DNB Fund: Die Energiewende im Depot haben

Bildquelle: Pressefoto Air Liquide

In Deutschland steht derzeit das Thema Gasversorgung im Vordergrund. Viele fragen sich, ob uns im Winter eine regelrechte Krise bevorsteht, im Zuge derer Russland angesichts einer möglichen Antwort auf westliche Sanktionen weniger oder kein Gas liefert. Diese Sorgen zeigen auf, wie wichtig es in dieser politischen Situation ist, sich von Erdgaslieferungen aus Russland unabhängig zu machen.

Die Energiewende schreitet voran

Es geht darum, die Versorgung zu diversifizieren, beispielsweise mithilfe der geplanten Flüssiggasterminals, sodass auch Erdgas von Anbietern wie Katar, Australien oder den USA ohne direkte Pipelineverbindung nach Deutschland bezogen werden kann. Was jedoch nicht vergessen werden darf, ist der Umstand, dass die Erneuerbaren Energien eine viel elegantere Lösung des Problems der Verringerung der Abhängigkeit von Erdgaslieferungen aus Russland darstellen. Noch sind wir weit davon entfernt, unseren Energiebedarf vollständig mithilfe erneuerbarer Quellen wie Wind und Sonne zu decken, das Potenzial ist jedoch vorhanden.

Die Energiewende schreitet voran. Zumal man nicht vergessen darf, dass es auch ambitionierte Umwelt- und Klimaziele zu erreichen gilt. Außerdem sind Themen wie ESG, Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltschutz inzwischen aus der Anlegergemeinde nicht mehr wegzudenken. Insbesondere junge Investoren schauen sich verstärkt nach nachhaltigen Anlagealternativen um. Solche Alternativen bieten sich beispielsweise mit dem DNB Fund Renewable Energy Retail A (EUR) (WKN: A0MWAL / ISIN: LU0302296149).

„Low hanging fruit“ für Investoren

Der DNB Fund Renewable Energy ist ein Aktienfonds. Er investiert in Unternehmen, die Lösungen zur Emissionsminderung anbieten, darunter Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Es sollen vor allem unterbewertete Unternehmen und die Gewinner der Branche von morgen identifiziert werden. Diese Aufgabe fällt unter anderem den Portfoliomanagern Christian Rom und Stian Ueland zu. Für die kommenden Jahre haben die Portfoliomanager in diesem Bereich vor allem das Thema Energieeffizienz als besonders vielversprechend ausgemacht.

Sie sprechen sogar von einer sogenannten „low hanging fruit“ für Investoren. Also von einer besonders „tiefhängenden Frucht“. Trotz der positiven Einschätzung für die Erneuerbaren Energien sollten Anleger aus Sicht von Rom und Ueland genau hinschauen. Sie verweisen darauf, dass Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien im Herbst 2020 sehr beliebt waren und im Januar 2021 ihren Höhepunkt erreicht hatten. Dafür hätten vor allem Privatanleger gesorgt.

Erneuerbare Energien werden immer wichtiger, doch an der Börse ist das Thema im Zug der Korrektur wieder etwas ins Abseits geraten. Bildquelle: Pressefoto Jan Oelker / Nordex

Seitdem habe sich der Markt für Erneuerbare Energien seitwärts bewegt, und in diesem Jahr seien viele der Aktien im Einklang mit dem übrigen Aktienmarkt weiter zurückgegangen. Trotzdem sind die Portfoliomanager der Ansicht, dass die Aussichten so gut wie schon lange nicht mehr sind. Laut Rom und Ueland würden der Bereich und das Thema ein hohes Wachstum haben, aber man müsse Unternehmen identifizieren, die wachsen und Geld verdienen können. „Wenn man diese Kombination und die Unternehmen findet, die besser sind als ihre Konkurrenten, schafft das langfristig Überrenditen“, heißt es weiter in dem Kommentar der Portfoliomanager.

Carbon Capture: Eine Technologie mit Potenzial

Aus Sicht von Rom und Ueland hat sich die Energiewende in Europa mit dem Krieg in der Ukraine deutlich beschleunigt. Der Sektor profitiert ihrer Meinung nach von einem starken Rückenwind. Die Energieeffizienz dürfte schnell wachsen, teils durch staatliche Zuschüsse für Investitionen in eigene Solarenergie, teils durch andere energieeffiziente Investitionsmaßnahmen, die den Energiebedarf senken. Der Vorteil sei, dass Verbesserungen der Energieeffizienz in kurzer Zeit umgesetzt werden können.

Solar- und Windenergie hätten auch insofern Rückenwind, als die Behörden in Europa die Genehmigungsverfahren für diese Art von Investitionen erleichtern und verkürzen würden. Das wird nach Einschätzung von Rom und Ueland zu einem starken Wachstum beitragen, insbesondere angesichts der sehr hohen Energiepreise in Europa. Als ein weiteres interessantes Feld wird die sogenannte Kohlenstoffabscheidung oder auch die Methode „Carbon Capture and Utilization“ (CCU). Dabei geht es beispielsweise darum, dass ohnehin entstehende CO2 anderweitig zu nutzen oder zumindest eine längere Zeit zu speichern oder zu binden, bevor es in die Atmosphäre gelangt.

Interessante Favoriten für Investoren

Diese Methode würde sich laut Rom und Ueland gut für Industriegebiete mit großen Produktionsanlagen eigenen. Mit dem französischen Spezialisten für Industriegase Air Liquide (WKN: 850133 / ISIN: FR0000120073) hat man innerhalb des DNB Fund Renewable Energy einen eigenen Favoriten in diesem Segment ausgemacht. Zu den größten Positionen des Fonds zählt Air Liquide jedoch nicht.

Neben IMCD, einem Unternehmen, das Spezialchemikalien, die in allen Bereichen von der Schönheitspflege über die Lebensmittelindustrie bis hin zur Entwicklung fortschrittlicher Materialien eingesetzt werden, vertreibt, zählt vor allem American Sunrun (WKN: A14V1T / ISIN: US86771W1053) dazu.

Das Unternehmen ist in den USA führend bei Solarenergielösungen und hat heute über eine Million Kunden. Sunrun verwaltet die gesamte Produktionskette mit der Installation von Solarzellen, Batterien für die Energiespeicherung und sie installieren auch Ladegeräte für Elektroautos. Das Unternehmen kümmert sich auch um die Wartung und den Service. Geschätzt werden von Fondsseite der Umstand, dass dich Sunrun sich komplett über seine Bilanz finanziert und ein gutes und funktionierendes Geschäftsmodell besitzt.

mE-Fazit

Bereits vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine und der Verhängung westlicher Sanktionen gegen Russland befanden sich die Erneuerbaren Energien auf dem Wachstumspfad. Nun könnte die Energiewende möglicherweise sogar noch etwas schneller vorankommen. Bei all der Euphorie in diesem Bereich gilt es aber auch die Einschätzung der Fondsmanager Christian Rom und Stian Ueland zu beherzigen und Unternehmen zu identifizieren, die nicht nur stark wachsen, sondern auch Geld verdienen können.

Bildquelle: Pressefoto Air Liquide