Die Inflation belastet zunehmend

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Die Inflationsdaten für Mai haben abermals die Furcht und Sorge vieler Deutscher mit Fakten untermauert. Laut Statistischem Bundesamt lag die Teuerung im Mai bei +7,9 Prozent und damit noch einmal über den bisherigen Jahreshöchstwerten. In der Eurozone stieg die Inflationsrate sogar auf 8,1 Prozent. Die Folge: Immer mehr Menschen spüren die Inflation direkt in ihrem Geldbeutel.

Harte Fakten von Destatis

Die Inflationsrate im Mai ist auf den höchsten Stand seit Winter 1973/1974 gestiegen, als infolge der ersten Ölkrise die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren. Noch im April hatte die Teuerung in Deutschland und in der Eurozone bei +7,4 Prozent gelegen.

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussen die ohnehin bereits hohe Inflationsrate zusätzlich. Im Januar hatte Inflationsrate noch bei +4,9 Prozent (Deutschland) bzw. +5,1 Prozent (Eurozone) gelegen.

Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Energiepreise im Mai 2022 um 38,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen mit +11,1 Prozent überdurchschnittlich. Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus. Hinzu kommen die preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie.

Die Sorgen und Ängste der Deutschen

Die Menschen in Deutschland spüren die Folgen der Teuerung zum Teil erheblich. Laut einer Schufa-Umfrage sind 38 Prozent der Verbraucher im Land in Sorge, ob sie ihren Lebensunterhalt noch bestreiten können. Dies ist ein Anstieg von zehn Prozentpunkten innerhalb weniger Monate: Im Januar 2022 gaben dies 28 Prozent der Befragten an.

Auch der Anteil der Personen, die mit großer Wahrscheinlichkeit einen Kredit aufnehmen müssen, um ihren Lebensstandard halten zu können, ist gestiegen – von zehn auf 14 Prozent.

Nur 41 Prozent der Menschen glauben, dass dieses Jahr besser wird als das vergangene.

Ungewisser Blick in die Zukunft

Befragt nach ihren persönlichen Zukunftsaussichten, verleihen viele Menschen ihrer Skepsis Ausdruck. Nur 41 Prozent der Menschen glauben, dass dieses Jahr besser wird als das vergangene. Zu Beginn des Jahres hofften noch 57 Prozent der Befragten auf bessere Zeiten. Insgesamt ist die Stimmung gedrückt: 62 Prozent der Befragten schauen im Mai 2022 eher sorgenvoll oder sogar mit Angst in die Zukunft – 8 Prozentpunkte mehr als noch im Januar dieses Jahres.

Die schlechte Stimmung erreicht offenbar jetzt auch die höheren Einkommensgruppen: 53 Prozent der Befragten mit einem Haushaltseinkommen von über 4.000 Euro äußern Angst vor der Zukunft – eine Steigerung von 15 Prozentpunkten gegenüber dem Januar! In Haushalten mit einem Einkommen von unter 2.000 Euro lag deren Anteil mit 72 Prozent zwar höher, hatte aber bereits Anfang des Jahres bei 64 Prozent gelegen.

Unser Fazit

Die Inflation in Kombination mit den negativen Aussichten der heimischen Verbraucher gibt einem zu denken, denn der Konsum wird zwangsläufig darunter leiden – womit wir auch Auswirkungen an der Börse sehen werden. Zwar gibt es einen gewissen Teil in der Bevölkerung, der noch entspannt ist, aber auch dort werden die Preissteigerungen zunehmend ankommen. Für das restliche Jahr 2022 sollten Anleger also durchaus mit unruhigen Zeiten rechnen – vor allem in den ohnehin schwachen Sommermonaten.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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