 1.000 Digital-Screens im Straßenumfeld verdoppeln. Aktuell vermarktet Ströer in Summe rund 6.000 digitale Premium Screens indoor und outdoor an hochfrequentierten Verkehrsknotenpunkten in 170 deutschen Großstädten.

FAZIT

Die Ströer-Aktie konnte zuletzt nicht von der Aussicht auf einen Wegfall vieler Corona-Regeln sowie der Wiedereröffnung der Wirtschaft profitieren. Zu groß sind noch die Unsicherheiten über den allgemeinen Wandel in der Branche und wie der MDAX-Konzern aus diesem herauskommen sollte. Gleichzeitig sind unter anderem mit dem Russland-Ukraine-Krieg einige kurzfristige Belastungsfaktoren hinzugekommen.

Anleger, die jedoch mit einer neuen Aufholbewegung bei der Ströer-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC8DEG / ISIN: DE000MC8DEG7) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA8USZ / ISIN: DE000MA8USZ3).

Bildquelle: markteinblicke.de, Pixabay