COVID-19 hat den Aktien von Casino-Betreibern einen schweren Schlag versetzt. Die Folgen sind insbesondere in der chinesischen Glücksspielmetropole Macau noch immer zu spüren. Allerdings kommen der Branche einige wichtige Trends zugute, die in den kommenden Jahren für eine Erholung sorgen sollten.
Basierend auf dem Roman „Leaving Las Vegas“ von John O’Brien aus dem Jahr 1990 erschien im Jahr 1995 auch das gleichnamige US-Filmdrama. Regie führte Mike Figgis, Hauptdarsteller Nicolas Cage bekam für seine Leistung sogar einen Oscar verliehen. In gewisser Weise ist der Filmtitel in den vergangenen Jahren Programm gewesen, wenn es um die Entwicklungen in der Casino-Branche geht. Die Wüstenstadt Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada gilt seit jeher als Glücksspielhauptstadt der Welt. Doch inzwischen haben die Branchenvertreter andere interessante Orte entdeckt, an denen sie sehr lukrativ Casinos oder Hotels betreiben können. Allen voran Asien, und dort ganz besonders Macau. Doch auch mit der Legalisierung des Online-Glücksspiels tun sich ganz neue Möglichkeiten auf.
Die neuen Glücksspielmetropolen
Stellvertretend für die regionale Verlagerung innerhalb der Casino-Branche steht der Umstand, dass sich ausgerechnet ein Unternehmen, das viele Jahre „Las Vegas“ im Namen getragen hat, nun vollständig aus Las Vegas und den USA zurückzog, um sein Glück ganz in Asien sowie im Bereich der Online-Glücksspiele zu suchen. Anfang März 2021 verkündete Las Vegas Sands Corp., seine Immobilien und Geschäfte in Las Vegas zu verkaufen. Für das berühmte Casino The Venetian und das Sands Expo Convention Center wurde ein Preis von 6,25 Mrd. US-Dollar aufgerufen. Als Käufer traten Beteiligungsfonds der US-Investmentgesellschaften Apollo Global Management und Vici Properties auf.
Vorangegangen war der Tod des Konzerngründers Sheldon Adelson. Von Unternehmensseite hieß es damals, dass der Verkauf von The Venetian, der Immobilie, die dazu beigetragen hat, Sheldon Adelson und sein Unternehmen an die Spitze der Glücksspielbranche zu bringen, zwar bittersüß sein würde, sich dem Unternehmen auf diese Weise jedoch die Möglichkeiten bieten würden, neue Wachstumsaussichten zu verfolgen. Am 23. Februar 2022 folgte die Nachricht, dass der Deal abgeschlossen sei und damit eine Ära zu Ende geht, jedoch für Sands auch ein neuer Abschnitt beginnt. Unternehmenschef Robert Goldstein sagte zu dieser Gelegenheit:
„Wir glauben, dass unsere starke Bilanz und ein branchenführendes Portfolio integrierter Resorts in Macau und Singapur das Unternehmen in eine neue Ära der Chancen und des Wachstums führen werden.“ Wie ernst es das Unternehmen mit seinen Ambitionen in Asien meint, zeigt unter anderem die kürzlich angekündigte Reinvestition von 1 Mrd. US-Dollar in das Marina Bay Sands Resort in Singapur sowie die 2,2-Milliarden-US-Dollar schwere Renovierung von The Londoner in Macau. Las Vegas Sands ist nur ein Beispiel für die Verschiebungen, die sich derzeit am Markt für Casinos und Online-Glücksspiel ergeben.
Tiefe Verflechtungen zwischen USA und China
Welche Verflechtungen zwischen China und Casino-Branchengrößen aus den USA inzwischen entstanden sind, zeigt auch das Beispiel Steve Wynn, ehemaliger Gründer und CEO des Casino- und Hotelbetreibers Wynn Resorts. Das US-Justizministerium hatte den Casino-Mogul verklagt, nachdem sich dieser nicht als „ausländischer Agent“ registrieren wollte. Hintergrund waren seine mutmaßlichen Lobby-Tätigkeiten für die chinesische Regierung, um auf diese Weise seine Geschäfte in China zu unterstützen. 2017 soll er laut Ministerium bei der damaligen Trump-Regierung auf Bitten Pekings dafür geworben haben, einige Exil-Chinesen, die unter anderem Asyl in den USA beantragt hatten, an Peking auszuliefern oder ihnen zumindest ihr Visum zu entziehen.
