K+S: Für ein reines Anlegergewissen?

Bildquelle: Pressefoto K+S AG

Der Russland-Ukraine-Krieg hat an den Weltmärkten viele Entwicklungen verstärkt oder in Gang gesetzt. Die Auswirkungen sind ganz besonders an den Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelmärkten zu spüren. Für Anleger gilt es nun, die richtige Strategie zu finden und einige Gewissensfragen zu klären. 

Der Weizenpreis verzeichnete im Jahr 2021 einen Anstieg um etwas mehr als 21 Prozent. Dafür hatten unter anderem höhere Energie- und Düngemittelpreise gesorgt. Schon dieser Anstieg ließ die Sorgen vor häufigeren und schwereren Hungersnöten in einigen Teilen der Welt höher werden. Der Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges hat diese Ängste nun deutlich verschärft.

Lebensmittelpreise erreichen neue Rekordwerte

Seit Anfang 2022 stieg der Weizenpreis bereits um rund 38 Prozent. Zeitweise waren die Notierungen sogar um knapp 44 Prozent auf 456 US-Dollar pro Tonne angestiegen. Dies sorgte für deutlich höhere Preise bei den Lebensmitteln insgesamt, was einen einen neuen Rekordwert im März bedeutete. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) veröffentlicht seit 1990 den „FAO Food Price Index“. Dieser bildet die Preisentwicklung eines Korbes von wichtigen Lebensmitteln ab. Im März lag er im Schnitt bei 159,3 Punkten und damit so hoch wie noch nie. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Zuwachs um 12,6 Prozent beobachtet.

Der Getreidepreisindex legte sogar um 17,1 Prozent zu. Darin drückten sich Preissteigerungen bei Weizen und anderen Getreidesorten aus. Insbesondere der Anstieg der Weizenpreise ist auf den Russland-Ukraine-Krieg zurückzuführen. Wie wichtig diese beiden Länder für den weltweiten Weizenmarkt sind, zeigen ihre Exportstatistiken. Russland exportierte im Jahr 2020 laut UN Comtrade Weizen im Wert von etwa 7,9 Mrd. US-Dollar und war damit als wichtigster Weizenexporteur für knapp 18 Prozent des Weltmarktes verantwortlich. Dahinter folgten die USA, Kanada, Frankreich und auf Platz fünf bereits die Ukraine. Das Land exportierte Weizen im Wert von knapp 3,6 Mrd. US-Dollar und damit etwa 8 Prozent am Gesamtmarkt.

Drohende Hungersnöte

Angesichts der westlichen Sanktionen gegen Russland sowie der befürchteten kriegsbedingten Ernteausfälle in der Ukraine ist davon auszugehen, dass der Preisdruck weiter zunimmt. Zumal zuletzt die Sorgen vor schlechten Ernten in den USA als Belastungsfaktor hinzugekommen sind. Besonders prekär wird die Situation, wenn man bedenkt, dass viele ärmere Länder viel Weizen importieren müssen. Zu den größten Importeuren gehören Ägypten, Indonesien, Nigeria, Algerien oder der Sudan. In Zusammenhang mit den steigenden Energie- und Düngemittelpreisen könnte sich die Situation weiter verschlimmern.

So warnt FAO-Generaldirektor Qu Dongyu davor, dass die Kaufkraft der ärmsten Menschen und Länder auf diese Weise zusätzlich sinken könnte. Außerdem könnten die hohen Düngemittelpreise dazu beitragen, dass in Zukunft weniger Dünger eingesetzt wird, was den Ertrag bei den kommenden Ernten senken und damit die Preise zusätzlich in die Höhe treiben würde. Angesichts solcher Aussichten stellt sich einmal mehr die Frage, warum an den Finanzmärkten überhaupt rund um die Preise für Weizen, andere Getreidesorten und Nahrungsmittel spekuliert werden darf.

K+S-Aktie mit beeindruckendem Comeback

Jeder Anleger muss für sich selbst entscheiden, ob er sich an diesen Spekulationen beteiligen möchte. Es existieren jedoch viele andere Möglichkeiten, von steigenden Nahrungs- und Düngemittelpreisen zu profitieren. Dies geht zum Beispiel mithilfe von Aktien des Kali- und Salz-Spezialisten K+S. Seit Anfang 2022 gehört die K+S-Aktie (WKN: KSAG88 / ISIN: DE000KSAG888) zu den absoluten Top-Performern im MDAX. Das 2022er-Kursplus liegt bei rund 130 Prozent. Lediglich der Rüstungswert Rheinmetall konnte in diesem Jahr in der zweiten deutschen Börsenliga eine bessere Performance an den Tag legen.

Wie sehr K+S von den gestiegenen Düngemittelpreisen profitiert, zeigte sich an der jüngsten Prognoseanhebung. Das Unternehmen sieht das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im laufenden Geschäftsjahr bei 2,3 bis 2,6 Mrd. Euro. Zuvor wurde lediglich ein Wert zwischen 1,6 und 1,9 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. 2021 lag das entsprechende Ergebnis noch bei 969 Mio. Euro. Dabei muss auch K+S mit Kostensteigerungen, insbesondere für Energie, Logistik und Material, fertig werden.

Die K+S-Aktie befindet sich allerdings nicht erst seit kurzem auf Aufstiegskurs. Die Notierungen wurden bereits durch die Turbulenzen rund um die Wahlen in Belarus sowie die erzwungene Landung eines Ryanair-Flugzeugs in Minsk beflügelt. Belarus ist einer der weltweit bedeutendsten Exporteure von Kali-Produkten. Westliche Sanktionen könnten der Konkurrenz wie K+S zugutekommen. Im Zuge des Russland-Ukraine-Krieges ist dieses Thema nun noch akuter. Schließlich wurde nicht nur Russland mit Sanktionen belegt. Diese treffen auch Belarus sowie Machthaber Alexander Lukaschenko und sein Umfeld.

FAZIT

Neben der direkten Spekulation auf Nahrungs- und Lebensmittelpreise können sich Anleger auch Aktien von Düngemittelherstellern wie K+S ins Depot holen. Auf diese Weise kann man zusätzlich langfristige Trends wie die wachsende Weltbevölkerung und den zunehmenden Bedarf an Lebensmitteln als Investmentthema abdecken.

Long Mini Future auf K+S
WKN VX97V5
ISIN DE000VX97V54
Emissionstag 14. April 2022
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Vontobel

 

Long Mini Future auf Wheat Soft Red Future
WKN VX67LA
ISIN DE000VX67LA9
Emissionstag 14. Februar 2021
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Vontobel

 

Bildquelle: Pressefoto K+S AG