Semperit: Sonderdividende beflügelt

Bildquelle: Pressfoto Semperit AG Holding

Die Aktionäre des Kautschuk-Spezialisten Semperit (WKN 870378) dürfen sich auf einen weiteren Geldregen freuen. Nach dem Jubiläumsbonus von 0,30 Euro je Aktie, der für das vergangene Geschäftsjahr aus Anlass des 190-jährigen Firmenjubiläums zusätzlich zur normalen Dividende von 0,80 Euro ausgeschüttet worden war, steht für 2014 eine dicke Sonderdividende ins Haus. Dieses Mal werden zusätzlich zur Basisdividende, die sich auf 1,10 Euro je Papier belaufen soll, 4,90 Euro je Anteilsschein ausgeschüttet. Insgesamt können Anleger mit rund 123 Mio. Euro rechnen, davon knapp 101 Mio. Euro über die Sonderdividende.

Die Entscheidung dazu hängt mit der Evaluierung von Maßnahmen zur Optimierung der Kapitalstruktur zusammen. Demnach wird Semperit Fremdkapital aufnehmen und anschließend durch die Verringerung von Eigenkapital die Gesamtkapitalkosten der Gruppe senken. Dem Konzern werden dadurch liquide Mittel zufließen, die zur kostengünstigeren Finanzierung der künftigen Wachstumsinvestitionen verwendet werden. Die darüber hinausgehenden Finanzmittel können an die Aktionäre ausgeschüttet werden. „Nach Abschluss dieser Neuordnung wird der Konzern mit einer voraussichtlichen Eigenkapitalquote von rund 40 Prozent der Bilanzsumme ein weiterhin attraktives Bilanzbild aufweisen, das den Anforderungen eines Wachstumsunternehmens voll entspricht und die aktuelle attraktive Zinslandschaft widerspiegelt. Alle bereits geplanten oder in Umsetzung befindlichen Investitionsvorhaben werden wie vorgesehen realisiert“, teilte Semperit mit.

Die Aktie von Semperit ist aus ihrem Seitwärtstrend ausgebrochen. Als nächstes steht die 90-Tage-Durchschnittslinie im Weg.

Quelle: Guidants Aktien-Analysen
Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Nach dem Kurssprung als Reaktion auf die Dividendenankündigung bestätigen die Analysten der Deutschen Bank ihre „Halten“-Empfehlung für die Aktie. Das Kursziel von 42 Euro wurde ebenso bestätigt. Zum Kauf mit Kursziel 45 Euro rät weiterhin Hauck & Aufhäuser. Da es im Vorfeld von Sonderdividenden meist zu einem Kursanstieg kommt, können Anleger mit einem Turbo (ISIN AT0000A11AY2) von der Raiffeisen Centrobank (RCB) aufgrund des Hebels von aktuell knapp 3,6 überproportional profitieren. Ein kleiner Anstieg auf 40 Euro reicht aus, um mit einem Discount-Zertifikat (ISIN AT0000A14X73) den Maximalertrag von 14,9 Prozent zu erzielen. Das Papier läuft bis Juli 2015.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

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