Wie wichtig das Wohlwollen der chinesischen Regierung für Wynn Resorts damals und heute ist, zeigt der Umstand, dass der an der Nasdaq gelistete Konzern neben Anlagen in Las Vegas und Boston auch Hotels und Casinos in Macau besitzt und betreibt. Beim Wynn Macau handelt es sich um ein Luxushotel und Casino-Resort mit zwei Luxushoteltürmen mit insgesamt 1.010 Zimmern und Suiten. Hinzu kommen ca. 23.411 m2 Casinofläche, 12 gastronomische Einrichtungen, etwa 2.880 m2 Tagungs- und Kongressfläche, rund 5.481 m2 an Einzelhandelsflächen sowie Erholungs- und Freizeiteinrichtungen.
Wynn Palace ist ein Luxusresort, nur 20 Minuten vom Zentrum Macaus und lediglich 63 km von Hongkong entfernt. Es verfügt über 1.706 Zimmer, Suiten und Villen. Als neuestes Mitglied der Wynn Resorts wurde das Wynn Palace speziell als Premiumanlage am Südchinesischen Meer entworfen und soll vor allem anspruchsvolle Geschäfts- und Freizeitreisende beherbergen. Neben 39.391 m2 Casinofläche zählt es 14 gastronomische Einrichtungen. Ein besonderes Highlight ist die Seilbahn mit den sogenannten SkyCabs. Die klimatisierten und sehr komfortabel eingerichteten Gondeln überqueren den acht Hektar großen Performance Lake mit seinen choreografierten Wasserspielen und bringen die Gäste standesgemäß zu den Hotels und Casinos.
Macau: Ideale Lage
Genauso wie Wynn Resorts betätigen sich viele weitere alteingesessene und neue Größen der Casino-Branche in Macau. Die etwa 50 Kilometer westlich von Hongkong gelegene Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China hat seit seiner Öffnung für das Glücksspiel einen rasanten wirtschaftlichen Aufstieg erlebt. 1999 ging das Gebiet an China zurück, nachdem es zuvor eine portugiesische Kolonie war. Dabei kommt Macau seine Nähe zum wirtschaftsstarken Hongkong zugute, da Glücksspiel dort, wie im restlichen China, verboten ist.
Macao liegt im Mündungsdelta des Perlflusses. Allerdings hat sich die Geografie radikal verändert. Das Gebiet der heutigen Sonderverwaltungszone bestand ursprünglich aus drei Inseln. Durch Landaufschüttungen sind die Inseln Taipa und Coloane miteinander und Macao mit dem Festland verbunden worden. Der Macau International Airport auf der Insel Taipa ist ein moderner regionaler Flughafen. Touristen aus Deutschland stehen zwar keine direkten Flüge aus Europa zur Verfügung, besonders einfach gelangt man dorthin jedoch über Hongkong.
Wer am Hongkong International Airport ankommt, kann direkt mit der Fähre nach Macau weiterfahren, ohne erst in Hongkong einreisen zu müssen. Die Passagiere bleiben im Transitbereich und gehen direkt auf die Schnellfähre nach Macau. Die Überfahrt dauert ca. 45 Minuten. Die Tragflügelboote pendeln neunmal am Tag zwischen Hongkong Airport und dem Macau Fährterminal. Wer sich bereits in Hongkong aufhält, kann von dort aus alle 15 Minuten mit der Schnellfähre nach Macau fahren, und eine Vielzahl von Casinos und Hotels besuchen. Zuletzt wurde jedoch deutlich, dass der Erfolg in Macau für die Casino-Betreiber alles andere als ein Selbstläufer ist.
