Atoss Software: Starke Zahlen, oder doch nicht?

(Bildquelle: Pressefoto Atoss Software AG)

Die Corona-Krise hat gezeigt, welche große Bedeutung die Personalplanung gerade in unsicheren Zeiten hat. Denn viele Unternehmen waren zeitweise dazu gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen, während die verbliebenen Kräfte möglichst flexibel und effizient eingesetzt werden mussten.

Der Trend hin zum Home Office dürfte durch die Corona-Pandemie einen dauerhaften Schub verpasst bekommen haben, was bei vielen Firmen höhere Anforderungen an die Digitalisierung stellt als je zuvor. Wie gut, dass es Unternehmen gibt, die sich gerade auf die Bewältigung dieser neuen Herausforderungen spezialisiert haben.

Atoss Software optimiert den Personaleinsatz

Eines dieser Unternehmen ist Atoss Software (WKN: 510440 / ISIN: DE0005104400). Das IT-Unternehmen bietet Personalmanagement-Programme an, mit denen unter anderem der Personaleinsatz optimiert und so gleichzeitig auch Kosten eingespart werden können.

16. Umsatz- und Ergebnisrekord im Jahr 2021

Wie gefragt diese Personal-Dienstleistungen sind, zeigte sich in den Geschäftszahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr. 2021 war das 16. Jahr in Folge, in dem neue Rekordwerte beim Umsatz und beim Ergebnis erzielt worden sind.

Auch der Jahresauftakt 2022 verlief für Atoss Software ganz nach Maß. So wurde der Umsatz im ersten Quartal auf Jahressicht um 13 Prozent auf 26,0 Mio. Euro gesteigert. Wie das Unternehmen erklärte, wurde die Transformation zum Cloud-Software-Anbieter mit großen Schritten fortgesetzt. Demnach ist die Nachfrage nach Software-Lösungen der Münchener wegen der bestehenden Defizite bei der Digitalisierung von Unternehmen und dem steigenden Fachkräftemangel weiter ungebrochen.

Starkes Cloud- und Subskriptions-Geschäft

Besonders erfreulich entwickelte sich der Bereich Cloud und Subskriptionen (Abo-Angebote). Hier legte der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 77 Prozent auf 7,3 Mio. Euro zu. Die wiederkehrenden Umsätze verbesserten sich im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 15,0 Mio. Euro. Wie Atoss erklärte, erhöhte sich der Anteil der wiederkehrenden Erlöse, und damit das zentrale Schlüsselelement des künftigen Wachstums, im Verhältnis zum Gesamtumsatz auf 58 Prozent (Vorjahr: 48 Prozent).

Ergebnis belastet

Schwächer fiel dagegen die Ergebnisseite aus. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich um zwei Prozent auf 6,0 Mio. Euro, womit die entsprechende Marge von 27 auf 23 Prozent sank. Beim Nettogewinn wurde ein Minus von 14 Prozent verzeichnet (3,5 Mio. Euro). Grund für die Ergebnisbelastung waren höhere Investitionen in den Vertrieb und die Entwicklung.

Prognose bestätigt

Wegen der anhaltend starken Geschäftsentwicklung bestätigte der Vorstand seine zu Jahresbeginn angehobene Prognose für das Gesamtjahr 2022. Dementsprechend wird ein Umsatzwachstum auf 110 Mio. Euro und eine EBIT-Marge von 25 Prozent angepeilt. Atoss erklärte, dass die zunehmende Cloud-Fokussierung zusammen mit der verstärkten internationalen Ausrichtung dem Unternehmen vor allem langfristig zusätzliche nachhaltige Wachstumsperspektiven sichern wird.

Die Aktie von Atoss Software, die im Nebenwerteindex SDAX notiert ist, markierte zuletzt im Dezember 2021 ein neues Rekordhoch bei 226 Euro. Doch der Crash bei den Tech-Aktien traf die Papiere ebenfalls mit voller Wucht. Der Kurs brach bis zum Februar 2022 auf rund 150 Euro ein und ging dann in einen volatilen Seitwärtslauf über.

Tech-Werte unter kritischer Beobachtung

Am Dienstag dieser Woche geriet die Aktie nochmals unter kräftigen Verkaufsdruck und setzte um sieben Prozent auf 151,80 Euro zurück (aktuell: 153 Euro). Grund für den neuen Rückschlag war offenbar der Ergebniseinbruch im ersten Quartal. Aktien aus dem Tech-Bereich stehen derzeit generell unter besonders kritischer Beobachtung, sodass selbst kleinere Schwachpunkte in den Geschäftszahlen in Form von Aktien-Verkäufen bestraft werden.

Durch den jüngsten Rücksetzer ist die charttechnische Lage bei Atoss angespannt. Sollte das Februar-Tief bei 151 Euro unterschritten werden, würde das ein Verkaufssignal bedeuten. Im Falle einer dauerhaften Kurserholung dagegen würde die 200-Tage-Linie (184 Euro) in den Fokus rücken.

Kursgewinn: +30 Prozent pro Jahr

Trotz der derzeitigen Konsolidierung konnte die langfristige Kursentwicklung bei Atoss Software aber überzeugen. Auf Zehnjahressicht legte der Kurs im Schnitt um rund 30 Prozent pro Jahr zu. Dementsprechend dürfte es sich lohnen, den Titel weiter im Auge zu behalten.

Anleger, die von einer baldigen Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei Atoss Software überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA33RF / ISIN: DE000MA33RF4) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Atoss Software AG