Der geheime Energiewende-Profiteur

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Der Ukraine-Krieg hat der Politik klar gemacht, dass die Energiewende noch schneller vorangetrieben werden muss als ursprünglich geplant, um die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas zu verringern und damit die Energie-Versorgungssicherheit in Deutschland dauerhaft zu gewährleisten. Von großer Bedeutung ist dabei der Ausbau der Windkraft, bei der jüngst eine wichtige Weichenstellung vollzogen wurde.

Das Bundeskabinett hatte Mitte Juni einen Gesetzentwurf gebilligt, mit dem der Ausbau der Windkraft an Land deutlich beschleunigt werden soll. Laut Wirtschaftsminister Habeck wird das zwar für viele Menschen eine Zumutung bedeuten, es sei jedoch notwendig.

Deutlich mehr Fläche für die Windkraft

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Bundesländer künftig wesentlich mehr Flächen für die Windkraft bereitstellen müssen. Konkret sollen in Deutschland im Jahr 2026 insgesamt 1,4 Prozent der Bundesfläche für die Windkraft ausgewiesen werden. Im Jahr 2032 soll dann das Zwei-Prozent-Ziel erreicht werden. Das wäre mehr als doppelt so viel wie bisher.

Das neue Gesetz dürfte aber nur eines von vielen sein, denn auch in anderen Ländern ist die Energiewende zuletzt immer stärker in den Fokus gerückt. In den Vereinigten Staaten will beispielsweise Präsident Joe Biden ebenfalls die heimische Produktion grüner Energie in Schwung bringen, wobei hier insbesondere der Ausbau der Solarenergie im Blickpunkt steht.

Der Energiewende-Profiteur Energiekontor

Von den verstärkten Energiewende-Bestrebungen dürften dementsprechend Unternehmen aus dieser Branche in den kommenden Jahren stark profitieren. Dazu gehört beispielsweise auch Energiekontor (WKN: 531350 / ISIN: DE0005313506). Das in Bremen ansässige Unternehmen entwickelt, baut und betreibt Wind- und Solarparks.

Per Ende 2021 hat Energiekontor bislang in Deutschland, Großbritannien, Portugal und Griechenland 130 Windparks und zwölf Solarparks mit einer Gesamtleistung von über einem Gigawatt errichtet. Davon befinden sich 36 Windparks und ein Solarpark mit zusammen rund 330 Megawatt Gesamtleistung im Eigentum des Unternehmens.

Von den verstärkten Energiewende-Bestrebungen dürften dementsprechend Unternehmen aus dieser Branche in den kommenden Jahren stark profitieren. Bildquelle: Pressefoto ENCAVIS

„Das Jahresergebnis 2021 ist das beste unserer Firmengeschichte. Das uns dies unter den anhaltenden Beeinträchtigungen der Corona-Pandemie gelungen ist, zeigt die hohe Resilienz unseres Geschäftsmodells und die sehr gute strategische Aufstellung von Energiekontor.“ (Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender)

Energiekontor gehört damit zwar nach wie vor zu den eher kleineren Playern der Branche, doch das starke Wachstum macht den Nebenwert besonders aussichtsreich:

Im vergangenen Jahr 2021 wurde die Gesamtleistung im Jahresvergleich um 61 Prozent auf 266,3 Mio. Euro gesteigert. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 36,2 Mio. Euro zu Buche, nach einem Gewinn von 20,4 Mio. Euro im Jahr 2020. Eigenen Angaben nach wurde damit 2021 das beste Ergebnis in der über 30-jährigen Firmengeschichte erzielt.

Wachstumskurs dürfte fortgesetzt werden

Auch der weitere Ausblick fällt sehr positiv aus. Energiekontor erklärte, dass der Vorstand optimistisch ist, im laufenden Geschäftsjahr 2022 den bisherigen Wachstumskurs zu festigen und fortsetzen zu können.

Eine konkrete Prognose gibt es bisher zwar noch nicht, aber Einschätzungen von Seiten der Analysten. Demnach dürfte die Konzern-Gesamtleistung von 266 Mio. Euro im Jahr 2021 auf 271 Mio. Euro im Jahr 2022 ansteigen. Für 2023 und 2024 werden weitere Zuwächse auf 375 und 414 Mio. Euro erwartet.

An der Börse verzeichnete Energiekontor in den vergangenen Jahren einen steilen Aufwärtstrend. Nach dem März-2020-Tief bei 14 Euro legte der Kurs bis zum April 2022 auf 102 Euro zu, was ein neues Rekordhoch bedeutete. Im Anschluss wechselte die Aktie in einen volatilen Seitwärtslauf.

Hier liegt das nächste Kursziel

Mit Kursen von aktuell zeitweise 77 Euro konnte die 200-Tage-Linie (75 Euro) aber bislang verteidigt werden. Damit bestehen gute Chancen für die nächste Aufhol-Rallye. In diesem Fall stellt sich das nächste Kursziel auf das jüngste April-Allzeithoch bei 102 Euro.

Wer gleich auf zehn Aktien setzen möchte, die im Bereich der erneuerbaren Energien engagiert sind, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0ABG / ISIN: DE000DA0ABG9) auf den Energiewende Index anschauen. Neben Energiekontor sind in diesem Barometer beispielsweise auch noch Encavis, Air Liquide und Verbio vertreten.

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