Macau erfindet sich neu
COVID-19 und die rigorosen Kontaktbeschränkungen der chinesischen Regierung zur Eindämmung der Pandemie versetzten der Glücksspielindustrie in der Sonderverwaltungszone Macau einen schweren Schlag. Doch bereits zuvor hatte die Industrie mit Herausforderungen zu kämpfen. Dies zeigt zum Beispiel ein Blick auf die Entwicklung der Glücksspielumsätze. Nach einem Hoch bei rund 303,9 Mrd. Macau-Pataca (MOP) (umgerechnet 36,5 Mrd. US-Dollar) im Jahr 2018 verbuchten die Erlöse mit dem Betrieb von Spieltischen oder Automaten einen leichten Rückgang im Jahr 2019 auf etwa 35,2 Mrd. US-Dollar, bevor im Jahr 2020 der Corona-bedingte Einbruch auf lediglich 7,3 Mrd. US-Dollar folgte. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einer liegt in dem Handelsstreit zwischen China und den USA, den der ehemalige US-Präsident Donald Trump angeheizt hat.
Allerdings gab es auch hausgemachte Probleme, unter anderem mit der Organisation der Glücksspielindustrie in Macau. Diese hatte seit Anfang dieses Jahrtausends einen unglaublichen Boom erlebt, bei dem die Glücksspielmetropole Las Vegas gemessen an den Umsätzen regelrecht zu einem Zwerg degradiert wurde. Zum Vergleich: 2018 lagen die Glücksspielumsätze in Macau mit 36,5 Mrd. US-Dollar drei Mal so hoch wie im gesamten US-Bundesstaat Nevada (11,9 Mrd. US-Dollar) und fast so hoch wie in den gesamten USA, während in Las Vegas lediglich 6,6 Mrd. US-Dollar umgesetzt wurden. Damals lagen die Glücksspielumsätze in den Vereinigten Staaten bei etwa 41,7 Mrd. US-Dollar. Macaus Erfolg schuf jedoch auch viele Probleme.
Junket-Branche im Fokus
Der chinesischen Regierung wurde die zunehmende Abhängigkeit der Region vom Glücksspiel immer mehr ein Dorn im Auge. Reiseveranstalter wurden angehalten nach Freizeit- und Tourismusaktivitäten abseits des Glücksspiels zu suchen. Damit nicht genug. Für den Erfolg Macaus waren in der Vergangenheit weniger die vielen Pauschaltouristen verantwortlich, die ihr harterspartes Geld an den vielen Tischen in den Casinos verzockten. Der Erfolg Macaus sowie ein Großteil der riesigen Umsätze kam aus den vielen VIP-Rooms und von den VIP-Gästen, den sogenannten High-Rollern. Diese können an einem Abend oder sogar in einer einzigen Spielhand gleich mehrere Millionen US-Dollar verzocken.
Rund um diese High-Roller, hauptsächlich reiche Chinesen vom Festland, auf dem Glücksspiel verboten ist, hatte sich eine gesamte Industrie entwickelt. Sogenannte „Junket“ (engl. Vergnügungsreise)-Unternehmen sorgten dafür, dass die Spieler nach Macau kamen. Sie kümmerten sich nicht nur um ihre standesgemäße Anreise. Vielmehr wurde der gesamte Trip organisiert. Den Casino-Betreibern garantieren sie beispielsweise Mindestumsätze in den VIP-Räumen. Zu den Dienstleistungen zählten aber auch Kredite an die Spieler. Der Junket-Branche hing immer ein etwas anrüchiger Ruf nach.
Es wurde spekuliert, dass einige Verbindungen zur organisierten Kriminalität hätten. Gegenwind erfuhren sie dann erstmals mit der Antikorruptionskampagne von Präsident Xi Jinping. Diese startete Ende 2012. Zudem wurde das Glücksspiel speziell ins Visier genommen, während die Kreditvergabe im Zuge des Kampfes gegen den grauen Kapitalmarkt zunehmend unter Druck geriet. In den vergangenen Jahren brach die Casino-Branche in Macau immer mehr mit den Junkets. Es ging so weit, dass Alvin Chau, ehemals Chef des größten Junket-Unternehmens, Suncity, im November 2021 verhaftet wurde und Suncity sämtliche VIP-Räume schließen musste.
