Helma: Die richtige Entscheidung

Foto: HELMA Eigenheimbau AG

Auch die Aktie der Helma Eigenheimbau AG (WKN: A0EQ57 / ISIN: DE000A0EQ578) musste zuletzt ordentlich Federn lassen. Allerdings sieht ein Analyst den Nebenwert zu Unrecht abgestraft.

Gegenwind für die Bau- und Immobilienwirtschaft

Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB sowie steigende Immobilienpreise hatten dem Bau- und Immobiliensektor in den vergangenen Jahren gehörig Auftrieb verliehen. Zuletzt musste dieser Bereich jedoch mit schlechten Nachrichten leben.

Im Kampf gegen die Inflation will nun auch die EZB mit Leitzinserhöhungen und einer Normalisierung der Geldpolitik nachziehen. Zudem sorgen unter anderem Lieferkettenprobleme dafür, dass die Materialbeschaffung in der Bauindustrie schwieriger und deutlich teuerer geworden ist.

In Verbindung mit den allgemeinen Börsenturbulenzen im Zuge der aktuellen Zins-, Inflations- und Rezessionsängste hat die Helma-Aktie im bisherigen Jahresverlauf rund 37 Prozent an Wert eingebüßt. Die Analysten bei Montega sehen jedoch die Einstiegsgelegenheit bei einer “fundamental unterbewerteten Aktie”.

Historischer Strategieschwenk

Während die Helma-Aktie im Sog schlechter Nachrichten für die Bau- und Immobilienwirtschaft in den vergangenen Wochen deutlich gesunken sei, sehen die Montega-Analysten Helma jedoch aufgrund der aus ihrer Sicht nach wie vor soliden Geschäftsentwicklung sowie der fundamentalen Stärken des Unternehmens zu Unrecht in Sippenhaft genommen.

Dabei würde der Baudienstleister, der sich auf die Entwicklung, Planung, den Verkauf sowie die Bauregie von individuell geplanten Einfamilienhäusern spezialisiert hat, gerade jetzt von einer 2017 angepassten Vertriebsstrategie profitieren. Dank dieser würden Projekte im Bauträgergeschäft nicht mehr unmittelbar nach Erhalt einer Baugenehmigung in den Verkauf gehen, sondern erst mit Vorlage verbindlicher Zusagen von Generalunternehmern bzw. einzelnen Gewerken bezüglich der Preise und Fristen.

Laut Einschätzung der Montega-Analysten würde es dieser historische Strategieschwenk Helma im aktuell von Materialengpässen und steigenden Beschaffungspreisen geprägten Marktumfeld umso mehr ermöglichen, den Kunden weiterhin ein hohes Qualitätsniveau sowie eine verlässliche Liefertreue zu bieten.

Strukturelle Treiber

Damit nicht genug: Von Analystenseite wird auch auf an den Baupreisindex gekoppelte Preisanpassungsklauseln verwiesen, während die Immobiliennachfrage angesichts der weiterhin steigenden Häuser- und Grundstückspreise kurzfristig ungebrochen erscheinen würde. Außerdem sieht man auf Analystenseite mittelfristig starke strukturelle Preistreiber.

Hierzu werden u.a. die niedrige Wohneigentumsquote, der ungedeckte Wohnungsneubaubedarf sowie der hohe Stellenwert von selbstgenutztem Wohneigentum als Altersvorsorge und Inflationsschutz gezählt. Kein Wunder also, dass die Einschätzung im Fall der Helma-Aktie “Kaufen” lautet und das Kursziel bei 86,00 Euro liegt.

Rekordjagd geht weiter

Auch bei Helma selbst blickt man trotz einiger Marktunsicherheiten optimistisch in die Zukunft. Die Rekordjagd soll bei den Ergebnissen fortgesetzt werden. 2021 kletterten die Umsätze um 21 Prozent auf 331,5 Mio. Euro, während mit 27,3 Mio. Euro (Vorjahr: 22,5 Mio. Euro) ein Rekordgewinn vor Steuern (EBT) verbucht wurde. Der Gewinn je Aktie erreichte einen neuen Höchstwert von 4,69 Euro, was einem Plus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

2022 sollen die Erlöse zwischen 360 und 380 Mio. Euro liegen, während das Konzern-EBT einen Wert zwischen 30 und 33 Mio. Euro erreichen soll. Dies wären erneut neue Höchstwerte. Mittelfristig bleiben die Ziele ebenfalls ambitioniert. Spätestens im Geschäftsjahr 2024 soll die Umsatzmarke von 400 Mio. Euro deutlich geknackt werden. Zudem wird eine EBT-Marge von über 10 Prozent angepeilt, was einem Vorsteuerergebnis von deutlich über 40 Mio. Euro entsprechen würde.

Foto: HELMA Eigenheimbau AG