Wie geht es weiter mit dem Goldpreis?

[ad#Google Adsense XL-links]Gold stellt ohne Frage die älteste Krisenwährung der Welt dar. In Notzeiten mit steigender Staatsverschuldung in Amerika und Europa, eines drohenden Staatsbankrottes von Griechenland und möglicherweise weiteren Staaten, schichten Anleger ihr Geld in sichere Anlagen um. Dies mag erklären, warum der Goldpreis in den letzten Monaten von einem Rekordhoch zum nächsten gestiegen ist. Ein Blick in die Fachpresse zeigt, dass sich die Experten mit neuen Kurszielen für eine Feinunze Gold überbieten: 2000 US-Dollar, 2500 US-Dollar oder 5.000 US-Dollar stehen als Kursziel im Raum. Zwar hat Gold durch die koordinierten Maßnahmen und Interaktionen der Zentralbanken in den vergangenen Tagen an Attraktivität als sicherer Hafen verloren – die EZB und die Fed einigten sich auf gemeinsame Schritte zur Stabilisierung der Finanzmärkte – allerdings ist es nicht ausgeschlossen, dass bei einem Scheitern dieser Maßnahmen oder einer Verschärfung der Krise, sich die Flucht in Gold wieder verstärken und zu neuerlichen Kurshöchstständen führen könnte.

In den vergangenen Monaten ist Gold insbesondere der breiten Öffentlichkeit aufgefallen, als es in einem sonst schwachen Markt eine steigende Performance aufweisen konnte und in der Zeit der europäischen Schuldenkrise und der Abwertung des Kreditratings der Vereinigten Staaten von Amerika als der „letzte sichere Hafen“ angesehen wurde. Seit Jahresbeginn stieg der Goldpreis bereits um ca. 25% an und scheint den Trend – in den vergangenen zehn Jahren konnte Gold das Jahr immer mit einem Wertzuwachs beenden – der jüngeren Vergangenheit fortzuführen. Anleger schätzen am Gold seinen inneren Wert. Die sich in den Industriestaaten im Umlauf befindliche Geldmenge steht laut Expertenmeinung nach den fiskalischen Interaktionen der Notenbanken in keinem vernünftigen Verhältnis zur momentanen Wirtschaftskraft. Eine Ausweitung der Geldmenge führt auf mittlere Sicht zu einem Anstieg der Inflation und damit zu einer Entwertung des Geldes. Gold stellt in diesem Zusammenhang eine Versicherung gegen eine mögliche Entwertung der Leitwährungen Euro und Dollar dar.

Auf der Produktionsseite steigen die Kosten der Goldförderung weiter an, da zum einen immer tiefer gegraben werden muss, um auf neue Goldvorkommen zu stoßen und zum anderen sich die Kosten für Energie über die vergangenen Jahre deutlich erhöht haben. Die Förderkosten bestimmen den Goldpreis maßgeblich: Sinkt der Preis für Gold, müssen ältere Minen, die in der Regel höhere Förderkosten aufweisen, geschlossen werden. Dadurch verringern sich gleichzeitig aber auch die Fördermengen, was wiederum einen Preisanstieg zur Folge haben kann. Ein Blick nach China zeigt, dass im Land der Mitte die Goldproduktion im Vergleich zum Vorjahr deutlich angewachsen ist. Das Nationale Statistikbüro gibt den Anstieg der Goldproduktion im Vergleich zum Vorjahr mit 31 Prozent an. Das entspricht einer Fördermenge von rund 60 Tonnen Gold im abgelaufenen Monat. Gold gilt als wichtiger Rohstoff für die Industrie und ist vor allem in der Elektroindustrie aufgrund seiner hervorragenden Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme sowie seiner guten Verarbeitungseigenschaften schwer zu ersetzen. Der mit großem Abstand wichtigste Nachfrager für Gold ist allerdings die Schmuckindustrie, die rund 75 Prozent der Gesamtnachfrage ausmacht. Dazu trägt auch die steigende Bedeutung von Exchange Traded Commodities (ETC) einen Anteil bei, die die physische Nachfrage nach Edelmetallen weiter ansteigen lässt. ETCs sind Wertpapiere, die an die Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffpreise gekoppelt und durch die physische Hinterlegung von Rohstoffen (bei Edelmetallen erfolgt die Hinterlegung in der Regel mittels des abzubildenden Rohstoffes selbst) besichert sind. Anleger, die ein Investment in Gold erwägen, sollten allerdings beachten, dass bei einer Investition in dieses Edelmetall keine laufenden Erträge anfallen. Ein weiteres Risiko trägt der Anleger bei nicht währungsgesicherten Produkten durch eventuelle Wechselkursschwankungen. Diese lassen sich jedoch durch den Einsatz sogenannter Quanto-Produkte eliminieren. Das Partizipationszertifikat auf Gold (WKN: SG9F3Q) spiegelt die Wertentwicklung des Goldpreises nahezu eins zu eins wider. Die Laufzeit ist unbegrenzt und es fällt für die Währungssicherung eine Quanto-Gebühr von aktuell 2,86% pro Jahr an.

Ein Gastkommentar der Société Générale.