Macau: Ende einer Ära
Die Staatsanwaltschaft von Macau warf Chau illegales Glücksspiel, die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Betrug und Geldwäsche vor. Casino-Betreiber wenden sich seitdem immer mehr von den Junkets ab. Gleichzeitig verfolgt die chinesische Regierung inzwischen diejenigen strafrechtlich, die Chinesen Auslandsreisen zum Zwecke des Glücksspiels ermöglichen. Reisen von Festlandchinesen nach Macau wurden noch geduldet, da es sich um chinesisches Hoheitsgebiet handelt, der Bogen war jedoch überspannt, als Junket-Unternehmen verstärkt High-Roller vom chinesischen Festland auch in Drittstaaten lockten. Als Reaktion wurde einer Branche, auf die sich die Glücksspielindustrie von Macau viele Jahre verlassen hatte, die Grundlage entzogen.
Mit dem Ende der Junket-Unternehmen in ihrer früheren Form wandelt sich auch die Glücksspielindustrie Macaus. Diese will sich in Zukunft weniger auf einzelne High-Roller, sondern vielmehr auf den Massenmarkt verlassen. Angesichts der strikten Corona-Regel und der sich ständig ändernden Vorschriften sind Prognosen in Bezug auf die Dauer des Erholungsprozesses der Glücksspielindustrie in Macau schwierig, schon jetzt scheint jedoch festzustehen, dass diese zu einem großen Teil vom Massenmarkt getragen werden soll.
Zu Beginn dieses Jahres hatte man bei Bernstein Research geschätzt, dass die Brutto-Glücksspielumsätze im Massenmarkt 2023 die Erlöse aus 2019, also vor COVID-19, um 15 Prozent übertreffen sollten. Dafür soll der VIP-Markt lediglich 28 Prozent des 2019 beobachteten Niveaus betragen, was den Gesamtmarkt auf etwa 81 Prozent des Niveaus aus dem Jahr 2019 bringen sollte. Für 2024 und 2025 werden am Massenmarkt weitere Zuwächse um jeweils 11 Prozent gesehen, während der VIP-Markt in dieser Zeit weitgehend stagnieren sollte. Solche Prognosen hängen jedoch stark von den jeweiligen Reise- und Quarantänebeschränkungen in Honkong, Macau sowie Macaus Nachbarregion auf dem chinesischen Festland, Guangdong, ab.
Die Zukunft ist digital
Während Casino-Betreiber immer mehr Spieler in der Region Asien-Pazifik im Blick haben, findet gleichzeitig eine weitere Umwälzung in der Branche statt. Online-Glücksspiel wird immer beliebter. So hatte Las Vegas Sands beim Verkauf seiner Aktivitäten in Nevada nicht nur vor, das eingenommene Kapital zur Ausweitung der Geschäfte in Asien auszuweiten. Vielmehr sollte in die Online-Aktivitäten investiert werden. Das Unternehmen hatte den Beginn seiner Initiative für Investments in das digitale Geschäft Mitte Juli 2021 angekündigt. Dabei hatte man vor allem den B2B-Bereich als Betätigungsfeld auserkoren. Als Teil dieser Bemühungen wurde ein Investmentteam für digitale Spiele unter der Leitung von Davis Catlin aufgebaut.
Von einem Wachstumsmarkt profitieren
Beim Fischer Sports Betting & iGaming UCITS ETF – Acc handelt es sich um Europas ersten ETF, der Anlegern Zugang zur schnell wachsenden globalen Sportwetten- und Online-Glücksspielindustrie gewährt. Der börsengehandelte Indexfonds umfasst sowohl große, etablierte Unternehmen als auch kleine bis mittelständische Firmen, die sich auf einen spezifischen Aspekt der Wertschöpfungskette spezialisiert haben und schneller wachsen können als der Branchendurchschnitt.
| Fischer Sports Betting & iGaming UCITS ETF – Acc | |
| WKN | A3CPGJ |
| ISIN | IE00BNTVVW33 |
| Fondsgesellschaft | HANetf Management |
| Auflegungsdatum | 08.05.21 |
| Fondsvermögen (Anteilklasse) | 2,0 Mrd. US-Dollar |
| Fondswährung | US-Dollar |
| Fondskategorie | Aktien |
| Ertragsverwendung | thesaurierend |
| Total Expense Ratio (TER) | 0,69 Prozent |
| Geschäftsjahresende | 31.03. |
| Sitz | London, GB |
| www | hanetf.com |
„Digitales Gaming und andere verwandte Angebote befinden sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, und wir glauben, dass es eine hervorragende Gelegenheit für uns gibt, in die zu entwickelnden Technologien zu investieren“, sagte CEO Robert Goldstein. In diesem Fall konnte der späte Einstieg in den Online-Glücksspielmarkt erst nach dem Tod des Konzerngründers Sheldon Adelson angegangen werden, da dieser strikt gegen digitale Glücksspielaktivitäten war. Anfang 2021 wurde dem Unternehmen sogar ein Interesse an einer Übernahme des Online-Glücksspiel-Anbieters 888 Holdings nachgesagt. Ohnehin hat der Boom des Glücksspiels im Internet und bei Sportwetten einige Deals in der Branche hervorgebracht.
