Deutsche Telekom vor strategisch wichtigem Schritt

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Telekom

In turbulenten Börsenphasen, wie wir sie auch derzeit erleben, rücken defensive Werte häufig wieder verstärkt in den Fokus der Anleger. Dazu gehören in der Regel auch die Aktien aus der Telekombranche.

Das zeigt sich aktuell beispielsweise an der Kursentwicklung der Deutschen Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508). Während das Gros der Aktien in den vergangenen Monaten unter starkem Verkaufsdruck standen, konnte die Telekom-Aktie seit dem Zwischentief vom März dieses Jahres bei 14,68 Euro zeitweise um rund 30 Prozent zulegen.

Charttechnisch aussichtsreich

Dabei ging es bis zum Juli zwischenzeitlich über die 19er-Marke nach oben. Das bedeutete ein 20-Jahres-Hoch und damit ein starkes, charttechnisches Kaufsignal. Für Kursauftrieb sorgten zuletzt unter anderem auch Neuigkeiten zum geplanten, milliardenschweren Verkauf der Funkturmsparte.

Spannende Entwicklung beim geplanten Funkturm-Verkauf

Wie Bloomberg in der vergangenen Woche berichtete, kristallisiert sich Insidern zufolge ein Konsortium unter Führung von KKR & Co. als Favorit für den Kauf eines Anteils an den Funktürmen der Deutschen Telekom heraus. Demnach hat die in New York City ansässige Beteiligungsgesellschaft zusammen mit Global Infrastucture Partners und Stonepeak ein Angebot unterbreitet, das von der Deutschen Telekom als günstiger angesehen wird als das konkurrierende von Brookfield Asset Management und der spanischen Cellnex Telecom, gaben Bloomberg-Informanten bekannt.

Gut möglich soll es sein, dass der DAX-Konzern schon in Kürze den Käufer des Anteils an der mit rund 20 Mrd. US-Dollar bewerteten Sparte nennen kann. Die Verhandlungen seien weit fortgeschritten, entschieden ist laut Bloomberg aber noch nichts.

Eines der größten europäischen Infrastrukturgeschäfte

Bloomberg zufolge könnte der Anteilsverkauf am Telekom-Mastgeschäft eines der größten europäischen Infrastrukturgeschäfte des Jahres werden. Das kapitalintensive Geschäft ist für institutionelle Investoren sehr verlockend, da die Masten planbare, langfristige Erträge generieren. Für Europas Telekommunikationskonzerne war der Besitz der Anlagen früher ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells. Doch in den vergangenen Jahren stieg der Druck, die Liquidität zu erhöhen und die Kosten für neue Investitionen zu verringern, weshalb der Trend dahin ging, Mobilfunkmasten auszugliedern oder vollständig zu veräußern.

Strategisch sinnvoller Schritt

Ein Verkauf der Funktürme dürfte für die Deutsche Telekom ein strategisch sinnvoller Schritt sein. Denn so wird Liquidität für Wachstumsinvestitionen geschaffen, und verborgene Werte werden offengelegt. Ohnehin ist das Unternehmen seit Jahren auf dem Erfolgskurs, wozu vor allem das Zugpferd T-Mobile US (WKN: A1T7LU / ISIN: US8725901040) entscheidend mitbeiträgt.

Analysten rechnen damit, dass der Umsatz der Deutschen Telekom im laufenden Jahr 2022 im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 113,6 Mrd. Euro zulegt. Für 2023 liegt die Erlös-Konsensprognose bei 116,2 Mrd. Euro. Das sind zwar keine beeindruckenden Zuwächse, aber sie zeigen, dass der Konzern operativ vorankommt.

Die Analysten sind sich einig

Was die weitere Entwicklung der T-Aktie anbelangt, sind sich die Analysten derzeit einig. Es gibt durch die Bank weg nur Kaufempfehlungen. Zu den Optimisten gehört beispielsweise auch JPMorgan. Die US-Bank spricht weiterhin die Empfehlung „Overweight“ aus und hält am bisherigen Kursziel von 28,50 Euro fest.

Laut dem JPMorgan Analysten Akhil Dattani dürfte der mögliche Funkturm-Verkaufspreis von 20 Mrd. US-Dollar die Markterwartungen leicht übertreffen, werde aber nur zu einer begrenzten Entschuldung der Telekom führen. Dattani zufolge sind der wichtigste ereignisbedingte Kurstreiber der T-Aktie die von der Tochter T-Mobile US angestrebten Aktienrückkäufe im Volumen von bis zu 60 Mrd. Dollar in den Jahren 2023 bis 2025.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei der Deutschen Telekom vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von amerikanischen und europäischen Unternehmen setzen möchte, kann sich einmal das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AAT / ISIN: DE000DA0AAT4) auf den Titan 20 Index anschauen. In diesem Index sind 20 Unternehmen enthalten, die sich an der Börse in den vergangenen Jahren besonders stark entwickelt haben und die auch von den Analysten positiv bewertet werden. Dazu zählen neben der Deutschen Telekom unter anderem auch Microsoft, Apple, Visa und der Insulin-Weltmarktführer Novo Nordisk.

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