Deutsche Bank und Commerzbank: Die aktuelle Lage

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Für Aktionäre der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) und der Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) gab es am Dienstag schlechte Neuigkeiten. Wie bekannt wurde, trennt sich nach dem Hedge-Fonds Cerberus nun ein weiterer US-Großinvestor von seinen Aktienpaketen an den beiden größten deutschen Privatbanken.

US-Investor stößt Aktienpakete ab

Laut der Agentur Bloomberg, die Einblick in die entsprechenden Angebotsdokumente hatte, platzierte der namentlich nicht bekannte Investor in der Nacht zum Dienstag über die Investmentbank Morgan Stanley rund 116 Millionen Aktien der Deutschen Bank zu je 10,98 Euro und 72,5 Millionen Anteilsscheine der Commerzbank zu je 6,55 Euro bei institutionellen Anlegern.

Die beiden Aktienpakete machten dabei jeweils über fünf Prozent an der jeweiligen Gesamtaktienzahl aus und beliefen sich in Summer auf 1,75 Mrd. Euro. Morgan Stanley gab den Namen des Großinvestors zwar nicht bekannt, gemutmaßt wird aber, dass es sich um den Vermögensverwalter Capital Group Companies handelt, der den 165 Mrd. US-Dollar schweren EuroPacific Growth Fund managt.

An der Strategie soll sich nichts ändern

Capital Group hat sich bislang nicht zu der Aktien-Platzierung geäußert. Offizielle Mitteilungen sind aber in den nächsten Tagen zu erwarten. Wie die Deutsche Bank und die Commerzbank inhaltlich gleichlautend erklärten, soll der Ausstieg des Investors nichts an ihrer jeweiligen Strategie ändern.

Wie Sprecher der beiden Banken sagten, haben sich das Geschäftsmodell und das Risiko-Management der Geldhäuser in herausfordernden Zeiten bewährt, was sich auch am erfolgreichen Start in das neue Jahr 2022 zeigt.

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Erst Anfang 2022 stieß der Hedgefonds Cerberus große Teile seiner Aktienpakete an den beiden deutschen Banken ab. Laut Insidern hatte Cerberus auf eine Bankenfusion gesetzt, zu der es ebenso wenig kam wie zu einer Fusion mit einem ausländischen Kreditinstitut.

Aktien im Korrektur-Modus

Die Nachricht über die Aktienplatzierungen des noch unbekannten Investors schickten die Aktien der beiden Banken auf Talfahrt. Für die Commerzbank-Aktie ging es am Dienstag um zeitweise über sieben Prozent nach unten, während die Aktien der Deutschen Bank zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent nachgaben.

Die Aufwärtstrends bleiben intakt

Trotz der Rückschläge bleiben die übergeordneten Aufwärtstrends vorerst weiter intakt. Seit dem Mai-2020-Tief bei 2,68 Euro legte die Commerzbank-Aktie trotz der aktuellen Korrektur um rund 140 Prozent zu (aktuell: 6,44 Euro).

Bei der Aktie der Deutschen Bank steht seit dem März-2020-Tief bei 4,44 Euro ein kräftiges Plus von 145 Prozent zu Buche. Charttechnisch betrachtet zeigen die Kurspfeile bei beiden Banken weiterhin nach oben.

Zinswende spielt den Banken in die Karten

Auch fundamental gesehen gibt es gute Gründe für weiter steigende Kurse. Zuletzt signalisierte die US-Notenbank Fed, wegen der hohen Inflation die Leitzinsen im laufenden Jahr noch schneller und stärker anzuheben, als bisher erwartet worden war. Steigende Leitzinsen dürften auch zu höheren Zinsen für Staatsanleihen sorgen. Vor allem im Anleihen- und Kreditgeschäft profitieren die Banken dann von den steigenden Marktzinsen.

Anleger, die auf eine Fortsetzung des seit Anfang 2020 laufenden Aufwärtstrends bei der Deutschen-Bank-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA26AY / ISIN: DE000MA26AY5) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Wer dagegen bei der Commerzbank-Aktie mit steigenden Kursen rechnet, kann ebenfalls auf passende Long-Produkte (WKN: MA3JAV / ISIN: DE000MA3JAV4) zurückgreifen.

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