Übernahmewelle in der Online-Glücksspielbranche
Im Herbst 2020 kündigte der US-Konzern Caesars Entertainment die Übernahme des britischen Buchmachers William Hill für 2,9 Mrd. Britische Pfund (GBP) (ca. 3,3 Mrd. Euro) an. Im Herbst 2021 wurde wiederum bekannt, dass die William Hill-Aktivitäten außerhalb der USA an 888 Holdings veräußert werden sollen. Der Kaufpreis lag bei rund 2 Mrd. GBP. Am Markt für Fusionen und Übernahmen zeigte sich in den vergangenen Jahren Flutter Entertainment besonders fleißig. Das aus Paddy Power und Betfair hervorgegangene irische Unternehmen verleibte sich nach der kanadischen Stars Group auch FanDuel, ein US-Unternehmen, das unter anderem auf Fantasy Sports spezialisiert ist, ein.
Dies waren nicht die einzigen und dürften nicht die letzten milliardenschweren Deals in der Branche gewesen sein. Die Aussichten scheinen gewaltig zu sein. In vielen Teilen der Welt werden Online-Glücksspiel und Sportwetten legalisiert. Als ein wichtiger Wendepunkt gilt dabei die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in den USA, den Bundesstaaten zu erlauben, in Eigenregie über die Zulassung von Online-Glücksspiel und Sportwetten zu entscheiden. Seitdem haben immer mehr Bundesstaaten Sportwetten zugelassen, während dank der Verbreitung mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets und dem mobilen Internet die Grenzen zum Online-Glücksspiel verschwammen. Ende 2021 waren Sportwetten in 30 Staaten plus dem District of Columbia erlaubt. Ein Jahr zuvor waren es noch 19.
Zocker werden immer mobiler
2021 wurde in den USA ein Umsatz mit Sportwetten in Höhe von 4,33 Mrd. US-Dollar generiert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies einen Anstieg um 179,7 Prozent. Der US-Markt für Online-Glücksspiel konnte da bereits mithalten. Das Geschäft mit Online-Casinos oder digitalen Pokerplattformen generierte 2021 in den USA Erlöse von 3,71 Mrd. US-Dollar. Ein Plus von 138,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Die wichtigsten Bundesstaaten für Online-Glücksspiel waren New Jersey, Pennsylvania und Michigan. Diese verbuchten Umsätze von jeweils mehr als 1 Mrd. US-Dollar. In Zukunft dürften weitere Bundesstaaten Sportwetten und Online-Glücksspiel legalisieren und somit zu einem anhaltenden Wachstum der Branche beitragen.
Welche Möglichkeiten sich nicht nur in den USA, sondern weltweit in diesem Bereich ergeben, zeigt eine Studie von Grand View Research. Dort wurde der weltweite Online-Glücksspielmarkt (inkl. Sportwetten) 2021 auf 57,5 Mrd. US-Dollar beziffert. Es wird damit gerechnet, dass dieser zwischen 2022 und 2030 jährlich im Schnitt um 11,7 Prozent wachsen soll. Als Wachstumstreiber wird unter anderem die verstärkte Nutzung von Smartphones unter Spielern gesehen. Auf diese Weise können sie ihrer Leidenschaft nicht nur zu Hause, sondern auch in der Öffentlichkeit nachgehen.
Hinzu kommt die immer bessere Mobilfunkabdeckung, sodass weniger Sorgen bestehen müssen, mitten in einem Pokerspiel ohne Internetverbindung dazustehen. Zu den weiteren Wachstumstreibern werden auch die zunehmende gesellschaftliche und juristische Akzeptanz genannt. Dabei kann das Glücksspiel-Erlebnis online viele Vorteile gegenüber überfüllten Casinos bieten. Man muss wenig bis gar nicht warten, bis Plätze frei werden. Gleichzeitig sorgen neue Technologien für immer bessere und interaktivere Erlebnisse. In Zukunft könnte beispielsweise Virtual Reality dem Online-Glücksspielsektor einen weiteren Schub geben und für ein lebensechtes Erlebnis sorgen.
FAZIT
Die zunehmende Legalisierung von Sportwetten und Online-Glücksspiel dürfte dem Sektor immer mehr das Anrüchige nehmen und ihn in die Mitte der Gesellschaft rücken. Gleichzeitig erobern traditionelle Casino-Betreiber neue Märkte, nicht nur in Macau. Auf dieses Weise ergeben sich für die Branchenvertreter in Zukunft enorme Wachstumsmöglichkeiten. Eine Reihe dieser Unternehmen ist schon heute börsennotiert, sodass sich auch für interessierte Investoren viele Möglichkeiten bieten, auf den Glücksspielsektor zu setzen. Es sollte jedoch auch beachtet werden, dass die Fallhöhe enorm sein kann. Dies hat man insbesondere während der COVID-19-Pandemie gesehen, als die Casinos wegen Kontaktbeschränkungen leer bleiben mussten. Auch das Ende der Junket-Branche in Macau in seiner früheren Form zeigt, dass sich regulatorische Bedingungen schnell ändern und einer ganzen Branche der Boden unter den Füßen weggezogen werden kann.
Interessante Branchenvertreter:
MGM Resorts International |
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| Branche: | Glücksspiel, Unterhaltung, Hotels |
| Produkte/Dienstleistungen: | Betrieb von Hotels und Spielcasinos |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | MGM Resorts International betreibt weltweit 32 einzigartige Anlaufstellen für Touristen. Außerdem ist das Unternehmen in den Bereichen Sportwetten sowie Online-Casinos vertreten. |
| WKN: | 880883 |
| ISIN: | US5529531015 |
| EPS 2022e | 0,65 US-Dollar |
| Umsatz 2022e | 12,5 Mrd. US-Dollar |
| Sitz | Paradise, USA |
| WWW | mgmresorts.com |
Wynn Resorts |
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| Branche: | Glücksspiel, Unterhaltung, Hotels |
| Produkte/Dienstleistungen: | Betrieb von Hotels und Spielcasinos |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | Wynn betreibt erstklassige Anlagen (Empfänger von mehr Forbes Five-Star Auszeichnungen als jeder andere unabhängige Hotelbetreiber der Welt) in den größten Glücksspielmärkten der Welt. |
| WKN: | 663244 |
| ISIN: | US9831341071 |
| EPS 2022e | -3,13 US-Dollar |
| Umsatz 2022e | 4,3 Mrd. US-Dollar |
| Sitz | Paradise, USA |
| WWW | wynnresorts.com |
Las Vegas Sands |
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| Branche: | Glücksspiel, Unterhaltung, Hotels |
| Produkte/Dienstleistungen: | Betrieb von Hotels und Spielcasinos |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | Las Vegas Sands sieht sich als weltweit führend in der Entwicklung und dem Betrieb von integrierten Urlaubszielen an. Der Fokus liegt auf den Wachstumsmärkten Macau und Singapur. |
| WKN: | A0B8S2 |
| ISIN: | US5178341070 |
| EPS 2022e | -0,58 US-Dollar |
| Umsatz 2022e | 5,2 Mrd. US-Dollar |
| Sitz | Houston, USA |
| WWW | lasvegassands.com |
DraftKings |
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| Branche: | Online-Glücksspiel |
| Produkte/Dienstleistungen: | Sportwetten, Fantasy Sports |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | DraftKings bietet nicht nur traditionelle Wetten auf Sportveranstaltungen an. Fantasy Sports beschert vielmehr Sport- und Glücksspielfans ein noch intensiveres Erlebnis rund um ihre Lieblingssportarten. |
| WKN: | A3DL31 |
| ISIN: | US26142V1052 |
| EPS 2022e | -3,53 US-Dollar |
| Umsatz 2022e | 2,1 Mrd. US-Dollar |
| Sitz | Boston, USA |
| WWW | draftkings.com |
Caesars Entertainment |
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| Branche: | Glücksspiel, Unterhaltung, Hotels |
| Produkte/Dienstleistungen: | Betrieb von Hotels und Spielcasinos |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | Laut eigener Darstellung ist Caesars Entertainment das größte Glücksspielunternehmen in den USA und dürfte daher in besonderer Weise von der Erholung der Industrie nach COVID-19 profitieren. |
| WKN: | A2P92E |
| ISIN: | US12769G1004 |
| EPS 2022e | -2,93 US-Dollar |
| Umsatz 2022e | 10,8 Mrd. US-Dollar |
| Sitz | Paradise, USA |
| WWW | caesars.com |
Flutter Entertainment |
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| Branche: | Glücksspiel |
| Produkte/Dienstleistungen: | Sportwetten, Online-Casinos |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | Flutter hat Zugang zu einem attraktiven und wachsenden globalen Markt. Zudem wartet das Unternehmen mit einem beträchtlichen Online-Angebot, unverwechselbaren Marken sowie führenden Sportwett- und Geldspielaktivitäten auf. |
| WKN: | A14RX5 |
| ISIN: | IE00BWT6H894 |
| EPS 2022e | 2,93 GBP |
| Umsatz 2022e | 6,9 Mrd. GBP |
| Sitz | Dublin, Irland |
| WWW | flutter.com |
888 Holdings |
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| Branche: | Glücksspiel |
| Produkte/Dienstleistungen: | Online-Casinos, Sportwetten |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | 888 Holdings entwickelt modernste Technologien und Produkte, die Spielern weltweit unterhaltsame, faire und sichere digitale Glücksspielprodukte bieten sollen. |
| WKN: | A0F640 |
| ISIN: | GI000A0F6407 |
| EPS 2022e | 0,22 GBP |
| Umsatz 2022e | 785,3 Mio. GBP |
| Sitz | Gibraltar |
| WWW | 888holdingsplc.com |
Entain plc (ehem. GVC Holdings) |
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| Branche: | Glücksspiel |
| Produkte/Dienstleistungen: | Sportwetten, Online-Casinos |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | Durch eine Kombination aus organischem Wachstum sowie Fusionen & Übernahmen ist Entain schnell zu einem der weltweit größten börsennotierten Sportwetten- und Glücksspielkonzerne gewachsen. |
| WKN: | A1CWWN |
| ISIN: | IM00B5VQMV65 |
| EPS 2022e | 0,76 GBP |
| Umsatz 2022e | 4,5 Mrd. GBP |
| Sitz | Douglas, Isle of Man |
| WWW | entaingroup.com |
Galaxy Entertainment Group |
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| Branche: | Glücksspiel, Unterhaltung, Hotels, Bauindustrie |
| Produkte/Dienstleistungen: | Betrieb von Hotels und Spielcasinos |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | Galaxy Entertainment gehört zu den weltweit führenden Resort-, Gastgewerbe- und Glücksspielunternehmen. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf den Zukunftsmarkt Macau. |
| WKN: | A0HHH9 |
| ISIN: | HK0027032686 |
| EPS 2022e | 0,39 HKD |
| Umsatz 2022e | 21,3 Mrd. HKD |
| Sitz | Hongkong |
| WWW | galaxyentertainment.com |
Vici Properties |
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| Branche: | Real Estate Investment Trust (REIT) |
| Produkte/Dienstleistungen: | Besitz von Hotels und Casinos |
| Glücksspiel-Profiteur, weil: | Vici Properties besitzt eines der größten Portfolios in den Bereichen Glücksspiel, Gastgewerbe und Unterhaltung. Darunter 43 Casinos mit einer Fläche von über 11,3 Millionen m3 und über 58.700 Hotelzimmer. |
| WKN: | A2H5U8 |
| ISIN: | US9256521090 |
| EPS 2022e | 1,87 US-Dollar |
| Umsatz 2022e | 2,4 Mrd. US-Dollar |
| Sitz | New York, USA |
| WWW | viciproperties.com |
Bildquelle: Ameer Basheer / Unsplash
